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 Dominic Flandry - Spion im All

Dominic Flandry - Spion im All

Titel: Dominic Flandry - Spion im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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mit den Bodenstationen.
    »Erster Beobachter an Nachrichtendienst, Abteilung dreizehn.« Eine Reihe von Kodeworte folgte. »Bitte melden.«
    Einige Kilometer entfernt fuhr ein dösender Merseier an seinem Schreibtisch auf. Er gehörte zu den wenigen, die von Dwyr wußten. Bisher hatten sie noch nichts Interessantes erfahren, aber das war gut. Es bewies, daß der Agent der Terraner, über dessen Gefährlichkeit man sie unterrichtet hatte, erfolglos geblieben war. »Abteilung dreizehn an B 1. Dhech am Apparat. Bitte melden.«
    »Abrams hat die Botschaft allein verlassen und ist unterwegs zu Fodaich Qwyns Haus.«
    »Richtig«, sagte Dhech. »Wir wissen bereits, daß er heute abend dort eingeladen ist.«
    »Ich könnte die Maschine verlassen und die Gespräche abhören«, erbot sich Dwyr.
    »Nicht notwendig. Qwyn wird uns selbst Meldung machen. Wenn Abrams hofft, nützliche Informationen zu erhalten, wird er enttäuscht werden. Aber möglicherweise ist sein Interesse nur akademischer Natur. Er scheint alle Pläne, Spionage zu treiben, aufgegeben zu haben.«
    »Unter meiner Beobachtung hat er jedenfalls nichts Verdächtiges unternommen.« Ein Krachen im Empfänger machte seine letzten Worte fast unhörbar. Dhech erschrak. »Was ist das?«
    »Der Sender scheint defekt zu sein«, antwortete Dwyr, der die Störung selbst hervorgerufen hatte. »Müßte bald überprüft werden, sonst verlieren wir die Verbindung.«
    »Wir schicken morgen oder übermorgen einen Techniker. Gute Jagd.«
    »Gute Jagd.« Dwyr unterbrach die Verbindung, dann schaltete er die Gegensprechanlage an Bord ein. »Ich habe mit Abteilung Dreizehn gesprochen«, sagte er. »Sie sind ahnungslos. Ich habe den Eindruck erweckt, daß mein Sender defekt sei, falls sie mich aus irgendeinem Grund während meiner Abwesenheit sprechen wollen.«
    »Sehr gut.« Abrams sprach ruhig, aber er tat einen letzten nervösen Zug aus seiner Zigarre und drückte sie mit unnötiger Heftigkeit aus. »Ich werde mehrere Stunden hierbleiben. Das gibt Ihnen genug Zeit, Ihre Arbeit zu tun und wieder an Bord zu gehen. Aber wenn etwas schiefgeht, kommt es allein auf die Information an. Im Notfall suchen Sie Fähnrich Flandry auf und geben sie ihm. Er wird in Graf Hauksbergs Suite oder in seinem Zimmer sein; Sie haben den Plan der Botschaft. Sorgen Sie dafür, daß das Bordtelefon mit dem Robotpiloten verbunden ist, damit Sie oder er die Maschine jederzeit zurückholen können. Er kennt Sie nicht, aber ich habe ihm gesagt, daß er demjenigen vertrauen soll, der ihm das Kennwort nennt. Haben Sie es behalten?«
    »Ja, natürlich. Meschugge. Was bedeutet es?«
    »Ist egal.« Abrams grinste. »Ich kann Sie nicht sehen, Dwyr, und ich kann Ihnen nicht die Hand drücken, aber ich täte es gern. Und eines Tages werde ich hoffentlich Gelegenheit dazu haben.« Die Maschine setzte auf. »Viel Glück.«
    Dwyrs elektronischer Blick folgte der gedrungenen Gestalt über den Landestreifen und durch den Garten. Zwei Bedienstete empfingen Abrams und führten ihn zum Haus. Kurz darauf verschwanden sie hinter der Baumkulisse. Niemand sonst war in Sicht. Die Maschine stand verlassen.
    Fangen wir an, dachte Dwyr. Seine Entscheidung war frei von Empfindungen. Früher hätte er Angst gehabt, Herzklopfen und feuchte Hände, hätte an seine Frau und die geliebten Kinder und an das Haus auf Tanis gedacht. Aber diese Dinge hatten mit seinem Körper Abschied von ihm genommen. Er konnte sich nicht mehr erinnern, wie diese Gefühle waren. Die einzige Emotion, die ihn nie verlassen hatte und die wie eine schwärende Wunde in ihm brannte, war der Wunsch, wieder alle Gefühle zu erleben.
    Ein paar hatte er. Gute Arbeit war ein ästhetisches Vergnügen. Haß und Zorn waren ihm nicht unbekannt, aber kalt, auf eine rationale Ebene reduziert. Er fragte sich, ob sie nicht bloße Gewohnheiten seien, die sein Gehirn aus dem früheren Leben beibehalten hatte.
    Er bewegte sich in dem winzigen Raum, wo er lag. Sein lebender Arm trennte seine maschinellen Glieder vom Flugzeug, Stromkreis auf Stromkreis. Er öffnete eine Schiebetür und glitt hinaus. Die Systeme, die ihn funktionsfähig erhielten, waren auf einen kleinen Kraftschlitten montiert. Seine erste Aufgabe mußte sein, ihn gegen einen vielseitigeren Körper auszutauschen.
    Er verließ die Maschine und glitt dicht über dem Boden in die Schatten der Büsche. Hier draußen, außerhalb der Stadt, waren die Sterne deutlicher zu sehen. Er machte die Sonne von Tanis aus, wo

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