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Don Camillo und seine Herde

Don Camillo und seine Herde

Titel: Don Camillo und seine Herde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovannino Guareschi
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drohend wie immer.
    Straziami blieb regungslos und schweigend auf der Schwelle stehen.
    «Das ändert keinen Zoll an dem, was ich über Sie, Ihre Freunde und über meine Wahlentscheidung denke», stotterte er zugleich. «Das sage ich Ihnen, damit Sie sich keine Illusionen machen.»
    Don Camillo nickte zustimmend. Dann nahm er aus dem Kasten eines der übriggebliebenen Pakete und reichte es Straziami.
    Der Mann nahm das Paket und versteckte es unter dem Mantel. Er ging aber noch nicht.
    «Nur los, Hochwürden», rief Straziami ironisch. «Jetzt haben Sie das Recht, sich über den Genossen Straziami lustig zu machen, der heimlich kommt, um sich ein Paket mit dem Zeug aus Amerika zu holen.»
    «Es wird besser sein, du gehst durch den Garten nach Hause», antwortete Don Camillo.
    Peppone und der Provinzkommissar saßen gerade beim Abendessen, als Smilzo kam.
    «Es ist schon ein Viertel nach acht, und der Pfarrer ist schlafen gegangen.»
    «Alles in Ordnung?» erkundigte sich Peppone.
    Smilzo zögerte ein wenig.
    «Im allgemeinen ja.»
    «Drück dich klar aus!» befahl ihm der Provinzkommissar mit harter Stimme. «Berichte genau und schau, daß du nichts vergißt.»
    «Während des Tages sind alle möglichen Leute in den Pfarrhof gekommen, und ich habe ihre Namen aufgeschrieben. Dann habe ich vor einer Viertelstunde einen kommen gesehen, den ich in der Dunkelheit nicht gut erkennen konnte.»
    Peppone ballte die Fäuste.
    «Los, Smilzo, heraus damit! Wer war es?»
    «Ich glaube, es war einer von den Unsrigen...»
    «Wer?»
    «Ich glaube, er sah Straziami ähnlich. Aber aufrichtig gesagt, ich könnte es nicht beschwören.»
    Schweigend beendeten sie das Abendessen. Dann erhob sich der Kommissar.
    «Wir gehen nachschauen», sagte er. «Man darf die Dinge nicht so lassen.»

    Straziamis Bub war der magere und blasse Kleine mit den großen Augen, den Don Camillo einmal bei einem Streich erwischt hatte und dem er doch nichts antun konnte, weil er so gebrechlich und schwach war. Ein Bub, der wenig sprach und viel schaute. Jetzt saß Straziamis Bub am Küchentisch und blickte unentwegt mit aufgerissenen Augen auf seinen Vater, der finster und drohend mit dem Messer eine Dose Marmelade aufmachte.
    «Später», sagte die Mutter. «Zuerst die Nudeln, dann die Kondensmilch mit Polenta und erst nachher die Marmelade.»
    Die Frau brachte die Schüssel auf den Tisch und begann die rauchenden Nudeln umzurühren. Straziami ging weg, ließ sich an der Wand zwischen Kredenz und Herd nieder und betrachtete nun von weitem wie ein Schauspiel den Buben, der mit großen Augen bald den Händen der Mutter folgte, bald auf die Marmeladedose und die Kondensmilch schaute, wie verloren mitten in all dieser Herrlichkeit.
    «Kommst du nicht?» fragte die Frau ihren Mann.
    «Nein, ich esse nichts», murmelte Straziami.
    Die Frau setzte sich zum Buben und wollte gerade Nudeln auf seinen Teller geben, als die Tür aufgerissen wurde und Peppone mit dem Provinzkommissar in die Küche trat.
    Der Kommissar blickte auf die Nudeln und drehte die Dosen um, um die Aufschriften an ihnen zu lesen.
    «Woher hast du diese Sachen?» wollte er von Straziami wissen, der aufgestanden war und mit bleicher Miene auf ihn sah.
    Der Provinzkommissar wartete ein wenig auf die Antwort, diese kam aber nicht. Dann faßte er mit äußerster Ruhe die vier Ecken des Tischtuches zusammen, hob das Bündel vom Tisch, machte das Fenster auf und warf alles in den Graben.
    Der Bub zitterte, hielt sich die beiden kleinen Hände vor den Mund und schaute entsetzt auf den Provinzkommissar. Die Frau war an die Wand geflüchtet, und Straziami, mitten in der Küche stehend, die Arme unbewegt vor der Brust, war wie versteinert.
    Der Kommissar ging. Unter der Tür drehte er sich um.
    «Kommunismus ist Disziplin, Genosse. Wer das nicht versteht, soll gehen.»
    Die Stimme des Kommissars rüttelte Peppone wach, der, an die Wand gelehnt, mit offenem Mund zugesehen hatte und dem alles wie ein Traum vorgekommen war.
    Sie gingen schweigend Seite an Seite mitten durch die dunklen Felder, und Peppone konnte es kaum erwarten, wieder im Dorf zu sein.
    Vor dem Gasthaus Zur Post reichte ihm der Kommissar die Hand.
    «Morgen früh um fünf fahre ich ab», sagte er. «Gute Nacht, Genosse.»
    «Gute Nacht, Genosse.»
    Peppone marschierte unmittelbar zum Hause Smilzos.
    «Den muß ich mit Fußtritten behandeln», dachte er. Als er aber vor Smilzos Tür stand, taumelte er ein wenig und kehrte um.
    Zu Hause fand er

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