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Don Quixote von la Mancha: Roman (Fischer Klassik PLUS) (German Edition)

Don Quixote von la Mancha: Roman (Fischer Klassik PLUS) (German Edition)

Titel: Don Quixote von la Mancha: Roman (Fischer Klassik PLUS) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miguel Cervantes Saavedra
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der Vizekönig und Don Antonio, nebst vielen anderen, die zugegen waren, sie hörten auch, wie Don Quixote antwortete, daß, weil nichts gefordert würde, das zur Herabsetzung der Dulcinea gereichte, er alles übrige als ein gewissenhafter und wahrhafter Ritter erfüllen wolle. Nachdem dieses Zugeständnis gemacht war, lenkte der vom silbernen Monde um, verneigte das Haupt gegen den Vizekönig und ritt in einem kurzen Galopp nach der Stadt. Der Vizekönig sagte dem Don Antonio, daß er ihm folgen und um jeden Preis zu erfahren suchen möchte, wer er sei.
    Man nahm Don Quixote auf, machte ihm das Gesicht frei und fand, daß er blaß und voller Schweiß war. Rosinante konnte sich von dem schlimmen Falle für jetzt nicht von der Stelle bewegen. Sancho, ganz traurig, ganz schwermütig, wußte nicht, was er sagen, nicht, was er tun sollte. Es war ihm, als sei der Vorfall in einem Traume geschehen, und als müßte alles nur vermittelst Zauberei zugehen. Er sah seinen Herrn überwunden und verpflichtet, in einem Jahre keine Waffen zu nehmen. Er sah das Licht von dem Ruhme seiner Taten verdunkelt, die Hoffnungen seiner neuen Versprechungen vernichtet, so wie der Rauch im Winde verflattert. Er war in Sorge, ob Rosinante lahm oder nicht oder seinem Herrn die Glieder verrückt bleiben würden (was ein großes Glück gewesen, wenn nur die Glieder verrückt geblieben wären). Dieser wurde endlich in eine Sänfte gesetzt, welche der Vizekönig bringen ließ, und nach der Stadt getragen, wohin sich der Vizekönig auch begab, in der Absicht, zu erfahren, wer der Ritter vom silbernen Monde gewesen sei, der den Don Quixote in so widerwärtige Lage versetzt hatte.

65. Kapitel

    In welchen man findet, wer der vom silbernen Monde war, nebst der Befreiung des Don Gregorio und anderen Begebenheiten.
    Don Antonio Moreno folgte dem Ritter vom silbernen Monde, und es folgten ihm zugleich, ja es verfolgten ihn viele Gassenjungen, bis sie ihn endlich in einem Wirtshause der Stadt umlagerten. Don Antonio ging mit dem Vorsatze hinein, ihn kennenzulernen; ein Stallmeister kam, ihn zu empfangen und ihm die Rüstung abzunehmen, er schloß sich unten in einem Saale ein, und mit ihm Don Antonio, der keine Ruhe hatte, bis er wußte, wer er sei. Da der vom silbernen Monde sah, daß jener Ritter ihn nicht verließ, sagte er zu ihm: »Ich sehe wohl, Señor, weshalb Ihr kommt, Ihr wollt nämlich wissen, wer ich bin, und da ich keine Ursache habe, es zu verbergen, so will ich es Euch sagen, indes mich mein Diener entkleidet, ohne in einem Punkte von der Wahrheit abzuweichen. So wißt denn, Señor, daß ich Bakkalaureus Simson Carrasco heiße. Ich bin mit Don Quixote von la Mancha aus demselben Orte, dessen Narrheit und Albernheit uns alle, die wir ihn kennen, zum Mitleiden bewegt; unter denjenigen, die am meisten Anteil an ihm nehmen, befinde ich mich, und da ich glaube, daß seine Wiederherstellung von der Ruhe und davon abhängt, daß er in seiner Heimat und in seinem Hause lebt, machte ich einen Plan, ihn dorthin zurückzubringen, und deshalb, es wird jetzt drei Monate sein, machte ich mich als irrender Ritter auf den Weg, unter dem Namen des Ritters von den Spiegeln, in der Absicht, mit ihm zu streiten und ihn zu überwinden, ohne ihm Schaden zuzufügen, da wir es zur Bedingung unseres Zweikampfes machten, daß der Überwundene der Willkür des Siegers überlassen sein sollte. Ich wollte nämlich von ihm fordern, weil ich ihn schon für besiegt hielt, daß er nach seinem Dorf zurückkehren und es binnen einem Jahre nicht verlassen dürfte, in welcher Zeit er dann geheilt werden konnte; das Schicksal fügte es aber anders, denn er besiegte mich und stürzte mich vom Pferde herunter, und so konnte ich meinen Plan nicht durchführen. Er setzte seinen Weg fort, und ich kehrte besiegt und zermalmt vom Fall um, der ziemlich gefährlich war; aber trotzdem gab ich es nicht auf, ihn noch einmal aufzusuchen und zu überwinden, wie es nun heute geschehen ist. Da er nun so gewissenhaft ist, die Gesetze der irrenden Ritterschaft zu beobachten, so wird er ohne Zweifel sein Wort halten, welches er mir gegeben hat. Dieses, Señor, ist, was sich zugetragen hat, ohne daß ich Euch noch etwas anderes zu sagen hätte; ich bitte Euch nur, entdeckt mich nicht und sagt dem Don Quixote nicht, wer ich bin, damit meine guten Anschläge ihren Erfolg haben und ein Mann seinen Verstand wieder erlangt, der einen trefflichen besitzt, wenn er nicht auf die Albernheiten der

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