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Donavan und das süsse Leben

Donavan und das süsse Leben

Titel: Donavan und das süsse Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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»Er meint, das Management dort benutzt seine intimen Kenntnisse von den
perversen Vorlieben ihrer Kunden, um sie zu erpressen.«
    »So etwas Verrücktes«, sagte
er. »Ich bin in meinem ganzen Leben noch nie in einem Bordell gewesen.«
    »Und Sie haben niemals einen
Mann namens Christie kennengelernt?«
    »Nein!«
    »Er ist der CIA-Mann, von dem
ich gesprochen habe«, sagte ich. »Warum haßt er Sie also derartig, daß er Sie
vernichten möchte, wenn Sie einander noch nicht einmal kennengelernt haben?«
    Fontaine führte sein Glas zum
Mund, legte den Kopf zurück und trank es in einem Zug leer.
    »Es ist einfach absurd«, sagte
er verwirrt. »Ein Kafka’scher Alptraum. Was kann ich sagen, um Sie zu
überzeugen? Stecken Sie Ihren Wirtschaftsprüfer jetzt sofort in dieses Büro,
zusammen mit einem Dutzend anderer Top-Wirtschaftsprüfer. Lassen Sie sie die
Bücher mit einem Staubkamm durchkämmen. In der Zwischenzeit bleibe ich zu Hause
und hätschle meine Depressionen.«
    »Während sich Ihre Frau um Sie
kümmert?«
    »Ich wurde vor drei Jahren
geschieden«, sagte er. »Meine Frau fand, ich sei nicht nur mit der Firma
Donavan verheiratet, sondern ich müsse wohl auch mit ihr schlafen, denn ich war
immer zu müde dafür, wenn ich nach Hause kam.«
    »Vielleicht wird Hicks eine
Träne des Mitgefühls für Sie vergießen«, sagte ich. »Ich habe keine Zeit dazu.
Ich möchte die Wahrheit von Ihnen wissen, Fontaine.«
    »Um Himmels willen!« schrie er
mich an. »Ich habe Ihnen die Wahrheit gesagt!«
    »Gießen Sie uns noch was zu
trinken ein«, befahl ich Hicks. »Die Gläser leerzutrinken wird ungefähr fünf
Minuten in Anspruch nehmen. Mehr Zeit haben Sie nicht, Fontaine. Danach sind
Sie gefeuert. Raus. Entlassen. Und ich werde dafür sorgen, daß das allgemein
bekannt wird, so daß der einzige Job, der hinterher für Sie noch erreichbar
sein wird, der eines Straßenkehrers in New Mexico ist. Ganz abgesehen von dem,
was die CIA dazu meint.«
    Hicks wanderte zum Barschrank
und begann neu einzuschenken. Fontaine saß hinter seinem eleganten
Generaldirektorenschreibtisch und fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn.
Ich hatte meinen ersten Drink fertig, bevor Hicks den zweiten ablieferte.
    »Muß er hier sein?« fragte
Fontaine schließlich.
    »Hicks? Ja, natürlich«, sagte
ich. »Ich meine, ich möchte nicht, daß Sie womöglich aus dem Fenster springen,
ohne daß jemand da ist, der Sie davon abhält.«
    Fontaine legte die Hände auf
die Schreibtischplatte und starrte sie wie hypnotisiert an.
    »Vor zwei Jahren, als ich im
New Yorker Büro war, bevor ich hier herüberkam, war ich in analytischer
Behandlung«, sagte er. »Es nützte nicht viel. Sicher, ein guter Psychotherapeut
kann Ihnen genau erklären, wie es zu einer bestimmten Fixierung kommt, aber
damit ist man noch nicht geheilt. Am Ende riet er mir schließlich, zu
versuchen, das Ganze unter Kontrolle zu bringen. Man kann einem Mann, der eine
Neigung zu Vergewaltigungen hat, sagen, er solle sich jedesmal, wenn er den
Drang verspürt, an eine Nutte halten, aber das ist für ihn eben nicht dasselbe.
Er bezieht seine Befriedigung aus dem Akt der Vergewaltigung, aus den
Reaktionen seines Opfers und so weiter.«
    »Und was sind Sie — jemand, der
vergewaltigen möchte?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich
hatte eine Kusine, die fünf Jahre älter war als ich. Ein ziemlich großes
Mädchen und kräftig dazu. Als ich mit ungefähr dreizehn Jahren bei ihr zu Hause
zu Besuch war, vergewaltigte sie mich in einer Nacht praktisch. Ich weiß, das
klingt lächerlich, aber es ist wahr. Sie war damals achtzehn und, wie gesagt,
sehr kräftig. Ich war ein Spätentwickler und recht klein und mickrig. Ich war
entsetzt. Ich versuchte wegzurennen, aber sie schlug mich, und zwar so, daß ich
fast bewußtlos wurde. Dann warf sie mich auf den Boden, riß mir alle Kleider
vom Leib und legte sich auf mich. Das geschah alles, während ich wie gelähmt
vor Angst war. Damit hat alles begonnen, wie mir der Psychotherapeut sorgfältig
auseinandersetzte. Aber das ist nun mal die einzige Weise, in der ich Sex jetzt
genießen kann. Und es ist nie anders gewesen. Ich muß diese verdammt alberne
Szene immer wieder durchmachen. Das war ein weiterer triftiger Grund, weshalb
meine Frau sich von mir scheiden ließ, aber ich habe sie sehr großzügig
abgefunden, so daß das Ganze vor Gericht nie zur Sprache kam. Wenn Sie einer durchschnittlichen
Hure erklären, was Sie wollen, sieht sie Sie bloß groß

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