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Donaugrund (German Edition)

Donaugrund (German Edition)

Titel: Donaugrund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Silberhorn
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Stimme verriet, dass da wohl doch ein Funken Selbstsicherheit in ihm steckte.
    »Können Sie sich vorstellen«, schaltete ich mich ein und schloss wie besprochen zunächst die Hintertürchen, »dass sich Herr Wahlner das Leben genommen hat?«
    »Selbstmord?« Er winkte entschieden ab. »Nie und nimmer.«
    »Was macht Sie da so sicher?«
    »Das hätte nicht zu ihm gepasst«, antwortete er kategorisch. »Jan hat nie gekniffen. Im Gegenteil.« Er schüttelte heftig den Kopf. »Immer Vollgas voraus, ohne Konfrontationen zu scheuen oder klein beizugeben. Ein Kämpfer, wenn Sie so wollen.« Er zuckte die Achseln, als wäre er selbst nicht sicher, ob er das für gut befunden hatte oder nicht. »Und er hatte ziemlich viel vor mit der Firma, wollte in die USA expandieren und hier so einiges ändern. Er hätte seinem Leben niemals absichtlich ein Ende gesetzt.«
    »Gut, dann lassen Sie uns doch nochmals den Abend der Weihnachtsfeier aus Ihrer Sicht rekonstruieren, Herr Hoyer.«
    Hoyer schielte wieder auf seinen Monitor, seufzte leise und nickte pflichtschuldig. »Ja, also … Wir waren im Salzstadel – das wissen Sie ja sicher schon. Und dann war er eben plötzlich weg. So gegen eins muss das gewesen sein – weil ich schon überlegt hatte, alle zum Aufbruch in die Karmalounge zusammenzutrommeln.«
    »Haben Sie gesehen, wie Herr Wahlner den Salzstadel verlassen hat?«
    »Nein«, erwiderte Hoyer und unterdrückte nur schlecht die zunehmende Ungeduld in seiner Stimme. »Das habe ich ja bereits zu Protokoll gegeben. Jan war Gelegenheitsraucher, es war also nichts Ungewöhnliches, dass er bei Veranstaltungen immer mal wieder für ein paar Minuten fehlte.«
    »Aber in diesem Fall hat er länger gefehlt …« Raphael strich sich skeptisch mit der flachen Hand über das stoppelige Kinn. »Haben Sie sich darüber nicht gewundert?«
    »Ehrlich gesagt: nein. Wir sind ein Unternehmen mit lauter jungen Leuten. Ich war überzeugt davon, er wäre mit ein paar Kollegen schon mal vorausgegangen. Oder auf einen Cocktail in irgendeiner Bar gelandet. Dass das nicht so war, habe ich erst am nächsten Vormittag von Bea erfahren.« Für einen Augenblick biss er sich auf die Unterlippe. »Ich verstehe das ehrlich gesagt immer noch nicht. Wie kann er einfach so in die Donau fallen? Er hatte kaum was getrunken – wir trinken beide nichts, wenn wir mit der Firma unterwegs sind.«
    Ich zuckte die Achseln. Noch wollte ich nicht erklären, dass es vielleicht gar kein Unfall gewesen war. Stattdessen dachte ich wieder darüber nach, wie es sein konnte, dass niemand den mittlerweile toten Geschäftsführer beim Verlassen des Salzstadels gesehen hatte. »Es gibt doch bei Ihnen sicher mehr Raucher, oder? Wo war denn der Raucherplatz am Abend der Weihnachtsfeier?«
    »Direkt vor dem Haupteingang, unter dem Torbogen bei der Steinernen Brücke, sind immer mal wieder ein paar beim Qualmen gestanden.«
    »Seltsam, dass niemand dort Wahlner gesehen hat.«
    »Wir sind sehr gesundheitsbewusst hier, es gibt nicht allzu viele Raucher in der Firma«, sagte Hoyer in beinahe rügendem Ton. »Jans Laster hat eigentlich nicht zu dem Image gepasst, das wir fördern wollten. Jung, modern, dynamisch –«
    »Sportlich und naturverbunden«, fiel Raphael ihm lächelnd mit einem schnellen Blick auf die drei Monitore und Hoyers nicht ganz so flaches Bäuchlein ins Wort.
    »Nun ja …« Hoyer räusperte sich verlegen.
    »Wie standen Sie und Herr Wahlner zueinander, Herr Hoyer? Wie kam es zu Ihrer Zusammenarbeit?« Raphael rutschte auf seinem Stuhl nach vorn und fixierte Hoyer, dessen Blick schon wieder in Richtung Monitor abdriftete.
    Seine Augen schnellten wie ertappt zurück. »Jan und ich haben uns an der Uni kennengelernt. Ich habe schon während meines Studiums angefangen, Spiele zu programmieren, und nach unserem Abschluss hatte Jan eben die Idee, damit Geld zu machen und die HEUREKA zu gründen. Ich konnte weiter meiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen, und er hat sich um das Wirtschaftliche gekümmert«, gab er Auskunft. »Erst haben wir das nur im kleinen Rahmen gemacht, im Keller meiner Eltern. Dann kamen ein paar Aushilfen dazu – meist Studenten, die bei uns gejobbt haben. Und plötzlich ging es rapide aufwärts.«
    »Waren Sie nur Kollegen? Oder auch Freunde?«, fragte ich.
    »Auch Freunde«, erklärte er. »Vielleicht nicht die besten Freunde, aber wir haben uns respektiert. Und ganz gut zusammengearbeitet.«
    »Gut, Herr Hoyer, dann sollten wir Sie

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