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Donner: Die Chroniken von Hara 3

Donner: Die Chroniken von Hara 3

Titel: Donner: Die Chroniken von Hara 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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in Händen hielt. »Wir haben Besuch!«
    »Wo ist Jurgon?!«
    »Ich weiß es nicht. Aber seine Falle hat tadellos zugeschnappt!«
    In diesem Augenblick erblickte Rando Iltz und schrie ihm zu: »Wenn der Feind durchbricht, sollen sich alle zur Schenke zurückziehen, damit wir die Kerle hier in Empfang nehmen können!«
    »Was glaubt Ihr, Mylord?«, erwiderte der Morassier. »Sind es viele?«
    »Ich rechne mit dem Schlimmsten. Wenn du Glum siehst, schick ihn zu mir!«
    Dann wandte er sich den sechs Soldaten zu, auf deren Harnischen ein Leopard prangte. »Begebt euch in die hinterste Linie!«, befahl er ihnen. »Bildet Paare! Falls der Feind durchkommt, lasst ihn nicht zu den Bogenschützen vordringen!«
    »Dafür reichen auch vier Mann, Mylord«, entgegnete ein rotgesichtiger, bärtiger Hüne. »Iltz’ Männer unterstützen uns schließlich auch noch.«
    »Ganz bestimmt«, pflichtete ihm ein stupsnasiger junger Leopard bei. »Ihr dagegen dürft nicht ohne Leibgarde bleiben, Mylord.«
    »Wenn unsere Verteidigung steht, kann ich getrost auf eine Leibgarde verzichten!«
    »Mylord!«, rief Glum, der gerade herbeigeeilt kam.
    »Wie viele deiner Männer sind auf dem Glockenturm?«
    »Zwei.«
    »Stell noch drei im ersten Stock der Schenke ab. An den Fenstern. Weitere vier postiere an der Straße nach Osten. Und weise den Schwertträgern ihren Platz zu.«
    »Zu Befehl.«
    Entgegen seinem Befehl blieben zwei Ritter bei Rando. Das kannte er bereits: Seine Männer widersetzten sich ihm mitunter völlig offen. Vor allem, wenn sie fürchteten, ihm drohe Gefahr.
    »Hol euch doch das Dunkel, dann bleibt halt bei mir«, schickte er sich ins Unvermeidliche. »Kommt mit!«
    Jurgons Falle dürfte ihnen die Verfolger nicht endgültig vom Hals geschafft haben, daran hegte er keinen Zweifel. Nicht, solange unter diesen Verfolgern ein Nekromant war, der eine Falle entschärfte, bevor diese überhaupt zuschnappen konnte. Wenn sich nun jemand in diesem magischen Fußeisen verfangen hatte, musste dies als glückliche Ausnahme gelten.
    Seine Soldaten hatten Baumstämme behauen, genau wie er es befohlen hatte, um daraus eine Barrikade zu errichten, hinter der jetzt die mit Bogen und Hellebarden bewaffneten Soldaten lauerten. Zwei weitere Schützen hielten sich auf den Dächern der nächststehenden Häuser bereit.
    »Sie werden doch nicht durch die Gemüsegärten kommen, oder?«, wollte Rando von Iltz wissen.
    »Nur wenn sie ausgemachte Dummköpfe sind«, erwiderte dieser gelassen. »Da müssten sie unter Zäunen durchkriechen und durch Modder waten. Außerdem würden sie innerhalb von Sekunden mit Pfeilen gespickt. Auf so was lässt man sich nur ein, wenn man drei-, vierhundert Mann an der Hand hat und kein Mitleid mit seinen Soldaten kennt.«
    »Wir haben nur wenig Pfeile«, berichtete Woder mürrisch, der gerade angeritten kam. »Jeder Bogenschütze hat höchstens ein Dutzend. Und mit Armbrustbolzen ist es noch schlechter bestellt.«
    »Ich verstehe nicht, wo die bleiben«, murmelte Kallen.
    Die Straße war noch immer leer. Siebzig Yard vor der Barrikade brannten zwei große Lagerfeuer, die die Biegung beleuchteten, hinter der der Friedhof lag.
    »Sollen wir Späher ausschicken?«, fragte Iltz.
    »Das wäre keine gute Idee, mein Junge«, antwortete Woder. »Darauf …«
    Eine purpurrote Flamme erhellte sein Gesicht.
    »Hol mich doch das Dunkel! Was ist das?!«
    »Eine weitere Falle Jurgons! Auf der Weststraße! Sie ist gerade zugeschnappt!«, schrie Rando. »Da sollen sofort zwei Dutzend hin! Und die Armbrustschützen zur Schenke! Iltz! Du bleibst hier! Lass den Feind nicht durch!«
    Auf der halbdunklen, nur vom Widerschein der Lagerfeuer beleuchteten Straße tobte der Kampf. Inmitten des Gemenges huschten fünf oder sechs schwarze Schatten umher. Diese Untoten stellten die größte Gefahr für Randos Männer dar.
    Als der Ritter mit seiner Leibgarde zur Weststraße gekommen war, hatten sich ihm zwei Nabatorer in den Weg gestellt. Einer von ihnen fiel sofort den Schwertern seiner beiden Leoparden zum Opfer, den anderen traf ein Pfeil, der vom Glockenturm aus abgegeben worden war, in den Rücken. Nun aber griff ein Untoter entschlossen und mit klirrenden Schwertern an.
    Rando beabsichtigte freilich nicht, sich auf einen Schwertkampf einzulassen. Man hatte ihn gelehrt, niemals die eigenen Kräfte zu vergeuden, schon gar nicht mit Säbelrasseln. Deshalb wich er geschickt zur Seite, um einem Angriff zu entgehen, holte mit der schweren Klinge aus

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