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Donavan und die Eurasierin

Donavan und die Eurasierin

Titel: Donavan und die Eurasierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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würde
diese Bemerkung mit spitzen Aufschreien des Neids begrüßt werden«, sagte sie
schroff. »Aber Hicks ist ebensowenig dein Diener wie
ich deine Großmutter. Und ich hoffe aufrichtig, daß ich nicht deine Großmutter
bin, denn dann wäre das, was wir treiben, nicht nur unartig, sondern schlicht
illegal.«
    »Dusche dich, mein süßes Herz«,
sagte ich, »bevor ich dir eines deiner schönen babyblauen Augen dunkelblau
schlage.«
    Sie zuckte ausdrucksvoll die
Schultern und machte sich auf den Weg zum Schlafzimmer, wobei sie mit den
Fersen hart auf dem Parkett aufsetzte, so daß ihre Hinterbacken noch
herausfordernder wippten als gewöhnlich. Hicks hatte zweifellos recht. Die
Rundungen waren einer Bardot würdig.
    Ungefähr fünf Minuten später
klingelte das Telefon. Es klingelte eine ganze Weile, bevor mir klar wurde, daß
Hicks vermutlich noch immer unter der Dusche lag, in Gesellschaft von Daphne
oder auch ohne sie. Also nahm ich schließlich selbst den Hörer ab. »Mr.
Donavan?« Die Stimme klang weich, weiblich und hatte die Spur irgendeines
Akzents.
    »Hier ist Paul Donavan.«
    »Ich bin Elaine Soong«, sagte
die Stimme. »Ich war eine Freundin von Patrick Delaney. «
    »War?« wiederholte ich. »Haben
Sie sich mit ihm gestritten?«
    »Patrick ist tot, Mr. Donavan«,
sagte sie ohne eine Spur von Gefühlsregung in der Stimme. »Er ist in Bangkok
umgekommen. Ich hatte mehr Glück, weil die Leute nicht wußten, daß wir
gemeinsam reisten. Sonst wäre ich jetzt auch tot.«
    »Aha«, sagte ich langsam.
    »Ich habe Informationen für
Sie, Mr. Donavan«, sagte sie. »Leider muß ich sie Ihnen verkaufen, denn meine
Situation ist jetzt, nachdem Patrick nicht mehr da ist, sehr prekär. Sie
verstehen hoffentlich?«
    »Klar«, sagte ich.
    »Das ganze ist außerdem für mich
sehr gefährlich«, fuhr sie fort. »Es gibt andere, die auf diese Informationen
scharf sind, und ich weiß nicht genau, wieviel diese
anderen über mich wissen. Ich hätte gern -«, sie zögerte einen Augenblick, »-
fünftausend Dollar. Amerikanische Dollar.«
    »Ich werde Ihnen einen auf mein
persönliches Konto hier ausgestellten Scheck geben«, sagte ich.
    »Vielen Dank, Mr. Donavan.«
    »Wann können wir uns treffen?«
    »Paßt es Ihnen heute abend ? Gegen zehn vielleicht?«
    »Ausgezeichnet«, sagte ich.
»Wo?«
    »In Wan Chai gibt es eine Bar, die der >Goldene Drache< heißt.« Sie kicherte und
schien ein bißchen verlegen zu sein. »Es ist kein sehr respektables Lokal, Mr.
Donavan, aber ich glaube, es ist ein sicherer Ort. Wenn Sie dorthin kommen,
fragen Sie bitte nach Elaine.«
    »Ich werde um zehn Uhr dort
sein«, sagte ich. »Bis dann, Miß Soong.«
    Ich legte den Hörer auf, ging
zur Bar hinüber und goß mir einen Drink ein. Hicks kam zwei Minuten später
herein, einen gequälten Ausdruck auf dem Gesicht.
    »Verdammt noch mal.« Er goß
sich ein Bier ein. »Was geht eigentlich in ihr vor? Braucht sie Sensationen
oder nur ein neues Gesprächsthema?«
    »Lassen Sie mich raten«, sagte
ich. »Ist sie zu Ihnen unter die Dusche gekommen?«
    »Sie kam rein, als ob ich
überhaupt nicht da wäre«, sagte er leidenschaftlich. »Und bevor ich
>paff< sagen kann, grapscht sie sich die Seife und schäumt mich da unten
rum ein. Ich bin unter der Dusche hervor, daß ich beinahe der Länge nach auf
den Boden gestürzt bin. Ich hätte mich dabei scheußlich verletzen können.«
    »Sie war pikiert«, sagte ich.
»Ich lehnte ihr Angebot auf ein schnelles ekstatisches Intermezzo ab und
empfahl ihr, sich zu duschen und anzuziehen. Daphne schätzt es nicht, wenn sie
abgewiesen wird.«
    »Ich hätte meinerseits nichts
dagegen gehabt«, sagte Hicks und fügte großmütig hinzu: »Aber es wäre nicht
richtig gewesen. Ich meine, sie ist Ihre Mieze.«
    »Für heute
abend gehört sie Ihnen«, sagte ich. »Wir wollten ursprünglich mit einem
Bekannten was trinken und dann zum Abendessen gehen. Aber es ist was
dazwischengekommen.«
    »Delaney?«
    »Jedenfalls eine Nachricht von
ihm«, antwortete ich. »Daphne wäre mir bloß im Weg. Wie war’s, wenn Sie statt
dessen mit ihr einen nächtlichen Stadtbummel machten?«
    »Scheiße«, sagte er mit tiefem
Empfinden. »Sie wird außer sich vor Begeisterung sein.«
    »Lassen Sie für mich ein Taxi
kommen«, sagte ich. »Sie können dann heute abend den
Wagen nehmen.«
    »Tun Sie mir einen Gefallen,
Kollege«, sagte er schnell. »Erzählen Sie ihr vorher, was zu geschehen
hat.«
    »Na gut«, erwiderte ich. »Sie
haben

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