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Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin

Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin

Titel: Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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neuen roten Morgenrock an.
“So kannst du nicht gehen”, sagte Alice zu Evelyn, die ihre langen Haare weiterhin offen trug, so daß sie ihr immerzu ins Gesicht fielen. “Jedenfalls nicht hier in der Schule.”
“Im gehe aber immer so”, widersprach Evelyn. Ein trotziger Zug entstellte ihr hübsches Gesicht.
“Es sieht schrecklich aus”, meinte Alice.
“Das sagst du nur, weil deine eigenen Haare kurz und hart wie Borsten sind”, antwortete Evelyn ärgerlich.
Alice winkte Katrin heran, die gerade vorbeikam. “Findest du nicht auch, daß die liebe Evelyn ihr seidiges Goldhaar so lassen sollte?” sagte sie, als wäre sie ganz begeistert.
“Fräulein Pott wird hellauf entzückt sein I”
“Fräulein Winter hat es immer sehr gefallen”, erklärte Evelyn und warf einen zufriedenen Blick in den Spiegel.
“Wer ist Fräulein Winter?” fragte Alice.
“Meine Hauslehrerin”, antwortete Evelyn.
“Ach so – du bist vorher in keiner Schule gewesen. Du hattest Privatunterricht?” sagte Alice. “Das erklärt vieles.”
“Was erklärt es?” fragte Evelyn hochmütig.
“Warte nur ab, du wirst es schon herausfinden”, erwiderte Alice. “Fertig, Dolly? Das ist der Gong fürs Frühstück! Zieh dein Laken glatt… so ist es richtig. Evelyn, falte dein Nachtzeug zusammen. Sieh, wie es Susanne macht. Sie ist auch eine Neue. Wenn alles zur rechten Zeit getan wird, dann braucht sich niemand zu hetzen.”
Susanne lächelte ein wenig. Sie sagte kaum ein Wort. Obwohl sie nicht im geringsten scheu zu sein schien, war sie ganz ruhig und mit sich selbst beschäftigt. Dolly konnte kaum glauben, daß sie hier neu war. Sie schien immer genau zu wissen, was sie zu tun hatte.
Sie gingen alle in den Speisesaal hinunter. Die langen Tische waren bereits gedeckt.
Höflich begrüßten die Mädchen Fräulein Pott und setzten sich. Auch die Hausmutter vom Nordturm und eine andere Erwachsene waren da, die Dolly noch nicht gesehen hatte.
“Das ist Mademoiselle Dupont”, flüsterte Alice. “Wir haben zwei französische Lehrerinnen.
Eine ist dick und immer vergnügt, die andere dünn und immer mürrisch. Wir haben in diesem Jahr die dicke Vergnügte bekommen. Sie haben beide sehr heftige Temperamente. Hoffentlich bist du in Französisch recht gut.”
“Nein, leider gar nicht”, gestand Dolly.
“Mademoiselle Dupont haßt Mademoiselle Rougier, und Mademoiselle Rougier haßt Mademoiselle Dupont”, fuhr Alice fort. “Du wirst manchmal die Fetzen fliegen sehen. Dann muß die Hausmutter dazwischengehen, um sie zu besänftigen.”
Dolly machte erstaunte Augen.
Katrin, die ihr schräg gegenübersaß, lachte. “Glaub nicht alles, was Alice sagt. Ihr geht manchmal die Zunge durch. Niemand hat je gesehen, daß die beiden Mademoiselles sich an die Kehle gegangen sind.”
“Aber eines Tages werden sie es bestimmt tun. Und da möchte ich dann für mein Leben gern dabeisein”, sagte Alice.
Mademoiselle Dupont war klein und kugelrund. Die Haare hatte sie zu einem kleinen Knoten aufgesteckt, der wie ein Krönchen auf ihrem Kopf thronte. Sie war ganz in Schwarz gekleidet, doch sie sah durchaus nicht traurig aus. Ihre schwarzen Knopfaugen standen niemals still.
Sie war kurzsichtig, aber sie wollte keine Brille tragen. Statt dessen hatte sie ein paar langstielige Gläser, eine sogenannte Lorgnette, die an einem langen schwarzen Band baumelte. Wenn sie etwas deutlich sehen wollte, hielt sie sich die Lorgnette dicht vor die Augen.
Alice, die eine gute Schauspielerin war, konnte die arme Mademoiselle so wundervoll nachmachen, daß die Klasse jedesmal vor Vergnügen kreischte. Dennoch hatte sie genausoviel Respekt vor Mademoiselle Dupont wie alle anderen, und wenn sie es vermeiden konnte, reizte sie sie nicht.
“Die neuen Schülerinnen müssen nach dem Frühstück zur Direktorin”, verkündete Fräulein Pott. “In der ersten Klasse sind drei, in der zweiten zwei und in der vierten eine. Ihr könnt alle zusammen gehen. Ihr trefft uns dann später zur Andacht in der Aula. Pamela, würdest du die neuen Mädchen bitte zur Direktorin hinunterführen?”
Pamela, die Sprecherin des Nordturms, erhob sich. Die neuen Mädchen standen auf und folgten Pamela über den Hof in das Gebäude zwischen dem Ost-und dem Nordturm. Dort befanden sich die Räume der Direktorin und die Krankenabteilung.
Pamela klopfte an eine Tür, und eine tiefe Stimme rief: “Herein!”
Pamela öffnete die Tür. “Hier bringe ich Ihnen die Neuen, Frau Greiling”, sagte sie.
“Ich

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