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Don Quixote von la Mancha: Roman (Fischer Klassik PLUS) (German Edition)

Don Quixote von la Mancha: Roman (Fischer Klassik PLUS) (German Edition)

Titel: Don Quixote von la Mancha: Roman (Fischer Klassik PLUS) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miguel Cervantes Saavedra
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Teilen des Quixote erscheinen 1613 die Novelas ejemplares (Exemplarische Novellen), die im 17. Jahrhundert über 20 Auflagen in Spanien erlebten und die Gattungsentwicklung entscheidend prägten. Im Vorwort formuliert C. den Anspruch auf Originalität: Entgegen der üblichen Nachahmung ausländischer Vorbilder habe er als erster wahrhaft spanische Novellen geschrieben. Mit den Novelas ejemplares werden die »eingeschobenen Geschichten« des Quixote zu einem selbständigen Genre weiterentwickelt. Das Exemplarische weist auf die didaktische Absicht im Sinne des horazischen »prodesse et delectare« hin. Das Korpus von zwölf Texten wird gemeinhin in einen eher idealistischen, handlungsreichen Teil mit Liebesthematik einerseits, in einen stärker realistisch-satirischen Teil andererseits unterteilt. Zum ersten Bereich lassen sich die Novellen »Las dos doncellas« (»Die beiden Nebenbuhlerinnen«), »La señora Cornelia« (»Die Frau Cornelia«), »El amante liberal« (»Der edelmütige Liebhaber«), »La española inglesa« (»Die englische Spanierin«), »La fuerza de la sangre« (»Die Stimme der Natur«) rechnen, die entsprechend der Novellentradition ›unerhörte Begebenheiten‹ erzählen. »La gitanilla« (»Das Zigeunermädchen«), »La ilustre fregona« (»Die erlauchte Dienstmagd«) und »El celoso extremeño« (»Der eifersüchtige Extremadurer«) verknüpfen die Liebeshandlung mit der Milieuschilderung der Unterschichten, »Rinconete y Cortadillo« (»Rinconete und Cortadillo«) zeichnet das satirische Bild der Gaunerwelt als Wohlfahrtsanstalt, in »El licenciado Vidriera« (»Der Lizenziat Vidriera«) reiht der um seinen Verstand gebrachte Protagonist Spruchweisheiten aneinander. Eingebettet in die Rahmenerzählung »El casamiento engañoso« (»Die betrügerische Heirat«) ist der bekannteste Text des Bandes, »El coloquio de los perros« (»Das Zwiegespräch der Hunde«). Die Hunde Berganza und Cipión erlangen für eine Nacht die menschliche Sprache. Gegenstand des Dialogs, der in der literarischen Tradition Lukians steht, sind die pikaresken Erfahrungen Berganzas sowie die metaliterarische Diskussion zeitgenössischer Formen und Gattungen.
    Postum erschien der Abenteuerroman Los trabajos de Persiles y Sigismunda. Historia setentrional (1617; Die Mühen und Leiden des Persiles und der Sigismunda. Eine septentrionale Geschichte ), den C. selbst als sein Hauptwerk einschätzte. Das Werk zählt zur Untergattung ›byzantinischer‹ Romane in der Tradition von Heliodors Aithiopika (3. Jh.), die von der schicksalhaften Trennung zweier Liebender erzählen, die bis zu ihrem Wiedersehen Abenteuer an entlegenen Orten bestehen müssen. Mit dem Motiv der Reise als Bewährungsprobe strebt C. erneut die Mischung von Unterhaltung und moralischer Belehrung an. Die Reise des Liebespaars Persiles und Sigismunda beginnt im Norden Europas, von wo sie unter vielen Gefahren über Lissabon auf spanisches Gebiet gelangen und schließlich in Rom heiraten. Der verwickelte Erzählfluss variiert zwischen den autobiographischen Berichten von Nebenfiguren und den auktorial erzählten Abenteuern der Helden zu See und zu Lande. Rückwendungen und Vorausdeutungen halten die Spannung aufrecht, Zauberei und phantastische Begebenheiten sind dabei an der Tagesordnung, werden aber christlich überhöht oder, ganz im aufklärerischen Geiste des Quixote , rationaler Erklärung bzw. Widerlegung unterzogen. Die geraffte Darstellung im vierten Teil dürfte dem Wissen des Autors um den nahenden Tod geschuldet sein. In der bewegenden Widmung an den Grafen von Lemos, wenige Tage vor seinem Tod datiert (19.4.1616), bedankt sich C. bei seinem Gönner und verspricht noch einmal, im Falle einer wundersamen Genesung die Galatea zu vollenden.
    Wenig erfolgreich blieb C. mit seinem dramatischen und lyrischen Werk. Von den laut ihrem Verfasser ca. 20–30 Theaterstücken der Frühphase sind nur zwei erhalten: Die vielrezipierte Tragödie El cerco de Numancia (ca. 1583; Die Belagerung von Numantia ) hat die heldenhafte Verteidigung und Selbstopferung der Hispanier gegen Scipio zum Thema. El trato de Argel (ca. 1585; Der Liebeshandel von Algier ), in dem auch ein Soldat namens Saavedra auftritt, verarbeitet Erfahrungen aus C.’ Gefangenschaft. Kurz vor seinem Tod veröffentlichte C. 1615 je acht »neue und nie aufgeführte« comedias (Schauspiele) und entremeses (Intermezzi), die der Autor nach eigener Aussage aufgrund ihres literarischen Wertes der

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