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Dolly - 18 - Sag ja, Dolly!

Dolly - 18 - Sag ja, Dolly!

Titel: Dolly - 18 - Sag ja, Dolly! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Direktorin
hinaufgeblickt!
Hier sollte sie nun also Tag für Tag sitzen und die Geschicke des
Landschulheims leiten. In der geräumigen Wohnung Frau Greilings
würden sie sich einrichten, vielleicht einen zusätzlichen Raum im
Dach ausbauen. Ein ganz anderes Leben wartete auf sie. Aber dafür
den Nordturm aufgeben? Den engen Kontakt zu den Mädchen und
ihren Sorgen und Freuden? Die Ausflüge, Gruppenabende, das
Vorlesen, Theaterspielen, Musizieren und Basteln, die heißen
Diskussionen und ausgelassenen Feste – einen Augenblick lang
empfand Dolly einen solchen Abschiedsschmerz, daß es ihr
unmöglich schien, auf all diese liebgewordenen Dinge zu verzichten. Sie mußte mit jemandem darüber sprechen. Sie mußte Klaus
unterrichten. Und sie wollte Ellen und Franz bitten, heute abend zu
ihnen herunterzukommen, um auch ihren Rat zu hören. Entschlossen
wandte sich Dolly um und verließ das Zimmer der Direktorin. Als sie drei Stunden später die Freunde in die Pläne Frau Greilings einweihte, schien ihr die Aussicht nicht mehr ganz so beängstigend. Wenn Klaus und sie gemeinsam die Leitung der Schule übernahmen, hatten sie auch die Freiheit, neue Gesetze, neue Gewohnheiten zu schaffen. Die Direktorin mußte nicht mehr hoch oben in ihrem Turm, entfernt vom Geschehen in den unteren Räumen, die Geschicke der ihr Anvertrauten leiten, nein, sie konnte aktiv am Leben der Schule teilnehmen. Sie konnte zum Beispiel die neu zu gründende Theatergruppe leiten, konnte mehr Veranstaltungen aufs Programm setzen, auswärtige Künstler und Wissenschaftler einladen, Konzerte, Film-und Vortragsabende veranstalten, eine Gruppe für Sozialdienst gründen und die ungenutzten Räume im Südteil der Burg als
Werkstätten oder Kunstgalerie herrichten lassen.
Je lebhafter Dolly ihre Ideen entwickelte, desto mehr schwand die
Trauer darüber, daß sie vom Nordturm Abschied nehmen mußte.
Klaus beobachtete diese Wandlung lächelnd. Noch vor zwei Stunden
hatte sich Dolly weinend in seine Arme geflüchtet und behauptet, sich
nie vom Nordturm trennen zu können.
„Tja”, endete Dolly ihre Überlegungen, „man könnte wohl wirklich
viel aus dieser Aufgabe machen, zumal wenn man zu zweit ist.
Trotzdem. Ich bin so glücklich hier. Und der Gedanke, in meinem
Alter schon Direktorin zu werden, macht mir einfach Angst. Ich weiß
wirklich nicht, wie ich mich entscheiden soll!”
Ellen Wollen blickte Dolly ernst in die Augen. „Ich weiß genau,
was du fühlst. Aber du bist doch nicht allein. Klaus ist da – und wir
alle, die dir helfen, dich unterstützen werden! Sag ja, Dolly! Du wirst
es schaffen.”
Klaus und Franz nickten Dolly ermunternd zu. „Also gut, ich werde
mich zur Wahl stellen. Bleibt nur ein Problem: Wer wird Hausmutter
des Nordturms?”
Ellen Wollen griff nach der Hand ihres Mannes und drückte sie
leicht. Sie zwinkerten sich verschwörerisch zu.
„Ja”, begann Ellen feierlich, „wenn du bereit wärest, als eine deiner
ersten Aufgaben eine neue Lehrerin für meine Fächer einzustellen,
dann wäre ich bereit, diesen Posten zu übernehmen. Ich möchte in
Zukunft mehr als Erzieherin und Mutter arbeiten – beruflich und
privat.”
„Soll das heißen, daß…”
„Ja. Wir erwarten Nachwuchs. Verantwortungsbewußt wie unser
Kind ist, hat es sein Kommen für den Anfang der Ferien angekündigt.
Vom neuen Schuljahr an könnte ich den Posten antreten.” „Ellen!” Dolly flog der Freundin um den Hals. Jetzt gab es kein
Hindernis mehr, sie durfte den Nordturm in guten Händen wissen und
würde manchen Abend hier verbringen, wenn dies dann auch das
Wollertsche Wohnzimmer sein würde. Ellen würde sie bei den
Mädchen voll ersetzen und schnell genauso beliebt und gefragt sein,
als Gesprächspartnerin wie als Beichtmutter für Kümmernisse und
Sorgen aller Art.
„Das ist wunderbar, Ellen! Eine größere Freude hättest du mir nicht
machen können.”
„Und das wollen wir jetzt feiern”, rief Klaus lachend. „Der Sekt ist
bereits kalt gestellt. Trinken wir auf Hausmutter Ellen und Direktorin
Dolly Schwarze!”
„Noch bin ich nicht gewählt, Herr Direktor Schwarze!” „Na, schlappe einundfünfzig Prozent werden wir doch wohl
bekommen. Wollen wir wetten?”
„Die Wette gewinnst du!” sagten Ellen und Franz wie aus einem
Munde.
Abschied vom Nordturm
    „Uff! Der letzte Handwerker ist aus dem Haus. Drei Stunden, bevor die Mädchen kommen. Ich hätte es nicht mehr zu hoffen gewagt.” Klaus ließ sich stöhnend in seinen Sessel fallen.

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