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Donavan und das Mädchen im Hotel

Donavan und das Mädchen im Hotel

Titel: Donavan und das Mädchen im Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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vergessen Sie das nicht.«
    Er öffnete die Tür, und wir
drei traten in den Korridor.
    »Wie Mr. Fischer erwähnt hat,
die Installation hat ein Vermögen gekostet, aber sie ist jeden Cent wert«,
sagte Dearborn und hob dann die Stimme. »Manuel?«
    Der Philippino tauchte höflich
lächelnd hinter einer Ecke des Korridors auf.
    »Mr. Fischer braucht Sie für
einen Augenblick«, sagte Dearborn beiläufig. »Dort drinnen.«
    Der Diener nickte und ging,
nach wie vor lächelnd, an uns vorbei auf den Monitorraum zu. Dearborn wartete,
bis er die Tür geöffnet hatte, dann hob er seine Pistole und schoß dem
Philippino durch den Kopf. Der Tote fiel ins Zimmer hinein, und Dearborn zog
die Tür hinter ihm zu. Dann nahm er einen Schlüsselbund heraus und verschloß
sie.
    »Saubere Arbeit, vielleicht ein
bißchen drastisch«, sagte er fast heiter. »So enden alle treuen Diener.«

10
     
    Das Hauptschlafzimmer war groß,
luxuriös und hatte sogar seine eigene Bar. Das war so ziemlich das einzige, wofür
ich im Augenblick dankbar war. Selbst die Gesellschaft von drei nackten Frauen
reichte nicht aus, um das eindeutige Gefühl von Depression zu mildern. Dearborn
und Losey hatten mich in eben jenem Schlafzimmer abgesetzt, und rund eine
Viertelstunde später gesellten sich die drei entblößten Damen zu mir. Die Zeit
reichte aus, um ihr entrüstetes Gejammer zu beschwichtigen und ihnen sozusagen
als Gastgeber Drinks einzuschenken. Sie reichte auch aus, um ihnen zu
berichten, was vorgefallen war. Ihrem Gesichtsausdruck nach zu schließen,
glaubte mir keine von ihnen auch nur ein Wort.
    »Hal Dearborn?« sagte Juliet.
»Das ist unmöglich!«
    »Dieser kleine Mäuserich?«
Colette gab ein brüchig klingendes kleines Gelächter von sich. »Du bist nicht
bei Trost, Paul!«
    »Wer hat euch vom Swimming-pool
heraufgebracht?« fragte ich.
    »Kurt!« Mandys Brüste bebten
vor Entrüstung. Wieso auch nicht? dachte ich mit vagem Interesse. »Er war
einfach scheußlich zu uns. Paul. Er ließ uns nicht mal was anziehen, und er war
grob!«
    »Kurt grob?« fragte ich
ernsthaft. »Das kann ich kaum glauben, Mandy.«
    »Er sagte, ich solle mich
beeilen, und als ich nicht gehorchte, kniff er mich in den Hintern«, beschwerte
sie sich empört. »Es tut jetzt noch weh!«
    »Wußten Sie, daß der
Swimming-pool mit einer Abhöranlage versehen ist?« fragte ich Juliet.
    »Nein.« Sie sah mich an. Dann
weiteten sich ihre Augen langsam. »Sie meinen, Sheldon hat unsere Unterhaltung
über meinen Mann belauscht?«
    »Jedenfalls hat er genügend
gehört.«
    »Dann haben ihn die beiden
anderen attackiert?« fragte sie. »Ich kann mir nach wie vor nicht vorstellen,
daß dieses kleine Nichts von Hal den nötigen Mumm dazu aufgebracht hat.«
    »Er hat jedenfalls ausreichend
Mumm, um Manuel in den Hinterkopf zu schießen«, sagte ich brutal.
    Mandys Gesicht war plötzlich
unnatürlich bleich. »Paul, Darling«, sagte sie mit bebender Stimme. »Ich weiß,
ich habe behauptet, ich würde gern mitkommen, aber das hier wird doch für uns
nicht etwa gefährlich — oder so?«
    »Was könnte für Sie noch
gefährlich sein, nachdem Sie mit Kurt geschlafen haben?« fragte Colette mit
seidenweicher Stimme.
    »Ich habe bei einem Mann nichts
gegen ein bißchen Sadismus einzuwenden, wenn es nicht zu sehr auffällt«, sagte
Mandy mit dunkelrotem Gesicht. »Aber nach allem, was Paul erzählt, hat sich Kurt
in eine Art mordlustigen Irren verwandelt oder in noch was Schlimmeres.«
    »Hören Sie mit dem Gejammer
auf«, sagte Colette scharf. »Die Frage ist, was tun wir jetzt?«
    »Stimmt«, sagte Mandy. »Was tun
wir jetzt, Paul?«
    »Noch was trinken«, sagte ich.
    »Himmel — du bist völlig
nutzlos!« schnaubte mich Mandy an, und ihre Unterlippe schob sich vor. »Ich
habe dir schon mal gesagt, du hast nur Plüschbesatz dort, wo ein Rückgrat sein
sollte.«
    »Das bringt uns auch nicht
weiter«, mischte sich Juliet ein. »Wollen wir uns nicht mal was Konstruktives
ausdenken?«
    »Aber Paul ist der einzige Mann
hier!« jammerte Mandy. »Er ist der einzige, der etwas unternehmen sollte.«
    Ich ging zu Fischers Privatbar
und goß mir einen frischen Drink ein. Ich spürte dabei förmlich, wie sich mir
drei Augenpaare in meinen Rücken bohrten.
    »Vielleicht habe ich mich
getäuscht und Sie hatten recht, Mandy«, sagte Colette kalt. »Er taugt wirklich
nichts.«
    »Seid fair«, wandte Juliet ein,
und mein Herz erwärmte sich für sie. »Im Augenblick kann er wirklich

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