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Donavan und das Mädchen im Hotel

Donavan und das Mädchen im Hotel

Titel: Donavan und das Mädchen im Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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bei der
Affäre in Malagai abgekauft haben?«
    »Ganz recht«, pflichtete ich
bei.
    »Was zum Teufel will der denn?«
    »Vielleicht teilt er uns das
mit«, sagte ich scharfsinnig.
    Bouchard traf gleich darauf
ein. Ein großer, massiger Mann mit fleischigen, sinnlichen Lippen unter dem
dicken, schwarzen Schnauzbart und einem rechteckig gestutzten Backenbart. Er
ließ sich gemütlich in einem Sessel nieder, während Hicks ihm einen
Campari-Soda bereitete.
    »Wie erfreulich, Sie
wiederzusehen, Mr. Donavan«, sagte er in seinem makellosen Englisch.
»Vermutlich sind Sie im Augenblick nicht zu haben, oder?«
    »Im Augenblick nicht«,
bestätigte ich.
    »Ich war so froh, als Sie
dieses häßliche kleine Problem lösten, das wir der Ladung nach Malagai wegen hatten«, sagte er. »Gibt es da nicht so eine
englische Redensart, wie >jede gute Tat trägt ihre Früchte< oder so
ähnlich?«
    »Stammt aus den alten Music
Hall-Tagen«, warf Hicks mit milder Stimme ein und sah dann mich an. »Vaudeville
nannte man das. Wenn einem als erstes eine Nummer mit einem guten Komiker
vorgesetzt wurde, dann hoffte man immer, ein guter Jongleur oder eine gute
Sängerin würden folgen. Meistens hat es nicht hingehauen.«
    »Das ist spezifisch englischer
Humor«, erklärte ich Bouchard. »Man muß Engländer sein, um ihn zu verstehen.«
    »Aber Sie sind Amerikaner, Mr.
Donavan.«
    »Und Sie Belgier«, sagte ich.
»Somit haben wir beide unsere Probleme.«
    »Kennen Sie einen Mann namens
McLaren?« fragte er.
    »Nein«, log ich.
    »Er hat mich vor kurzem in
Brüssel besucht«, sagte Bouchard. »Er schien außerordentlich an Ihnen
interessiert zu sein und stellte viele Fragen. Ich dachte, Sie sollten das
wissen.«
    »Danke«, sagte ich. »Was tut
dieser McLaren?«
    »Er vertritt ein Syndikat, das
gelegentlich kleinere Waffensendungen von mir bezieht«, antwortete er. »Keine
großen Aufträge, wie gesagt, aber sehr einträglich, weil es sich immer um
hochqualifiziertes Material handelt.«
    »Er hat nicht gesagt, weshalb
er so interessiert an mir ist?«
    Bouchard schüttelte den Kopf.
»Irgendwie bekam ich den Eindruck, Sie seien vielleicht im Begriff, sich auf
ein — ein neues Abenteuer einzulassen. Womöglich gemeinsam mit McLaren?«
    »Im Augenblick nicht«, sagte
ich. »Ich bin zur Zeit froh, nichts tun zu müssen.«
    »Freut mich zu hören«, sagte
er. »Weil das nämlich meine Warnung überflüssig macht.«
    »Warnung?« fragte ich.
    Er nippte vorsichtig an seinem
Glas. »Ich habe erst gestern gehört, daß seine Beglaubigungspapiere
zurückgezogen wurden. Er vertritt das Syndikat nicht mehr und ist jetzt entlassen.
Das wurde mir ausdrücklich versichert, Mr. Donavan.«
    »Was für ein Syndikat hat er
denn vertreten?« erkundigte ich mich beiläufig.
    »Eine Gruppe von Söldnern«,
antwortete er milde. »Sie operieren zumeist in Afrika, aber nun scheint ihre
Zeit allmählich vorbei zu sein. Sehr schade.« Er zuckte die massigen Schultern.
»Wenn ich etwas ungern verliere, dann einen guten Kunden.«
    »Ich verstehe«, sagte ich. »Wie
geht denn so im allgemeinen das Geschäft, Mr. Bouchard?«
    »Ein bißchen schwierig«, sagte
er und zuckte erneut die Achseln. »Wo ist das heutzutage schon anders?«
    Wieder zirpte das Telefon,
Hicks meldete sich und teilte mir dann mit, der Anruf sei für mich. Ich
entschuldigte mich bei Bouchard und nahm den Hörer.
    »McLaren«, sagte eine Stimme.
»Haben Sie die Nachricht über Westminster Abbey gehört?«
    »Ja«, sagte ich.
    »Sind Sie an Fischer
interessiert?«
    »Möglicherweise.«
    »Wann können wir uns
unterhalten?«
    »Ich habe später am Abend
Zeit«, sagte ich.
    »Diese Dreckskerle haben meine Brieftasche
geplündert«, beschwerte er sich. »Wissen Sie das?«
    »Hier«, sagte ich. »Um neun.«
    »Na gut«, grollte er. »Aber
keine doppelläufigen Flinten mehr, ja?«
    »Sie sind bestimmt nicht mehr
notwendig«, sagte ich und legte auf.
    Bouchard rutschte auf seinem
Sessel hin und her. »Ich möchte Sie nicht weiter aufhalten, Mr. Donavan«, sagte
er. »Es freut mich, daß mein Anliegen bedeutungslos ist.«
    »Es ist mir immer angenehm zu
hören, daß sich Leute für mich interessieren«, sagte ich wahrheitsgemäß.
    Er trank sein Glas leer und
stand auf. Ich begleitete ihn bis zur Tür, und sie öffnete sich, bevor wir sie
erreicht hatten. Mandy trat ein. Sie trug ihre Pelzkappe und einen langen
Pelzmantel — einen ihrer »Wälz-Pelze«, wie sie sie zu nennen pflegte. Zufällig
waren sie immer

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