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Dolly - 12 - Die juegste Burgmoewe

Dolly - 12 - Die juegste Burgmoewe

Titel: Dolly - 12 - Die juegste Burgmoewe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Es ist meine Zwillingsschwester Isabella.“
    „Du hast eine Zwillingsschwester? Wie ist das möglich, mon enfant? Ihr seid zwei in Burg Möwenfels, aber wir sehen immer nur eine?“
    „Das ist eine komplizierte Geschichte, Madame, ich will versuchen, es Ihnen zu erklären. Niemand weiß, daß Isa hier ist. Unsere Eltern habe sich scheiden lassen. Das war schrecklich, sie haben gegeneinander gekämpft, als wären sie die schlimmsten Feinde! Das Allerschlimmste war, daß jeder uns Kinder für sich haben wollte. Und schließlich haben die Richter entschieden, daß Isabella zu meinem Vater kommt und ich zu meiner Mutter. Es war der schrecklichste Tag in unserem Leben, glauben Sie mir! Wir wollten nicht getrennt werden, wir können nicht ohneeinander leben! Aber niemand hat auf uns gehört!“
„Ma pauvre petite – ihr armen Kleinen!“ Madame Monnier kämpfte mit den Tränen. „Und was geschah dann?“
    „Wir beschlossen, uns diesen Spruch der Erwachsenen einfach nicht gefallen zu lassen“, sagte Charlie und ihr Mund wurde hart. „Wir verabredeten, bei der ersten Gelegenheit wieder zueinanderzukommen. Unsere Chancen standen gut, denn da meine Mutter eine Stellung als Dolmetscherin bei einem großen Konzern annahm, der sie viel auf Reisen schickte, entschloß sie sich, mich nach Möwenfels zu geben. Mein Vater meldete Isabella in einem anderen Internat an – weit weg von hier.“
„Solch eine Torheit! Warum konnte man euch nicht beide nach
    Möwenfels bringen!“
„Nicht wahr? Das haben wir auch gesagt – und beschlossen, zur
Selbsthilfe zu greifen.“
„Und was habt ihr getan?“
„Nun, zunächst mal mußte ich Isabella genau über jede Einzelheit
meines Lebens hier unterrichten, denn wenn sie heimlich mit mir hier
leben sollte, durfte niemand merken, daß sie sich in Möwenfels nicht
so gut auskannte. Ich habe ihr also täglich genau berichtet, was sie
wissen mußte. Isabella hat inzwischen geübt, die Handschrift unseres
Vaters nachzuahmen. Wir warteten nur darauf, daß er zu einer
mehrwöchigen Geschäftsreise nach Amerika aufbrach, um unseren
Plan in die Tat umzusetzen. Als es soweit war, hat Isabella mit der
Schreibmaschine meines Vaters einen Brief an das Internat
geschrieben, daß er sie mit ins Ausland nehmen wolle und
beschlossen habe, sie aus dem Internat wieder herauszunehmen. Dann
hat sie den Brief mit Eberhard Morell unterschrieben. Es sah ganz echt
aus, keiner hat den Schwindel bemerkt. Und dann ist sie
hergekommen.“
„Eines begreife ich nicht, wenn ihr wart zu zweit in Möwenfels, wo
war das andere Mädchen? Im Keller versteckt? Oder auf dem
Dachboden?“
„In einer kleinen Jagdhütte, die ich gefunden hatte. Dort konnten
wir auch ungestört Zusammensein, wenn Freistunde war. Und jeden
Tag ging eine andere von uns ins Internat zurück.“
„Mon dieu!“ ächzte Madame Monnier. „Zu denken, wieviel Mühe
ihr hattet, ihr Armen! Warte, ma petite, ich rufe sofort eure
Hausmutter. Und ich bin sicher, sie wird euch helfen!“
Madame Monnier eilte ans Telefon, und zehn Minuten später
kannten auch Dolly und Klaus die ganze Geschichte. Sie versprachen,
alles dafür zu tun, daß Isabella in Möwenfels bleiben durfte.
Die Blaubeerseuche
    „Seit wir noch ein Bett mehr im Schlafsaal haben, ist es erst richtig gemütlich geworden!“ schwärmte Olly, die mit überkreuzten Beinen auf ihrem Bett saß und aus einem Glas Kompott löffelte. „Es hat so was von Landsknechtslager oder Wagenburg.“
    „Hm, finde ich auch!“ bestätigte Vivi. „Hier oben ist es behaglicher als im Gemeinschaftsraum. Sag mal, was futterst du da eigentlich? Willst du unbedingt wieder zunehmen?“
    „Unsinn. Es ist ja nur eine Kleinigkeit. Ich hab nun mal eine Schwäche für Blaubeeren. Und die hab ich geschenkt bekommen – drüben im Möwennest, dafür, daß ich in der Apfelkammer beim Sortieren geholfen habe. Sie haben mir die Äpfel geschenkt, die ich euch vorhin gebracht habe, und als ich so nebenbei vorsichtig durchblicken ließ, Äpfel kämen mir schon zu den Ohren raus, mein Lieblingsobst wären Heidelbeeren, habe ich das Glas Kompott bekommen.“
    „Soso, interessant, und frißt es ganz allein, du hoffnungsloser Egoist!“ scherzte Marina und tat, als wolle sie Olly ihre Beute entreißen.
    „Weg! Hebe dich von mir, Versucher, oder meine Rache wird fürchterlich sein!“ Olly hob drohend das Glas hoch über den Kopf. Dabei platschten ein paar Spritzer der blauroten Flüssigkeit über den Rand auf ihren nackten

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