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Don Quixote von la Mancha: Roman (Fischer Klassik PLUS) (German Edition)

Don Quixote von la Mancha: Roman (Fischer Klassik PLUS) (German Edition)

Titel: Don Quixote von la Mancha: Roman (Fischer Klassik PLUS) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miguel Cervantes Saavedra
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zu dessen Nachahmung, wenn es dich gut dünkt, ich, o Sancho, wünschte, daß wir uns in Schäfer verwandelten, wenigstens für die Zeit, die ich in der Einsamkeit zubringen muß. Ich will einige Schafe kaufen und alle übrigen Dinge, welche zum Schäferleben notwendig sind, ich will mich den Schäfer Quixotiz nennen und dich den Schäfer Pancino, wir ziehen dann über Berge, durch Wälder und Wiesen, hier singend, dort klagend, von den flüssigen Kristallen der Quellen trinkend oder aus den klaren Bächen oder den fließenden Strömen. Mit der freigebigsten Hand gewähren uns ihre süßeste Frucht die Eichen, Wohnung die Stämme des harten Korkbaumes, Schatten die Weiden, Düfte die Rosen, Teppiche mit tausend Farben gestickt die geräumigen Wiesen, Kühlung die heitere und reine Luft, Licht der Mond und die Sterne, trotz der Dunkelheit der Nacht, Ergötzen Gesang, Vergnügen die Tränen, Apollo Verse, die Liebe Empfindung, wodurch wir uns unvergeßlich und berühmt machen können, nicht nur in den gegenwärtigen, sondern auch in den zukünftigen Zeitaltern.«
    »Meiner Seel’«, sagte Sancho, »solche Lebensart ist annehmbar, ja verführerisch für mich, und gewiß, der Bakkalaureus Simson Carrasco und Meister Niklas der Barbier werden sie nicht sobald gesehen haben, als sie sie auch mitmachen und sich ebenfalls wie wir in Schäfer verwandeln werden, und gebe nur Gott, daß nicht auch dem Pfarrer die Lust ankommt, uns ins Gehege zu gehen, denn er ist ein lustiger Mann, der sich gerne einen Spaß macht.«
    »Du hast sehr gut gesprochen«, sagte Don Quixote, »und der Bakkalaureus Simson Carrasco kann sich, wenn er in die Schäferzunft eintritt, wie er es gewiß tun wird, Schäfer Simsonino nennen oder auch Schäfer Carrascon, der Barbier Nicolas kann sich Nicoloso nennen, wie sich der alte Boscan Nemoroso nannte; was wir dem Pfarrer für einen Namen geben wollen, weiß ich nicht, wenn er nicht von seinem Stande abgeleitet würde und er sich Schäfer Pfarriand nennte. Was die Schäferinnen, unsere Geliebten, betrifft, so haben wir hier unter Namen, wie unter Birnen, die Auswahl, und da der meiner Gebieterin sowohl für eine Schäferin als für eine Prinzessin paßt, so habe ich keine Mühe, für sie einen anderen zu suchen, der sich besser für sie schickte; du, Sancho, kannst die deinige nennen, wie du willst.«
    »Ich denke ihr«, antwortete Sancho, »keinen anderen Namen zu geben als Trutschelona, denn der paßt sich gut für ihre Dicke und erinnert auch an ihren richtigen Namen Therese, wodurch man auch sehen kann, wenn ich sie in meinen Versen besinge, daß meine Gedanken keusch sind, weil ich kein Bettelbrot vor fremden Türen suche. Für den Pfarrer schickt es sich nicht, daß er eine Schäferin hat, weil er ein gutes Exempel geben muß, wenn aber der Bakkalaureus eine haben will, so mag der’s auf seine Verantwortung tun.«
    »Bei Gott«, sagte Don Quixote, »welches Leben wollen wir nicht führen, mein lieber Sancho! Welche Schalmeien sollen in unsere Ohren tönen, welche Flöten, welche Tamburins, Triangeln und Geigen! Was geht uns ab, wenn unter diesen verschiedenen Instrumenten auch noch die Alboguen erklingen? Alle Schäferinstrumente wird man hier beisammen sehen.«
    »Was sind Alboguen?« fragte Sancho, »denn ich habe sie nie nennen hören, sie auch niemals in meinem Leben gesehen.«
    »Alboguen sind«, antwortete Don Quixote, »zwei Becken, fast wie das Untere der messingenen Leuchter, diese sind ausgehöhlt und werden eines gegen das andere geschlagen, wodurch sie einen Klang hervorbringen, der nicht vorzüglich angenehm und harmonisch ist, doch aber gut zu der Einfachheit der Flöte und des Tamburins paßt, und dieser Name Alboguen ist Mohrisch, wie alle diejenigen Namen, die in unserer kastilianischen Sprache mit einem Al anfangen, wie nämlich: Almohaza, Almorzar, Alhambra, Alguazil, Almacen, Alhuzema, Alcancia und andere ähnliche, deren nur noch einige sein können, und nur drei hat unsere Sprache, die Mohrisch sind und sich auf ein i endigen, nämlich: Borcegui, Zaquizami und Maravedi; Alheli und Alfaqui sind sowohl durch das vordere Al wie durch das angehängte i als Arabisch zu erkennen. Dies habe ich nur im Vorbeigehen gesagt, weil es mir bei Gelegenheit der Alboguen ins Gedächtnis kam; wodurch wir aber unseren Stand um vieles mehr zur Vollkommenheit führen können, ist, daß ich einigermaßen, wie du weißt, ein Poet bin, und im äußersten Grade ist es zugleich der Bakkalaureus Simson

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