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Donavan und das süsse Leben

Donavan und das süsse Leben

Titel: Donavan und das süsse Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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zog einfach den Stuhl unter Grimes weg. Dann hievte er ihn bei den
Jackettaufschlägen wieder in die Höhe, verpaßte ihm einen bösartigen Schlag in
den weichen Bauch, und als er zusammenklappte, packte er seine Nase zwischen
zwei Finger und verdrehte sie brutal. Danach gab er ihm einen kräftigen Schlag
auf die Stirn mit der Handwurzel und stieß ihn wieder auf den Stuhl zurück.
    »Beantworten Sie ganz schlicht
unsere Fragen«, sagte er dann freundlich. »Mr. Donavan hat nicht die Zeit, sich
lange mit Abschaum wie Ihnen abzugeben.«
    »Wen haben Sie angerufen?«
fragte ich.
    Grimes saß zusammengekauert auf
seinem Stuhl, er hielt mit beiden Händen seinen Magen. Tränen strömten ihm
übers Gesicht.
    »Christie«, murmelte er und
stöhnte vor Schmerz.
    »Er hat Ihnen gesagt, daß wir
kommen würden?«
    »Er hielt es für
wahrscheinlich. Er hat mir ein Bild von Ihnen gezeigt — und von dem da! — ,
damit ich Sie beide erkennen würde.«
    »Wie viele Ladungen von
Donavan’schen Waren haben Sie umdirigiert?«
    »Keine.« Hicks hob drohend die
Faust. »Keine!« wiederholte Grimes in verzweifeltem Ton. »Es war alles Schwindel.
Ich wüßte ja gar nicht, wie ich darankommen sollte.«
    »Was für Geschäfte betreiben
Sie in Wirklichkeit?« fragte ich. »Abgesehen davon, daß Sie keine Musik
verlegen?«
    »Wir verlegen nach wie vor ein
bißchen Musik«, murmelte er. »Altmodisches Zeug, die Lehrer mögen das für ihre
Schüler. Aber davon kann man nicht leben.«
    »Beantworten Sie die Frage,
Freund«, sagte Hicks kalt.
    »Es ist jedenfalls ein gutes
Aushängeschild«, sagte Grimes mürrisch. »Ich bin Händler. Wenn Sie was
Spezielles haben, das Sie auf leichte Art loswerden wollen — vielleicht was,
das von einem Lastwagen runtergefallen ist oder dergleichen — , dann nehme ich
es Ihnen ab. Uhren und Schmuck sind meine Spezialitäten.«
    »Wie haben Sie Christie
kennengelernt?«
    »Er rief mich vor ein paar
Wochen an und behauptete, er habe was Spezielles für mich und ob ich mich nicht
mit ihm in einer Kneipe hier in der Nähe treffen wolle. Das tat ich dann.
Alles, was er von mir wollte war, daß ich so tun sollte, als handle ich mit
diesen bewußten Waffen. Anscheinend eine Lappalie. Ich verbrachte einen ganzen
Tag mit ihm, während er mir beibrachte, was ich sagen sollte; ich mußte alles
auswendig lernen. Dann zeigte er mir die Fotos von Ihnen beiden und gab mir
fünfhundert Pfund. Wenn Sie wirklich in mein Büro kämen und ich die Sache
richtig durchzöge, seien noch mal fünfhundert drin. Ich sollte sie heute abend
bei ihm abholen.«
    »Hat er Ihnen gegenüber noch
irgendwelche anderen Namen erwähnt?«
    Er schüttelte heftig den Kopf.
»Nur Ihren und seinen. Wahrscheinlich würden Sie sich nicht unter Ihren eigenen
Namen vorstellen, meinte Christie, aber da bräuchte ich mir keine Sorgen zu
machen. Nur sollte ich ihm Bescheid sagen, sobald Sie das Büro verlassen
hätten. Ich hätte mich davon überzeugen sollen, daß Sie wirklich gegangen sind!
Von den fünfhundert Pfund sehe ich nun natürlich keinen Penny.«
    »Was bedeutet Christie für
Sie?« fragte ich ihn.
    »Tausend leicht verdiente Pfund
— sonst nichts.«
    »Sie haben ihm bereits
mitgeteilt, daß wir auf Sie hereingefallen sind«, sagte ich. »Es wäre ein
Jammer, ihn nun zu desillusionieren, finden Sie nicht auch? Warum gehen Sie
heute abend nicht einfach zu ihm und holen sich die restlichen fünfhundert
Pfund ab?«
    »Aber er wird später doch
dahinterkommen«, murmelte er, »und mir auf den Pelz rücken.«
    »Ich kann Ihnen versichern, daß
er das nicht tun wird«, sagte ich. »Sie wollen doch wohl nicht, daß ich Hicks
Anweisung gebe, Sie zu einer Sinnesänderung zu zwingen?«
    Er schauderte. »Nein! Meine
armen Eingeweide sind sowieso schon ruiniert.«
    »Wo treffen Sie sich mit ihm?«
    »In einer Kneipe weiter unten
an der Straße. Sie heißt >Blauer Eber<«, antwortete er. »Um sechs Uhr.«
    »Halten Sie die Verabredung
ein«, sagte ich, »dann sind Sie um fünfhundert Pfund reicher.«
    »Okay.« Er nickte.
    »Wenn Sie den Raffinierten
spielen wollen und ihm die Wahrheit verraten, dann werden wir das erfahren«,
sagte ich. »In diesem Fall käme Hicks noch mal zu Besuch.«
    »Das nächstemal breche ich ihm
beide Arme und werfe ihn aus dem Fenster«, bemerkte Hicks beiläufig.
    Meiner Ansicht nach hörte
Grimes nicht einmal hin. »Fünfhundert Lappen«, sagte er nachdenklich. »Ich
meine, ich habe sie eigentlich verdient, verdammt noch mal,

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