Don Juan 05 - Der zweite Ring der Kraft
wiederhole n sollten . Ic h wa r seh r müde. Ic h hatt e sei t übe r 2 4 Stunde n kei n Aug e zugetan . Ic h hatt e vorgehabt , den junge n Fraue n so vi el wi e möglic h übe r de n Zwischenfal l mi t Dona Soleda d z u erzählen , dami t si e da s Nötig e unternehme n konnten , u m ih r zu helfen . Danac h wollt e ic h fahren . Doc h ihr e Anwesenhei t bewirkt e eine merklich e Veränderung . Alle s schie n wi e mi t neue r Kraf t un d Energie geladen . Ic h hatt e dies e Veränderun g sofor t gespürt , al s ic h Don a Soledad i n ihre r Mitt e stehe n sah . Don a Soledad s Offenbarung , da ß si e all e Don Juan s Lehrling e gewese n waren , macht e si e fü r mic h s o attraktiv , da ß ich e s kau m , erwarte n konnte , ihne n z u begegnen . Ic h fragt e mich , o b si e so wären , wi e Don a Soleda d si e geschilder t hatte . Si e hatt e gesagt , da ß si e mir ähnlic h seie n un d da ß wi r i n di e gleich e Richtun g gingen . Die s lie ß sich leich t i n positive m Sin n verstehen . Jedenfall s wollt e ic h nicht s sehnlicher al s die s glauben . Do n Jua n hatt e si e imme r „la s hermanitas“ , die Schwesterche n genann t - ei n seh r treffende r N ame , zumindes t fü r die beiden , di e ic h bishe r kennengelern t hatte : Lidi a un d Rosa , zwei feingliedrige , elfenhaf t bezaubernd e jung e Mädchen . Ic h hatt e si e damals, al s ic h ihne n zu m erstenma l begegnete , au f Anfan g zwanzi g geschätzt, wiewoh l Pablit o un d Nesto r Frage n bezüglic h ihre s Alter s stet s auswichen. Di e andere n beiden , Josefin a un d Elena , ware n mi r völli g unbekann t und rätselhaft . Etlich e Mal e hatt e ic h ihre n Name n erwähne n gehört , und imme r i n nachteilige m Zusammenhang . Au s Do n Juan s gelegentlichen Be m erkunge n hatt e ic h entnommen , da ß si e irgendwi e absonderlic h seie n - di e ein e verrückt , di e andr e a n Fettsuch t leidend ; dahe r lebte n si e völlig zurückgezogen . Einma l wa r ic h mi t Josefin a zusammengetroffen , al s ich mi t Do n Jua n in s Hau s kam . E r macht e un s b ekannt , abe r si e schlu g die Händ e vor s Gesich t un d rannt e fort , bevo r ic h Zei t fand , si e z u grüßen . Ein anderma l überrascht e ic h Elen a bei m Wäschewaschen . Si e wa r ungeheuer dick . Ic h meint e damals , si e müss e a n eine r Drüsenstörun g leiden . Ich sagt e Hallo , abe r si e dreht e sic h nich t einma l um . Ic h hatt e ni e ih r Gesicht gesehen . Nachde m Don a Soleda d si e mi r i n s o vorteilhafte m Licht geschilder t hatte , spürt e ic h de n unwiderstehliche n Wunsch , mi t den geheimnisvolle n „hermanitas “ z u sprechen , un d gleichzeiti g f ürchtet e ich mic h beina h vo r ihnen.
Ic h macht e mic h darau f gefaßt , ihne n jede n Momen t gegenüberzustehen, un d blickt e lässi g de n Fahrwe g hinab . E r la g verlasse n vo r mir . Kein Mensc h z u sehe n - un d ers t vo r wenige n Sekunde n ware n si e nich t weiter al s dreißi g Mete r vo m Hau s entfern t gewesen . Ic h klettert e aufs Wagendach , u m mic h z u vergewissern . D a ka m niemand , nich t einma l der Hund . Ic h gerie t i n Panik . Ic h glit t hina b un d wollt e scho n in s Auto springe n un d wegfahren , al s ic h jeman d sage n hörte : »He , sie h ma l , we r da ist! « Ic h fuh r heru m un d sa h zwe i Mädche n vo r de r Haustü r stehen . Ich folgerte , da ß si e au f eine m Umwe g vorausgeeil t ware n un d da s Hau s durch di e Hintertü r betrete n hatte . Ic h seufzt e erleichtert.
Di e beide n Mädche n kame n mi r entgegen . Ic h mußt e m i r eingestehen, da ß ic h si e vorhe r eigentlic h ni e beachte t hatte . Si e ware n hübsch , von dunkle m Tein t un d seh r schlank , ohn e abe r mage r z u sein . Ih r langes schwarze s Haa r wa r i n Zöpfe n geflochten . Si e truge n glatt e Röcke , blaue Drillichjacke n un d weich e braun e Schuh e mi t flache m Absatz . Ihre nackte n Bein e ware n wohlgeform t un d muskulös . Beid e ware n etw a 165 bi s 17 0 c m groß . Si e hatte n ein e stark e körperlich e Ausstrahlung ; sie bewegte n sic h mi t große r Anmut . Di e ein e wa r Lidia , di e andr e Rosa . Ich begrüßt e s ie , un d si e streckte n mi r gleichzeiti g di e Han d entgegen . Dann nahme n si e mic h i n di e Mitte . Si e sahe n gesun d un d kräfti g aus . Ic h ba t sie, mi r z u helfen , di e Paket e au s de m Kofferrau m z u holen . Al s wi r si e ins Hau s trugen , hört e ic h ei n dumpfe s Knurre n - s o tie f un d nah , da ß e s mir
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