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Donavan und das Mädchen im Hotel

Donavan und das Mädchen im Hotel

Titel: Donavan und das Mädchen im Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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habe mich letzte Woche in
Paris mit Bouchard unterhalten. Er hat Ihren Namen erwähnt und erzählt, es
hätte in seiner Organisation eine faule Stelle gegeben — und das ist etwas, das
man sich im illegalen Waffenhandel nicht leisten kann —, aber Sie hätten die
Panne bestens bereinigt. Er hat sich sehr schmeichelhaft über Sie geäußert, Mr.
Donavan. Das Interessanteste, was er über Sie mitteilte, war, daß Sie Amateur
seien. Sehr begabt, aber nach wie vor Amateur, und er könne Ihre Beweggründe
nicht im allergeringsten begreifen. Ein Mann wie Bouchard hat natürlich nur
Verständnis für Geld, das auf einem Schweizer Konto liegt und sich stetig
vermehrt.«
    Ich blickte zu dem stämmigen
Barkeeper hinüber und nickte. Er griff in das Fach unter der Bar und holte eine
doppelläufige Flinte heraus. Zufällig wußte ich, daß sie nicht geladen war,
aber der Blick in die beiden Läufe hemmt im allgemeinen selbst den tapfersten
Mann. McLaren wirkte mutig, aber so mutig nun auch wieder nicht.
    »Ihre Brieftasche, bitte«,
sagte ich.
    »Eine solche Reaktion habe ich
von Ihnen nicht erwartet, Mr. Donavan«, sagte er steif.
    »Vielleicht bin ich so was wie
ein idealistischer Spinner«, sagte ich. »Aber ich habe nie behauptet, ein
Gentleman zu sein.«
    Er nahm seine Brieftasche
heraus und reichte sie mir zögernd. Der Inhalt war nicht weiter aufregend. Rund
zweihundert Pfund in bar, ein Stapel Kreditkarten und ein internationaler
Führerschein. Zumindest erwies sich, daß sein Name echt war — Archibald
McLaren. Ich stopfte alles in die Brieftasche zurück und gab sie ihm wieder.
    »Ich bin froh, daß Sie wirklich
McLaren heißen und nicht Charlie Schwartz«, sagte ich. »Es hätte auch irgendwie
nicht zu Ihnen gepaßt.«
    »Danke.«
    »Ich werde über Fischer nachdenken«,
sagte ich. »Wenn ich zu dem Schluß komme, daß sich die Sache lohnt, werde ich
weitere Informationen von Ihnen brauchen. Eine ganze Menge sogar. Wo kann ich
Sie erreichen?«
    »Wie lange werden Sie brauchen,
um zu einem Entschluß zu kommen?«
    »Ungefähr vierundzwanzig
Stunden«, antwortete ich.
    »Ich werde den größten Teil der
Zeit unterwegs sein«, sagte er. »Kann ich Sie morgen abend hier im Hotel anru fen?«
    »Gut.«
    Er wollte aufstehen, aber ich
schüttelte den Kopf. Langsam sank er auf seinen Stuhl zurück und sah mich an.
»Was nun?«
    »Ich möchte, daß Sie noch eine
Weile warten«, sagte ich. »Es wird nicht lange dauern.«
    »Wozu?«
    »Ich finde immer,
Überraschungen machen Spaß«, sagte ich. »Bleiben Sie einfach sitzen und warten
Sie ab, Archie.«
    Ich ließ ihn unter den
wachsamen Augen des Barkeepers zurück, dessen Gewehr nach wie vor auf McLarens
Brust gerichtet war. Als ich wieder oben vor der Suite angelangt war, erinnerte
ich mich rechtzeitig daran, erst zu klopfen und Hicks meinen Namen zu sagen,
bevor ich eintrat. Die drei Kerle saßen auf der Couch, waren bei Bewußtsein und
schienen sich elend zu fühlen. Der Anführer hockte in der Mitte und wimmerte
leise vor sich hin.
    »Eine Bande dreckiger
Rumtreiber«, zischte Hicks verächtlich. »Ich wundere mich, daß ihre Mammis die
Knaben allein ausgehen lassen.« Er deutete auf den Anführer. »Zuerst wollte er
auf das, was ich sagte, gar nicht hören.«
    »Aber Sie haben dafür gesorgt,
daß sich das geändert hat?«
    »Ich habe ihm eines mit dem Pistolengriff
auf die Kniescheibe gegeben.« Hicks grinste bedächtig. »Tut verteufelt weh,
fast so schlimm wie ‘ne Geburt, hab’ ich mir sagen lassen.«
    »Und dann hat er Ihnen erzählt,
daß McLaren sie geschickt hat?« fragte ich, ohne eine Miene zu verziehen.
    Sein Grinsen verwandelte sich
sofort in Stirnrunzeln. »Wenn Sie’s bereits wissen, warum habe ich dann meine
kostbare Zeit mit den Burschen vertrödelt?« fragte er.
    »Ich habe McLaren unten
getroffen«, sagte ich. »Wir unterhielten uns eine Weile, bevor er mir erzählte,
daß er die drei geschickt hat.«
    »Wo ist er jetzt?« erkundigte
sich Hicks kalt. »Ich würde ihm auch gern einen Denkzettel auf die Kniescheiben
verpassen.«
    »Ich glaube, Sie brauchen sich
da keine Sorgen zu machen«, sagte ich. »Bringen Sie doch diese Kerle hier zu
ihm hinunter in die Bar. Er hat eine gut gefüllte Brieftasche und kann sicher
gar nicht erwarten, die drei auszuzahlen.«
    Die Mienen der beiden, die
jeweils am Couchende saßen, erhellten sich sichtlich, und ihr Anführer hörte
auf zu wimmern.
    »Und ich soll sie alle sich
selbst überlassen?« Hicks nickte. »Okay.

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