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Don Quixote von la Mancha: Roman (Fischer Klassik PLUS) (German Edition)

Don Quixote von la Mancha: Roman (Fischer Klassik PLUS) (German Edition)

Titel: Don Quixote von la Mancha: Roman (Fischer Klassik PLUS) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miguel Cervantes Saavedra
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Hamete Bohnenstengel.«
    »Das ist ein maurischer Name«, antwortete Don Quixote.
    »Das wird er auch wohl sein«, erwiderte Sancho, »denn ich habe mir sagen lassen, daß die meisten Mauren große Freunde von Bohnen sein sollen.«
    »Wahrscheinlich, Sancho«, sagte Don Quixote, »irrst du dich im Zunamen dieses Cide, welches im Arabischen Herr bedeutet.«
    »Das kann wohl sein«, versetzte Sancho, »wenn es Euch aber recht ist, so kann ich ihn herholen, ich will sofort hinüberspringen.«
    »Du wirst mir eine große Gefälligkeit erzeigen«, sagte Don Quixote, »denn was du mir da gesagt hast, setzt mich in einige Spannung; es wird mir kein Bissen schmecken, den ich esse, bis ich genau von allem unterrichtet bin.«
    »Ich gehe also zu ihm«, antwortete Sancho. Hiermit verließ er seinen Herrn, um den Bakkalaureus aufzusuchen, mit dem er bald darauf zurückkam, wo sich denn zwischen den dreien das lustigste Gespräch entspann.

3. Kapitel

    Die lächerliche Unterredung, welche zwischen Don Quixote, Sancho Pansa und dem Bakkalaureus Simson Carrasco vorfiel.
    Don Quixote war sehr nachdenklich, indem er den Bakkalaureus Carrasco erwartete, von dem er Neuigkeiten über sich selbst zu hören hoffte, die, wie Sancho sagte, in einem Buche erzählt waren; er konnte sich nicht vorstellen, daß eine solche Geschichte da sei, denn auf der Klinge seines Schwertes war ja kaum das Blut der Feinde getrocknet, die er getötet hatte, und doch wollte man behaupten, daß seine glorreiche Ritterschaft schon durch den Druck verbreitet wäre. Bei alledem mußte er sich einbilden, daß ein Weiser, entweder sein Freund oder Feind, durch die Kunst der Zauberei das Buch dem Druck übergeben habe; wenn sein Freund, um seine Taten vor denen der berühmtesten irrenden Ritter zu erheben und auszuzeichnen; wenn sein Feind, um sie zu vernichten, oder sie unter die gewöhnlichsten herabzuwürdigen, die man nur jemals von einem gemeinen Stallmeister beschrieben hätte; obgleich, wie er zu sich selber sagte, niemals die Taten der Stallmeister wären beschrieben worden. Wenn es also Wahrheit sei, daß es eine solche Historie gäbe, so folge auch, da sie von einem irrenden Ritter handle, daß sie hochtönend, erhaben, wundervoll, prächtig und wahrhaftig sein müsse. Hiermit tröstete er sich einigermaßen; aber er wurde von neuem trostlos, wenn er daran dachte, daß sein Autor, nach dem Namen Cide zu schließen, ein Maure sei, und wie sich von den Mauren keine Wahrhaftigkeit hoffen ließe, weil alle Lügner, Betrüger und Phantasten sind. Er fürchtete auch, daß er seiner Liebe irgendwelche Unanständigkeiten möchte beigemischt haben, die der Keuschheit seiner Dame Dulcinea von Toboso zum Nachteil gereichen könnten; er wünschte, daß er seine Treue und Zucht dargestellt habe, die er immer bewahrt, Königinnen, Kaisertöchter und Jungfrauen jedes Standes verschmähend, indem er die Gewalt der natürlichen Triebe im Zaume gehalten. Und so, zwischen diesen und vielen anderen Gedanken hin und her geworfen, fanden ihn Sancho und Carrasco, welchen Don Quixote mit vieler Höflichkeit empfing.
    Der Bakkalaureus, ob er gleich Simson hieß, war, was seinen Körper betraf, nicht groß, aber ein großer Schelm, von bleicher Farbe, aber von sehr gutem Verstande; er war ungefähr vierundzwanzig Jahre alt, von rundem Gesicht, platter Nase und großem Munde, alles Zeichen eines boshaften Gemütes, und daß er ein Freund von Scherzen und Späßen, wie er es auch gleich bewies, als er des Don Quixotes ansichtig wurde, indem er sich vor ihm auf die Knie warf und sagte: »Gebe mir Eure Hoheit, Herr Don Quixote von la Mancha, die Hand; denn bei diesem meinem Gewande des heiligen Petrus, ob ich gleich nur die vier ersten Weihen empfangen habe, Euer Gnaden ist einer der berühmtesten irrenden Ritter, die auf dem Erdenrund gewesen sind oder jemals sein werden. Gepriesen sei Cide Hamete Benengeli, der die Geschichte Eurer großen Taten niederschrieb, und gesegnet sei der fleißige Mann, der die Mühe auf sich nahm, sie aus dem Arabischen, zur allgemeinen Ergötzung aller Leute, in unsere kastilianische Sprache zu übersetzen.«
    Don Quixote hob ihn auf und sagte: »So ist es denn also wahr, daß es eine Historie von mir gibt, und daß ein Maure und Weiser Verfasser derselben ist?«
    »Dieses ist so sehr die Wahrheit, mein Herr«, antwortete Simson, »daß ich glaube, daß heutigestags mehr als zwölftausend Exemplare von dieser Historie gedruckt sind. Sie ist wenigstens

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