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Donavan und das Mädchen im Hotel

Donavan und das Mädchen im Hotel

Titel: Donavan und das Mädchen im Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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dumpfem Ton. »Er war praktisch von dem Zeitpunkt an
tot, als Sheldon ihn wegschickte und darauf beharrte, daß ich hier bliebe. Ich
wußte —«
    »Ich bin sehr beeindruckt«,
sagte ich schnell. »Wollen Sie uns nicht noch ein bißchen mehr zeigen, zum
Beispiel das Grundstück und —«
    »Halten Sie’s Maul!« zischte
Fischer bösartig.
    »...und das bedeutet, daß ich
mich ebensogut selbst umbringen kann«, sagte Juliet
mit derselben dumpfen Stimme. »Wenn Sheldon mich satt hat, wird er mich nach
unten weiterreichen. Wahrscheinlich an Dearborn.« Sie schauderte. »Dann, wenn
Dearborn genug von mir hat, wird er mich an den Hauptwächter weiterliefern und
so fort. Schließlich werde ich nichts weiter sein als ein Gebrauchsgegenstand
für jeden, dem gerade danach zumute ist.«
    »Hören Sie, Donavan«, sagte
Fischer ruhig, »Wieso weiß Ihr Weibsstück, daß McLaren tot ist, wenn ich es
nicht einmal weiß?«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon
zum Teufel Sie reden«, sagte ich.
    »Dann werden Sie vermutlich
hierbleiben müssen, bis Sie sich erinnern«, sagte er.
    »Ich kann es jetzt gleich mit
dem Drecksack aufnehmen«, mischte sich Losey eifrig ein. »Hier kann uns niemand
beobachten.«
    »Warum tun Sie’s nicht?« sagte
ich.
    Fischer stellte mit einem Ruck
den Hauptschalter ab, so daß der Bildschirm plötzlich dunkel wurde, und drehte
sich mit verächtlich verzogenem Mund nach Losey um.
    »Ich hätte nichts dagegen«,
sagte er. »Aber im Augenblick kann ich damit keine Zeit verschwenden.«
    »Ich werde Ihnen das Rückgrat
brechen«, sagte Losey mit dünner Stimme. »Das ist eine üble Art zu krepieren,
Fischer.«
    »Hal!« Fischers Stimme klang
energisch. »Sie haben eine Pistole. Drücken Sie ab, wenn er auch nur einen
Schritt auf mich zugeht.«
    »Nein«, sagte Dearborn milde.
    »Was?«
    Fischer wandte sich ihm mit
einem Ausdruck des Erstaunens auf dem Gesicht zu, und für einen lebenswichtigen
Augenblick vergaß er Kurt völlig. Gleich darauf fuhr Loseys Knie zwischen seine Beine. Unmittelbar danach knallte sein Handrücken auf
Fischers Nase und zerschmetterte sie. Fischer stöhnte und prallte gegen das
Schaltbrett zurück. Das Bild des leeren Eßzimmers tauchte plötzlich auf dem Schirm auf. Loseys Knie
fuhr erneut zwischen Fischers Beine, und seine Handkante schlug bösartig gegen
dessen Kopf, gleich hinter dem Ohr. Fischer stürzte nach vorne auf den Boden,
und Losey trat ihm erbarmungslos in die Seite. Dann hob er den Fuß erneut.
    »Halt!« sagte Dearborn, und
seine Stimme war keineswegs mehr milde.
    »Wieso?« fragte Losey heiser.
    »Ich weiß, daß er dran glauben
muß«, sagte Dearborn. »Aber nicht gerade jetzt.«
    »Vermutlich haben Sie recht«,
gab Losey zögernd zu und senkte langsam den Fuß.
    »Hätte jemand von Ihnen was
dagegen, mir zu erzählen, was zum Teufel eigentlich los ist?« erkundigte ich
mich.
    »Klar«, sagte Dearborn. »Aber
nicht im Augenblick.« Die Pistole in seiner Hand war eindeutig auf meinen Magen
gerichtet. »Es wäre mir sehr zuwider, einen Mann Ihres jährlichen Einkommens
umbringen zu müssen, aber ich werde es tun, wenn Sie mich dazu zwingen, Mr.
Donavan.« Er lächelte mich beinahe schüchtern an. »Ihre Rolle besteht darin,
sich meisterhaft inaktiv zu verhalten. Das ist die einzige Möglichkeit, sich
Ihr Leben zu erhalten.«
    Er kniete neben dem bewußtlosen Fischer nieder, entnahm dessen Schulterholster
einen Revolver und stand dann wieder auf.
    »Fangen Sie!« Er warf Losey die
Waffe zu. »Behalten Sie Mr. Donavan im Auge, während ich schnell mal alles
nachprüfe.«
    Er stellte sich vor das
Schaltbrett und drückte auf die Knöpfe. Mandy schwamm auf dem Rücken im
hinteren Teil des Beckens umher, während sich die beiden anderen Frauen noch
unterhielten. Der Swimming-pool verschwand und wurde durch eine ganze
Reihenfolge von Bildern ersetzt: die vielen Zimmer des Hauses, dann das gesamte
Grundstück, die Zufahrt zum Gebäude, einschließlich einer Nahaufnahme der
beiden Wächter am Tor.
    »Alles sieht ganz normal aus«,
sagte Dearborn und stellte den Monitor ab. »Der Wächter wegen brauchen wir uns
keine Gedanken zu machen. Sie sind an den routinemäßigen Tagesablauf gewöhnt
und sehen Sheldon sowieso durchschnittlich nur zweimal pro Woche. Aber da ist
jemand anderer, um den wir uns kümmern müssen.«
    »Wer?« fragte Losey.
    »Wir gehen hinaus«, sagte
Dearborn, ohne auf die Frage zu achten. »Nach wie vor unterhalten wir uns
freundschaftlich, Mr. Donavan,

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