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Donner: Die Chroniken von Hara 3

Donner: Die Chroniken von Hara 3

Titel: Donner: Die Chroniken von Hara 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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offen halten und mein Glück zwingen, indem ich mit einer der Schreitenden redete, selbst wenn ich damit mein Leben riskierte.
    Doch warum sollte ich den Tod noch fürchten? Ich hatte nichts mehr zu verlieren. Und wie ich einen Funkenträger zum Plaudern bringen würde, war mir klar. Zu gegebener Zeit würde ich mir den Funkentöter von Shen leihen, mochte der Junge auch nicht sonderlich entzückt davon sein.
    Als mir ein kleiner Hügel auffiel, lenkte ich die Pferde an einer geeigneten Stelle durch den Straßengraben vom Weg herunter und den Hang hinauf. Der Wagen kam zwar gleich schwerer vorwärts, die Erde unter den Rädern und den Hufen schmatzte, aber nach acht Yard erreichten wir festeren Grund, sodass es von dort an leichter ging.
    Nach einer Weile zügelte ich die Tiere. An diesem Platz würden wir rasten. Er lag zwar dicht an der Straße, sodass unser Wagen allzu sichtbar war, aber ich wollte es lieber nicht wagen, mich noch weiter durch unbefestigtes Gelände zu schlagen. Selbst Ghbabakhs Kräfte dürften nicht ausreichen, uns notfalls wieder auf die Straße zurückzuziehen. Außerdem rechnete ich eigentlich nicht mit ungebetenen Gästen, schließlich war uns bisher auch keine einzige Menschenseele begegnet. Die sechs Ansiedlungen, an denen wir vorbeigekommen waren, mussten bereits vor langer Zeit verlassen worden sein. Die Menschen waren vor dem heraufziehenden Krieg nach Nordwesten geflohen. Aber auch die Nabatorer zeigten keine Eile, in dieses Gebiet vorzudringen. Ihr Augenmerk richtete sich auf die Treppe des Gehenkten, Gash-shaku und Alsgara.
    Was uns nur recht sein konnte.
    »Shen! Spann die Pferde aus!«, rief ich und sprang vom Kutschbock.
    Während sich der Heiler um die Tiere kümmerte, stellte ich lange Stangen auf, um mit Yumis Hilfe zwischen ihnen und dem Wagen eine Plane zu spannen. Als alles fertig war, führten wir die Pferde unter diesen Unterstand.
    »Wollen wir lange rasten?«, fragte Shen, während er einem der Tiere den Hals abrieb.
    »Eine Stunde vielleicht. Wie lange reicht der Hafer noch?«
    »Drei Tage, wenn wir sparsam sind.«
    »Also gehen wir von zweien aus. Im nächsten Dorf müssen wir unbedingt Futter besorgen. Allein mit trockenem Gras halten die Gäule nicht durch.«
    »Du übertreibst.«
    »Tu ich nicht. Vergiss nicht, dass sie einen Wagen ziehen müssen.«
    Yumi brachte einen Sack an, und wir fütterten die Pferde. Der Regen ließ etwas nach, verwandelte sich in Nieseln, das jedoch nicht viel besser war. Ein Lagerfeuer anzufachen wäre jedoch vergebene Liebesmüh gewesen, da wir ja eh bald weiterzögen. Shen und ich verschwanden im Wagen, Yumi übernahm die Wache, offenbar mit Freuden.
    »Weck mich in einer Stunde«, bat ich Shen, schielte noch einmal zu der in eine Decke gehüllten Rona und drehte mich auf die Seite, sobald mir der Heiler versprach, meine Bitte zu erfüllen.
    Diesmal suchten mich keine Träume heim.
    »Geh weg! Verschwinde! Du bist genau wie sie! Genau wie Kira! Fort mit dir!«
    Unwillkürlich sprang ich auf und griff nach dem Messer, doch schon im nächsten Moment verstand ich, was hier vor sich ging, und unterdrückte einen Fluch, der mir auf der Zunge lag. Rona kauerte in einer Ecke, ein Häufchen Elend, verweint und verängstigt. Vor ihr kniete Shen mit einer Schüssel Suppe in der Hand. Er blickte völlig verwirrt drein. Die Finger von Ronas rechter Hand waren mit Raureif überzogen, offenbar war sie kurz davor, Shen mit einem Zauber zu beglücken.
    Wunderbar! Ich hatte ja schon immer mal zusammen mit zwei fuchsteufelswilden Katzen in einem geschlossenen Raum eingesperrt sein wollen.
    »He«, wandte ich mich sanft an das Mädchen und steckte gleichzeitig das Messer weg. »Beruhige dich bitte. Wenn wir das wollten, hätten wir längst Gelegenheit gehabt, dir etwas anzutun. Aber das will niemand. Wirklich nicht. Du musst Shen also nicht in einen Eiszapfen verwandeln, wie du es bei Kira getan hast. Glaub mir, das hat er wirklich nicht verdient.«
    Zunächst fürchtete ich, sie hätte mich nicht gehört. Doch nach einer Weile fiel Rona gleichsam noch weiter in sich zusammen und löschte ihren Funken. Ich atmete tief durch und näherte mich ihr, wobei ich jede abrupte Bewegung vermied. Nachdem ich Shen die Schale abgenommen hatte, bedeutete ich ihm mit einer Kopfbewegung, den Wagen zu verlassen. Obwohl er das Gesicht verzog, folgte er meiner Aufforderung.
    Sobald wir allein waren, setzte ich mich neben Rona, deren Blick wieder stumpf war.
    »Du musst

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