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Dolly - 17 - Eine Hauptrolle fuer die Burg

Dolly - 17 - Eine Hauptrolle fuer die Burg

Titel: Dolly - 17 - Eine Hauptrolle fuer die Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Stirn an die Scheibe.
Aber was war das? Da hatten doch gestern noch Primeln gestanden, und die Tulpen hatten die ersten Spitzen aus der Erde gesteckt? Inseln von Krokussen hatten im Rasen geleuchtet, und ein voreiliges Gänseblümchen hatte er im Gras entdeckt! Jetzt war vom Rasen nichts mehr zu sehen. Eine braunschlammige, zertrampelte Fläche dehnte sich bis zum Zaun aus, vollgestellt mit Gerät, Brettern und Metallrohren! Das war zuviel! Das konnte er sich nicht gefallen lassen! Monsieur Monnier stürmte aus dem Zimmer.
„Pst, nicht jetzt!” Herr Bösemann stellte
sich wie ein Wächter in die Tür
    In der Tür zum Wohnzimmer wurde er aufgehalten. „Ruhe, verdammt noch mal, wer trampelt da mitten in die Aufnahme!” schrie drinnen jemand.
    Herr Bösemann stellte sich wie ein Wächter in die Tür. „Nicht jetzt, Herr Monnier, bitte äußerste Ruhe, wir drehen! Bleiben Sie stehen und bewegen Sie sich nicht!”
    „Aber ich muß protestieren! Was Sie mit meinem Haus und Garten gemacht haben, das…”
„Können wir jetzt endlich weitermachen!” brüllte drinnen Herr Dophahn mit vollster Lautstärke.
„Später!” flüsterte Herr Bösemann und legte beschwörend den Finger an die Lippen.
Monsieur Monnier schlich niedergeschlagen davon. Es mußte etwas geschehen, aber was? Er mußte Hilfe holen, jemanden, der sich gegen diese Filmleute besser zur Wehr setzen konnte als er! Dolly! Dolly Schwarze, die hatte eine Art, mit Schwierigkeiten fertig zu werden, die er immer bewundert hatte. Aber dazu mußte es ihm erst gelingen, zum Telefon durchzudringen, und das stand im Wohnzimmer. Also warten. Warten, bis die da drinnen Pause machten. Einstweilen war es gut, noch einen Schluck zur Beruhigung zu nehmen. Erschöpft ließ sich Monsieur Monnier aufs Bett sinken und war bald darauf eingeschlafen.
Er schlief, bis ihm die Mittagssonne auf die Nasenspitze schien. Aber das war es nicht, was ihn so plötzlich weckte. Es war der im Nebenraum gewaltig ansteigende Geräuschpegel, der unsanft in seine Träume drang. War da nicht auch ein Schuß gefallen? Monsieur Monnier rieb sich verwirrt die Augen.
„Zu lahm!” rügte nebenan Herr Dophahn seine Schauspieler. „Das muß alles viel mehr Tempo kriegen. Stark, du mußt vom Stuhl hochfahren, als wenn du dich gerade in ein Wespennest gesetzt hättest! Also, noch mal das Ganze!”
Inzwischen hatte Madame Monnier ihren Unterricht beendet und eilte, so schnell sie ihre Füße tragen wollten, zu ihrem Anwesen hinüber. Sie war so von Vorfreude beflügelt, daß sie den zertrampelten Garten zunächst übersah, außerdem war sie voll damit beschäftigt, zwischen Kabeln und Brettern einen Weg ins Haus zu finden.
Auch den Zustand der Diele übersah sie zunächst, da sie sich zielstrebig dem Filmgeschehen näherte. Herr Bösemann empfing sie zwar mit einem aufgeregten „Psst! Leise! Wir wollen drehen”, aber da gerade erst die Klappe geschlagen wurde, gestattete er, daß sie auf Zehenspitzen bis zur Tür vordrang.
„Action!” brüllte Herr Dophahn.
Madame Monnier starrte fasziniert auf den riesigen Schauspieler mit dem dunklen Vollbart, der sich in den Sessel am Fenster fallen ließ.
„Was wollt ihr, die Sache ist gelaufen”, sagte er gelangweilt zu zwei anderen, die nervös im Zimmer hin-und herwanderten. „Die Kleine ist tot, der angebliche Mörder ist tot… da, sogar in der Zeitung steht’s: Hat sich selbst gerichtet!” Er lachte schmierig. „Unsere liebe Lucy spielt die trauernde Stiefmutter, und wir brauchen nur die Nerven zu behalten und in aller Ruhe abzuwarten, bis die Moneten anrollen. Also, macht jetzt bloß keine Dummheiten!”
„Du hast gut reden, Professor, ich brauche Geld!” jammerte der andere.
„Daraus wird nichts, um die Rennplätze wirst du für eine Weile einen Bogen machen”, sagte der Riese scharf. „Du wirst so lange den ehrbaren Wissenschaftler und Naturliebhaber spielen, bis die Sache gelaufen ist, verstanden?”
„Und wenn das Testament angefochten wird? Wenn der ganze Schwindel aufkommt?” mischte sich jetzt der dritte ein.
„Es wird nicht angefochten werden. Der Notar ist ein alter Trottel und frißt Lucy aus der Hand. Die einzige Gefahr seid ihr mit euren schlechten Nerven und eurer Ungeduld. Ein großer Coup braucht seine Zeit, aber das kapieren so kleine Ganoven wie ihr ja nicht. Was wollt ihr eigentlich?” Der Riese zündete sich genüßlich eine Zigarre an. „Ihr lebt hier doch wie in Abrahams Schoß! Statt euch in muffigen Kellern oder

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