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Donavan und das Mädchen im Hotel

Donavan und das Mädchen im Hotel

Titel: Donavan und das Mädchen im Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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dann ihm gegenüber nieder.
    »Auch wenn das Hotel nur klein
ist«, sagte er, »scheint es doch merkwürdig knapp an Personal zu sein.«
    Der Barkeeper, der wie ein
Ex-Ringer aussah und es wahrscheinlich auch war, traf gerade im richtigen
Augenblick ein, wobei er sich noch sein weißes Jackett zurechtzupfte. Ich
lächelte McLaren vage zu und nippte an meinem Glas.
    »Ich kann Ihnen versichern, daß
meine Information über den Entführungsversuch zuverlässig ist«, sagte er. »Sie
scheinen nicht sonderlich besorgt zu sein, Mr. Donavan.«
    »Was wollen Sie von mir?«
fragte ich.
    »Sie sind völlig unbesorgt«,
sagte er gelassen. »Dann hat der Versuch demnach bereits stattgefunden und ist
fehlgeschlagen. Stimmt das?«
    »Was wollen Sie von mir?«
wiederholte ich.
    »Ich will sofort zur Sache
kommen«, sagte er. »Sie sind ein sehr reicher Mann, Mr. Donavan, und haben ein
seltsames Hobby. Sie sind — wenn Sie den Vergleich verzeihen — ein moderner Don
Quijote, der gegen Windmühlen ankämpft. Ich habe sehr genaue Erkundigungen über
Sie eingezogen, und Sie haben eine ganz erstaunliche Karriere hinter sich. In
einigen Teilen von Schwarzafrika hält man Sie fast für einen Heiligen, und in
anderen würde man Sie begeistert umbringen, sofern Sie so einfältig wären, die
dortigen Grenzen zu überschreiten.«
    »Beabsichtigen Sie vielleicht,
meine Biographie zu schreiben?« fragte ich.
    »Ich brauche Ihre Hilfe. Haben
Sie je von einem Mann namens Sheldon Fischer gehört?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nie.«
    »Nun ja, er hält nichts von
Publicity. Er leitet eine Terroristenorganisation.«
    »Für wen?« fragte ich.
    »Für seine eigenen Zwecke«,
erwiderte McLaren bedächtig. »Und man kann sie anheuern.«
    »Anheuern?«
    »Das hat viele Vorteile«, sagte
McLaren. »Eine rein professionelle Organisation, die jeder engagieren kann,
solange das Honorar stimmt. Politische Terroristen haben oft Probleme, mit
denen sie schlecht fertig werden können. Man sieht ihnen die Nationalität an,
ihr Akzent und ihre Herkunft können sie verraten. Selbst wenn es ihnen gelingt,
Zugang zu dem Land zu erhalten, das sie als potentiellen Feind betrachtet,
werden sie dort so sorgfältig beschattet, daß es möglicherweise für sie
unmöglich sein wird, ihre Mission durchzuführen. Fischers Organisation ist aus
Männern verschiedener Nationalitäten zusammengesetzt. Sie haben nur eines
gemeinsam — sie sind bereit, für Geld zu morden. In der Geschichte wimmelt es
nur so von Berichten über angeheuerte Söldner. Fischer hat sich lediglich an die
Zeitläufe angepaßt und eine Organisation professioneller Terroristen
zusammengestellt. Wenn sie bei ihren Aufträgen Erfolg haben, werden diejenigen,
die sie angeheuert haben, das auf ihr Konto schreiben. Wenn die Sache mißlingt , werden die Auftraggeber bestreiten, etwas von der
Angelegenheit zu wissen, und die verschiedenartigen Nationalitäten der Männer
werden das glaubhaft erscheinen lassen.«
    »Auch wenn ich Ihnen das ganze
abnehme«, sagte ich, »warum sollte es mich interessieren?«
    »Finden Sie nicht, dieser Sache
sollte ein Ende gesetzt werden, Mr. Donavan?«
    »Klar«, antwortete ich.
»Stoppen Sie sie.«
    »Ich habe weder Ihre Hilfs-,
noch Ihre Einkommensquellen«, sagte er trocken. »Ich halte Sie für einen Mann
mit schlechtem Gewissen, Mr. Donavan. Da Sie ihren verschwenderischen
Lebensstil nicht Ihren eigenen Bemühungen, sondern lediglich der Genialität
Ihres Vaters verdanken, haben Sie das Gefühl, Ihre Schuld dadurch abtragen zu
müssen, daß Sie sich in Abenteuer zugunsten der leidenden Menschheit stürzen.
Ich persönlich halte Sie für verrückt.«
    »Ich bin, was Sie betrifft, da
auch nicht so sicher, Mr. McLaren«, sagte ich höflich.
    »Viele Menschen haben bereits
unter Fischer und seiner Organisation zu leiden gehabt. Und noch sehr viele
werden leiden müssen, wenn er nicht an seinem Treiben gehindert wird.«
    »Eine Menge Leute leiden
ununterbrochen«, wandte ich ein. »Das gehört zur menschlichen Veranlagung.«
    Er nickte flüchtig. »Darf ich
Ihnen einen Rat geben, Mr. Donavan? Halten Sie sich morgen
nachmittag von der Umgebung von Westminster Abbey fern.«
    »Warum?«
    »Weil dort irgendwann im Lauf
des Nachmittags eine Bombe explodieren wird. Natürlich wird man die IRA dafür
verantwortlich machen, denn die Betreffenden, die Fischers Organisation
angeheuert haben, wollen es ihr in die Schuhe schieben. Angesichts der
unzähligen Splittergruppen, die

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