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Donner: Die Chroniken von Hara 3

Donner: Die Chroniken von Hara 3

Titel: Donner: Die Chroniken von Hara 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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Hand herauf. Schwarze Finger mit abgebrochenen Nägeln klammerten sich an den Dielen fest, lodernde grüne Augen funkelten auf.
    »He! Ihr! Zu Hilfe!«, schrie Luk aus Leibeskräften und hämmerte erneut gegen die Eingangstür. »He! Seid ihr taub?! Zu Hilfe!«
    Ga-nor stürzte zu dem Untoten, der bereits zur Hälfte durch das Loch gekrochen war, um ihm mit aller Wucht den Stiefel in die Visage mit den gebleckten gelben Zähnen zu treten. Von dem Angriff völlig überrascht, krachte der Untote nach unten zurück. Ga-nor zog einen Kerzenständer mit brennenden Kerzen an das Loch und stieß ihn ebenfalls in die Tiefe. Als er dem Untoten folgte, beleuchtete er kurz das grausige Bild aus zuckenden Händen und aufgerissenen Mäulern.
    »Ug steh uns bei!«, stieß Ga-nor aus. Selbst ihn machte dieser Anblick fassungslos. »Da unten wimmelt es von diesen Kreaturen!«
    »He! Holt uns hier raus!«, schrie Luk noch lauter. »Kommt schon!«
    Sobald der nächste Untote versuchte, durch das Loch in den Tempel zu gelangen, teilte er das Schicksal seines Vorgängers. Ihn ersetzten allerdings gleich zwei weitere Geschöpfe. Während Ga-nor den einen erledigte, schaffte es der andere, den Irbissohn am Fuß zu packen und zu Boden zu ziehen.
    Luk ließ Tür Tür sein und eilte seinem Freund zu Hilfe. Als er ihn erreichte, kletterte der Untote gerade vollends aus dem Keller heraus und wollte sich auf Ga-nor werfen, der so schnell er konnte zur Wand robbte. Mit einem verzweifelten Aufschrei stieß er den Untoten zurück in die Tiefe, wäre ihm allerdings beinah gefolgt.
    »Was ist da los?«, erklang nun eine aufgebrachte Stimme von draußen.
    Luk wäre vor Erleichterung fast in Tränen ausgebrochen. »Macht auf!«, rief er, nachdem er sich geräuspert hatte. »Schnell! Hier sind Untote! Sie kommen durch den Keller! Hört ihr?! … Aaaah!«
    Blaue Hände schlossen sich um sein Bein und setzten alles daran, ihn nach unten zu ziehen.
    Zu ihrer beider Glück verzichteten die Soldaten draußen darauf, sich auf Luks Gestammel einen Reim zu machen, schoben den Riegel an der Außentür sofort zurück und stürmten mit blankgezogenen Klingen in den Tempel. Kallen erfasste die Lage mit einem Blick, eilte Luk zu Hilfe und hackte dem Untoten die Arme ab.
    »Bringt sie raus!«, schrie Jurgon, der jetzt ebenfalls hereingeeilt kam.
    Die Soldaten halfen den beiden Gefangenen auf die Beine. Kallen schlug nach wie vor heftig mit der Streitaxt zu, wobei er vor Abscheu spie und schauderte.
    »Geh da weg!«, befahl ihm Jurgon, holte mit beiden Armen aus – und von seinen Handtellern lösten sich zwei flüssige Feuerbälle.
    Etwas krachte. Ein vielstimmiger Schrei erklang, und aus dem Loch im Boden schlug eine Feuersäule hoch. Sie beleckte die Decke und fiel fauchend über alles her, dessen sie habhaft werden konnte. Die Soldaten wichen vor der Hitze zurück. Jede Sekunde drohte der Fußboden in der Feuersbrunst im Keller zu versinken.
    »Rückzug!«, brüllte Jurgon und stieß einen Soldaten in Richtung Tür. »Hier geht gleich alles in Flammen auf!«
    Jurgon sprang als Letzter aus dem Tempel, schloss die Tür hinter sich und legte mit Kallens Hilfe den schweren Riegel wieder vor.

Kapitel
4
    Über die aufgeweichte, in den Wochen schlechten Wetters ausgeblichene Steppe zogen stahlgraue Wolken, die weiterhin großzügig für Regen sorgten. Bald ließ der Wind nach, bald fegte er in Böen übers Land, peitschte wütend auf das Gras, vereinzelte Büsche und meinen Umhang ein. Irgendwann hatte er mit seinem Angriff Erfolg – und riss mir die Kapuze vom Kopf.
    Obwohl es bereits vor anderthalb Stunden getagt hatte, ließ sich die Sonne nicht blicken, sondern hielt sich hinter dem Regenvorhang verborgen und vertrieb die nächtliche Finsternis, die sich an der Erde festklammerte, nur allmählich. Seit gestern hatte eine herbstliche Kälte Einzug gehalten. Nach meinen Berechnungen waren wir zwar wesentlich näher am warmen Austernmeer als an den kalten Ausläufern der Katuger Berge, aber dennoch fürchtete ich, der Wind aus Norden würde uns schon bald den ersten Schnee bringen. Als ich mir die Kapuze wieder überstreifte, hatte der eisige und unangenehme Regen meine Haare und meinen Bart bereits völlig durchnässt. Den endlosen, dichten Wolken nach zu urteilen, bestand nicht die geringste Hoffnung, dass sich das Wetter im Laufe des Tages bessern würde.
    Der Einzige, der sich über dieses Mistwetter freute, war Ghbabakh. Wie alle Froschmäuler genoss er das vom

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