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Donner: Die Chroniken von Hara 3

Donner: Die Chroniken von Hara 3

Titel: Donner: Die Chroniken von Hara 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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den Kampf gegen den Nekromanten auf. Die Luft hallte von den Donnern ihrer beider Zauber wider. Ich versuchte durch diesen Feuersturm hindurch einen Schuss abzugeben, aber die Pfeile zerfielen auf halbem Weg. Da ich mittlerweile nur noch zehn Stück hatte, musste ich mit vor Wut und Enttäuschung zusammengebissenen Zähnen auf eine günstigere Gelegenheit warten.
    Ghbabakh fegte durch die Feinde wie ein Besessener, bohrte sich in die Menge hinein, von Ga-nor und Rando auf beiden Seiten gedeckt. Das Gemetzel begann.
    Unsere Männer drängten den Feind vom zerstörten Tor zurück, als sich der Feuersturm über der Festung jäh legte. Typhus schrie triumphierend auf und schleuderte etwas Eisiges und Pikendes in die Tiefe, das den nördlichen Teil der Kaserne zerstörte. Shen und Rona konnte ich zwar nicht ausmachen, aber immer wieder nahm ich die Explosionen ihrer Gabe wahr. Am Himmel kreisten erneut alle Ye-arre, die noch am Leben waren. Sie stürzten sich auf die Feinde, warfen ihre letzten Wurfspieße und gingen zum Angriff mit den Macheten über.
    Eine Minute später war der Widerstand der Nabatorer gebrochen. Alles war vorbei. Niemand von ihnen hatte überlebt.
    Die Ye-arre flogen zu Kallen, um ihn von der Felsplatte herunterzubringen. Kurz darauf erwartete mich das gleiche Vergnügen. Donnernd krachte das Dach des qualmenden Turms ein. Der finstere Himmel bezog sich weiter und weiter mit schwarzem Rauch.

Kapitel
26
    Der Wind war derart stark, dass uns in einem fort die Augen tränten und die Haut an Wangen, Nase und Stirn so straff gespannt schien, dass sie gleich zu reißen drohte. Die Sonne wärmte überhaupt nicht, es wurde kälter und kälter. Unser einziger Trost war, dass es aufgehört hatte zu schneien.
    Im Kampf an der namenlosen Festung hatten wir drei Männer und sieben Ye-arre verloren. Vier Soldaten waren verwundet worden, zum Glück aber nur leicht. Shen konnte sich ihrer nicht gleich annehmen, da sein Funken nach diesem Gefecht erst einmal etwas Ruhe brauchte. Unsere Gruppe hatte sich auf zwanzig Köpfe verkleinert.
    Wir hatten die Gefallenen in aller Eile an der Südwand der Schlucht beerdigt, denn es wäre gefährlich gewesen, sich hier allzu lange aufzuhalten, schließlich konnten jederzeit weitere Nabatorer anrücken. Deshalb blieb uns nicht viel Zeit für den Abschied von unseren Gefährten. Wir ergänzten rasch noch unsere Essensvorräte, die Pfeile, Bolzen und das Futter für die Pferde sowie warme Kleidung mit allem, was wir in der Burg fanden.
    Ich schnitt aus der Felljacke eines gefallenen Feindes ein rechteckiges Stück heraus, um etwas für Yumi zu schneidern. Der Waiya fror erbärmlich, denn das kurze Fell schützte ihn kaum gegen die klirrende Kälte.
    In das Rechteck bohrte ich vier Löcher für die Pfoten. Anschließend bat ich Ga-nor um eine Nadel, um mit vor Kälte steifen Fingern drei Haken anzunähen. Yumi beobachtete meine Anstrengungen voller Neugier. Aus irgendeinem Grund wusste er sofort, für wen ich mich so mühte. Nachdem er in das Gewand geschlüpft war, verschloss ich es mit den Haken.
    »Aus, du Hund!«
    »Er sagwat, dass er entzückwat ist«, übersetzte Ghbabakh. »Und er dankwat dir, dass du so viel Zeit und Mühe für ihn aufgwewendet hast.«
    »Gern geschehen, mein Freund. Was ist mit dir?«, wandte ich mich an den Blasgen. »Frierst du nicht?«
    »Meine Haut ist ja dickwa«, antwortete er grinsend. »Aber ich würde gwern schlafen. Der Winter ist nicht die beste Zeit für Reisen. Khaghun sagwat seinen Kwindern, dass sie sich in dieser Jahreszeit in warmen Torf legwen und schöne Träume haben sollten.«
    »Ich würde mich auch gern im Torf eingraben und bis zum Frühjahr durchschlafen. Selbst die Ye-arre sind nicht besonders erpicht, in die Lüfte zu steigen. So weit oben kann dir bei starkem Wind aber auch alles abfrieren. Wenn das Wetter noch schlechter wird, dann danke.«
    »Aus, du Hund!«
    »Er rät euch, eine Gwarube auszuheben, euch in Fell zu hüllen und dann zu wärmen.«
    »Es ist nicht gerade leicht, für einen solchen Haufen eine Grube auszuheben. Und das Fell müssten wir vermutlich Mylord Rando aus den Rippen leiern.«
    »Aus, du Hund!«
    »Yumi ist bereit, dir zu helfen«, übersetzte Ghbabakh mit ernster Miene.
    Ich fragte lieber nicht nach, worin seine Hilfe bestehen sollte: im Ausheben einer Grube oder darin, dem Ritter das Fell abzuschwatzen.
    Der steinige Pfad zog sich wie eine Schlange dahin, noch dazu in gefährlicher Nähe zu einem Abgrund.

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