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Dolly - 12 - Die juegste Burgmoewe

Dolly - 12 - Die juegste Burgmoewe

Titel: Dolly - 12 - Die juegste Burgmoewe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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außergewöhnliche Leistungen erwarte. Und das nicht nur bei mir, sondern auch in den anderen Fächern. Wenn mir zu Ohren kommt, daß ihr bei den anderen Lehrern aufsässig, unhöflich oder undiszipliniert seid, dann werde ich ausgesprochen… sauer“, setzte er nach einer kleinen Pause hinzu, und die Mädchen verstanden die Anspielung auf die ungeliebte Lehrerin. „In einem solchen Fall werdet ihr euch wundern, wie eklig ich sein kann“, fügte Klaus hinzu. „Es gibt unter den Lehrern immer den einen oder anderen, mit dem man schwer zurechtkommt. Aber bevor ihr jemanden vorschnell verurteilt, solltet ihr bedenken, wieviel Schweres so ein Mensch vielleicht durchmachen mußte, bis er so schrullig wurde“, wiederholte er Dollys Worte. „Also – ich hoffe, ich kann mich auf euch verlassen!“
„Klar, Herr Schwarze!“ kam es wie aus einem Mund.
     
„Kommen wir zur Sache. Habt ihr euch schon überlegt, wer eure
    Klassensprecherin werden soll?“ Gloria meldete sich.
„Wir können uns nicht einigen, ob es Susu, Mona oder Olivia
werden soll. Vivi scheidet aus, sie war es im vergangenen Schuljahr.
Können die drei nicht einfach losen?“
„Warum nicht? Wartet, ich habe Streichhölzer hier. Wer von euch
dreien das Hölzchen ohne Kopf zieht, wird Klassensprecherin, klar?“ Susu, Mona und Olivia nickten und traten nach vorn. Die anderen
reckten neugierig die Hälse.
„Susu! Susu hat’s geschafft!“ freute sich Olivia, und auch Mona
strahlte. Ihrer Meinung nach war niemand so gut geeignet wie die
ruhige, vernünftige Susu.
Schnell kehrte der Schulalltag in Burg Möwenfels ein. KlausHenning Schwarze verlangte viel von seinen Schülerinnen, aber da
sein Unterricht spannend und abwechslungsreich war, machten alle
begeistert mit. Keine wollte ihn enttäuschen.
Am wenigsten die Neue, Charlie. Sie schien ein phänomenales
Gedächtnis zu haben, außerdem konnte sie hervorragend malen und
zeichnen, und da KlausHenning Schwarze auch den Kunstunterricht
gab, hatte sie gute Chancen, so etwas wie eine Lieblingsschülerin für
ihn zu werden, ohne daß er deshalb die anderen benachteiligt hätte. Dollys Aufmerksamkeit galt in diesen Tagen besonders den
Mädchen aus der Ersten, die alle neu in Möwenfels waren. Zu ihrer
Erleichterung gab es kein ausgesprochenes Sorgenkind unter ihnen,
wie es in früheren Jahren so oft gewesen war. Dafür schienen sie eine
besonders streitlustige Bande zu sein, und nicht selten kam es im
Schlafsaal der Ersten zu Handgreiflichkeiten.
Meistens fing es ganz harmlos an. Jemand ärgerte sich über die
Unordnung seines Bettnachbarn. Oder fühlte sich durch das
Schwatzen der anderen im Schlaf gestört. Jemand war naßgespritzt
worden und glaubte, sich rächen zu müssen. Oder entdeckte einen
häßlichen Tintenfleck auf dem Pulli, für den er die anderen
verantwortlich machte. Gründe zum Streiten gab es eine Menge, und
aus einem ersten, beleidigten Wortgeplänkel wurde schnell heftige
Wut, die sich am Ende in Schlägen entlud.
Nach zwei Wochen wurde es Dolly zu bunt. Am Nachmittag hatte
sich im Schwimmbad eine regelrechte Massenprügelei entwickelt, bei
der es blaue Flecken und Schürfwunden, ja sogar einen verstauchten
Fuß und ein gezerrtes Handgelenk gab. Dolly versammelte die Sünder
im Gemeinschaftsraum.
„Wie ihr wißt“, begann sie ruhig, „wollte ich morgen nachmittag
mit euch eine Strandwanderung mit Picknick veranstalten. Aber da ihr
so hoffnungslos zerstritten seid, sehe ich mich dazu nicht in der Lage.
Mir bleibt nichts anderes übrig, als euch eine Zeitlang zu trennen. Ihr
werdet nur noch zum Schlafen und Arbeiten Zusammensein, in der
übrigen Zeit bekommt jede von mir eine Aufgabe, die sie von den anderen trennt. Auf diese Weise werdet ihr Gelegenheit haben, mit euch allein zu sein und darüber nachzudenken, wie man am besten mit seinen Mitmenschen auskommt.“ Die Gesichter der Mädchen wurden
lang.
„Das ist ungerecht!“ wehrte sich AnnaSofie. „Franziska hat
angefangen, sie hat…“
„Es interessiert mich nicht, wer was getan hat“, unterbrach Dolly
sie. „Wenn ihr alle, jeder einzelne, darauf bedacht wäret, Frieden zu
halten und Frieden zu stiften, dann könnte es gar nicht zu so
scheußlichen Szenen kommen. Ihr seid doch keine Fünfjährigen mehr!
Es wird dringend Zeit, daß ihr in euch geht!“
„Und wie lange sollen wir – in uns gehen?“ erkundigte sich
Angelika.
„Nun, zunächst mal eine Woche. Und wenn sich dann nichts ändert,
noch länger. Hier ist eine Liste.

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