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Don Juan 01 - Die Lehren des Don Juan. Ein Yaqui-Weg des Wissens

Titel: Don Juan 01 - Die Lehren des Don Juan. Ein Yaqui-Weg des Wissens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carlos Castaneda
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Topfes verrühren und dann zwei weitere Tassen hinzufügen. Er gab mir ein glattpoliertes Knochenstück. Ich rührte den Brei damit um und stellte den Topf aufs Feuer. Dann sagte er, wir müßten die Wurzel zubereiten und dafür den größeren Mörser nehmen, weil die männliche Wurzel überhaupt nicht geschnitten werden dürfte. Wir gingen hinter das Haus. Der Mörser stand bereit, und ich begann die Wurzel wie zuvor zu zerstoßen. Wir ließen die Wurzel der Nachtluft ausgesetzt im Wasser und gingen ins Haus. Ich mußte die Mixtur im Topf beobachten. Ich sollte sie kochen lassen, bis sie etwas fest war - bis das Umrühren schwierig wurde. Dann legte er sich auf seine Matte und schlief ein. Der Brei hatte mehr als eine Stunde gekocht, als ich merkte, daß es schwerer und schwerer wurde, ihn umzurühren. Ich glaubte, er sei fertig und nahm ihn vom Feuer - . Ich stellte ihn in das Netz unter der Dachrinne und ging schlafen.
    Ich wachte auf, als Don Juan aufstand. Die Sonne schien an einem klaren Himmel. Es war ein heißer, trockener Tag. Don Juan meinte erneut, daß er sicher war, daß mich das Teufelskraut mochte.
    Wir bearbeiteten die Wurzel weiter, und am Ende des Tages hatten wir ziemlich viel gelbliche Substanz auf dem Boden der Schüssel. Don Juan schüttete das Wasser an der Oberfläche ab. Ich glaubte, daß dies die letzte Arbeit sei, aber er füllte die Schüssel wieder mit kochendem Wasser. Er holte den Topf mit dem Brei unter dem Dach hervor. Der Brei schien fast trocken. Er nahm den Topf ins Haus, stellte ihn sorgfältig auf den Boden und setzte sich. Dann begann er zu sprechen.
    » Mein Wohltäter sagte mir, daß es zulässig sei, die Pflanze mit Schmalz zu vermengen. Und das wirst du jetzt tun. Mein Wohltäter mischte sie für mich mit Schmalz, aber ich habe dir ja schon gesagt, ich mochte die Pflanze nie sehr und versuchte nie wirklich, eins mit ihr zu werden. Mein Wohltäter sagte mir, daß diejenigen, die die Macht wirklich meistern wollen, die besten Ergebnisse erzielen, wenn sie die Pflanze mit dem Fett eines Wildschweines vermengen Das Fett der Eingeweide ist das beste. Aber du kannst es dir aussuchen. Vielleicht wird das Rad des Schicksals entscheiden, daß du das Teufelskraut zum Verbündeten nimmst, und wenn das eintrifft, dann rate ich dir, so wie mir mein Wohltäter riet, ein Wildschwein zu jagen und das Fett der Eingeweide (sebo de tripa) zu nehmen. Früher, als das Teufelskraut der wichtigste Verbündete war, gingen die brujos wegen des Fetts der Wildschweine auf besondere Wildschweinjagden Sie suchten sich die größten und stärksten Keiler.. Sie verbanden eine besondere Magie und Macht mit Wildschweinen, die so außergewöhnlich war, daß man es selbst damals kaum glauben konnte Aber diese Macht ist verloren. Ich weiß nichts darüber. Und ich kenne niemanden, der etwas darüber weiß. Vielleicht lehrt dich das Kraut dies alles.« Don Juan maß eine Handvoll Fett ab, warf es in die Schüssel mit dem trocknen Brei und wischte den Fettrest am Rand des Topfes ab. Ich mußte den Inhalt umrühren, bis er weich und gut vermischt war.
    Ich rührte die Mixtur beinahe drei Stunden lang. Don Juan sah sie sich von Zeit zu Zeit an und hielt sie noch nicht für ganz fertig. Schließlich schien er zufrieden. Die Luft, die sich mit der Paste vermischt hatte, gab ihr eine hellgraue Farbe und die Festigkeit von Gelee. Er hängte den Topf unter das Dach neben die andere Schüssel. Er sagte, er würde sie dort bis zum nächsten Tag lassen, weil zwei Tage erforderlich seien, die zweite Dosis zuzubereiten. Ich durfte in der Zwischenzeit nichts essen. Ich konnte Wasser trinken, aber nichts essen.
    Am nächsten Tag, es war Donnerstag, der 4. Juli, mußte ich auf Don Juans Anweisung die Wurzel viermal anfeuchten. Als ich das Wasser zum letztenmal abschüttete, begann es schon dunkel zu werden. Wir saßen auf der Veranda. Er stellte beide Schüsseln vor sich hin. Der Wurzelextrakt war ein Teelöffelvoll weißlicher Stärke. Er tat ihn in eine Tasse und fügte Wasser hinzu. Er drehte die Tasse in seiner Hand, um die Substanz aufzulösen und gab sie mir dann. Ich mußte alles, was in der Tasse war, trinken. Ich trank schnell, stellte die Tasse auf den Boden und stürzte zurück. Mein Herz begann wild zu schlagen; ich konnte kaum noch atmen. Don Juan verlangte von mir, daß ich alle Kleider auszog. Ich fragte ihn, warum, und er sagte, daß ich mich mit der Paste einreiben müßte. Ich zögerte. Ich wußte nicht, ob

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