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Donner: Die Chroniken von Hara 3

Donner: Die Chroniken von Hara 3

Titel: Donner: Die Chroniken von Hara 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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gleichmäßig. Die Schneeflocken fielen fast lotrecht zu Boden, tanzten nicht in der Luft.
    Und ausgerechnet da suchte mich die Erinnerung an jenen Tag in Alsgara heim, als ich die Schreitende ermordet und damit diese ganze Geschichte eingeleitet hatte …
    Noch einmal spähte ich aufmerksam um mich. Endlich entdeckte ich auch unsere Männer. Sie hielten sich am Fluss hinter Steinbrocken versteckt, ganz in der Nähe der Brücke. Die Gruppe, die mir am nächsten war, lauerte zwanzig Schritt von einem Nabatorer entfernt, der dort Wasser holte. Und sie warteten nur auf mein Zeichen.
    Ich streifte die Fäustlinge ab, behielt lediglich die Handschuhe an – und gab den ersten Schuss ab. Der Pfeil traf den Mann etwas unterhalb des linken Schulterblattes. Er stürzte kopfüber ins Wasser und wurde sofort von der Strömung unter der Brücke hindurch weiter flussabwärts davongetragen.
    Unverzüglich pirschten sich Ga-nor und Mylord Rando zu dem Platz, an dem der Feind gestanden hatte. Als sich neben ihnen ein schneebedeckter Stein rührte, erkannte ich Ghbabakh. Auch er wollte sich diesen Kampf nicht entgehen lassen.
    Inzwischen musste jemand einen Befehl erteilt haben, denn unsere Männer liefen alle zur Brücke, vorneweg Ghbabakh, hinter ihm Ga-nor und Rando, schließlich der Rest. Ich verfolgte ihr Vorrücken nicht weiter, sondern nahm mir den Bogenschützen auf der Mauer vor. Leider fiel er in den Innenhof und setzte damit die Nabatorer von unserer Anwesenheit in Kenntnis.
    Ein unterdrückter Schrei drang zu mir herauf, jemand eilte in die Kaserne, ein anderer spähte umher, zwei Soldaten rannten zum Tor. Den zweiten Bogenschützen auf der Mauer erledigte dann Kallen, ehe ich die Sehne auch nur zurückziehen konnte.
    Im Hof wurden die Männer abgeschossen wie Fasane. Ich schaltete noch die beiden Posten am Tor aus. Aus der Kaserne und dem Turm kamen die Feinde herausgelaufen. Einige besonders schlaue Köpfe versuchten, sich mit Schilden zu schützen. Außerdem hielten sich die Nabatorer dicht an den Mauern, sobald sie begriffen hatten, dass sie von den Bergen aus beschossen wurden.
    Vom Turm aus wurden unsere Männer mit Armbrustbolzen angegriffen. Einer fiel, doch die anderen liefen weiter zum Tor. Um sie herum glitzerte eine halb durchscheinende Kuppel, fraglos das Werk von Shen und Rona.
    »Pork!«, schrie ich, während ich den nächsten Pfeil seinem Ziel entgegenschickte. »Schlaf nicht!«
    Typhus durfte diesmal nicht auf ihre üblichen Zauberspielchen zurückgreifen und beispielsweise Tote wiederauferstehen lassen, um unter den Gegnern Panik zu verbreiten, da dergleichen auf ihre dunkle Gabe hingewiesen hätte. Zum Glück standen ihr aber noch ein paar andere Zauber von durchschlagender Wirkung zu Gebote.
    Der Turm erbebte, in die oberen Fenster und die Schießscharten schlug eine kornblumenblaue Flamme ein, die alle fraß, die sich im Innern des Gebäudes aufhielten. Das Feuer loderte nicht länger als zwei Sekunden, dann erlosch es ebenso unvermittelt, wie es ausgebrochen war. Schwarzer Rauch blieb zurück, der langsam zum Himmel aufstieg, sich dabei mit den Schneeflocken vermischend.
    Obwohl Kallen und ich mit unseren Pfeilen unter den Nabatorern reiche Ernte einfuhren, schafften sie es, die kleine Pforte zu schließen, durch die man zum Fluss hinuntergelangte. Einige Sekunden wähnten sie sich nun in Sicherheit, da ja niemand mehr über die Brücke zu ihnen vordringen konnte – wie sie meinten. Doch schon im nächsten Moment flogen die Torflügel krachend in den Innenhof und begruben einige Nabatorer unter sich.
    Zehn Ye-arre sprangen vom Felsen, setzten zum Sturzflug auf die Feinde an und schleuderten ihre Wurfspieße auf sie. Ich stieß einen üblen Fluch aus: Sie bewegten sich genau in meiner Schusslinie.
    Mit einem Mal peitschten von der Burg aus grüne Strahlen in die Höhe. Sechs Ye-arre fielen mit verbrannten Flügeln tot in den Innenhof, vier Flatterer, die den Angriff überlebt hatten, stoben in alle Richtungen auseinander.
    Hatte in diesem Turm also doch ein Nekromant gelauert!
    Eine gewaltige grüne Kugel schnellte aus der Menge der Nabatorer heraus geradewegs auf mich zu. Und wo bitte hätte ich mich auf diesem Steinvorsprung in Sicherheit bringen sollen? Ich konnte ja wohl schlecht in die Tiefe springen. Aber Typhus schaffte es zum Glück, den feindlichen Zauber abzuwenden, sodass die Kugel in einen Felsen neben mir einschlug und ihm den Gipfel abriss.
    Kaum eine Sekunde später nahm die Verdammte

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