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Donner: Die Chroniken von Hara 3

Donner: Die Chroniken von Hara 3

Titel: Donner: Die Chroniken von Hara 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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als Trost verstehen.«
    »Auf den ich verzichten kann. Und zwar getrost!«, schnaubte Rando. »Hast du noch ein paar von diesen schrecklichen Kräutern?«
    »Setzt dir das Fieber wieder zu?«
    »Etwas«, gab Rando zu. »Was ist mit den beiden Gefangenen?«
    »Die hab ich freigelassen«, antwortete Jurgon, während er Wasser in eine blecherne Schale goss.
    »Wie bitte?«, entfuhr es Rando.
    »Keine Sorge, von denen geht keine Gefahr aus.«
    »Seit wann führst du hier das Kommando?!«, herrschte Rando ihn an. »Das ist meine Einheit. Für die ich die Verantwortung trage!«
    »Nur dass du in dieser Verantwortung allmählich ertrinkst. Es dauert nicht mehr lange, dann gehst du an ihr zugrunde. Betrachten wir es also so, dass ich dir lediglich etwas Arbeit abgenommen habe. Ich hab sie vorhin gleich noch mal nach dem Turm befragt. Das, was sie mir erzählt haben, weiß nur jemand, der
in
ihm war, nicht
vor
ihm. Abgesehen davon bin ich mir sicher, dass wir ihnen vertrauen können.«
    Rando trat dicht vor Jurgon. Er war größer und kräftiger als der Glimmende. Und er fürchtete sich nicht vor dessen Funken.
    »Das war das letzte Mal, dass du eine wichtige Entscheidung getroffen hast, ohne dich vorher mit mir abzusprechen«, zischte er. »Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    »Völlig klar«, antwortete Jurgon gelassen.
    Ein scharfer und beißender Brandgeruch hing in der Luft. Rando betrachtete die schwarze, verbrannte Erde und die noch immer glühenden Holzscheite. Das war alles, was von dem riesigen Scheiterhaufen übrig geblieben war. Von den toten Soldaten zeugte an diesem Morgen nur noch Asche.
    Er wusste, dass er richtig gehandelt hatte. Die Lebenden waren wichtiger als die Toten. Trotzdem plagte ihn sein Gewissen. Nur Othor befand sich in diesem Augenblick neben ihm, alle anderen schliefen oder hielten Wache. Der Priester schwieg eine Weile, bis er schließlich in die schwieligen Hände spuckte und nach einem Spaten griff.
    »Es ist eine Sünde, wenn sie ohne letzte Ruhestätte bleiben«, erklärte er, als er Randos fragenden Blick auffing. »Sorgen wir also dafür, dass ein wenig Asche in die Erde kommt. Das ist meiner Ansicht nach durchaus gerecht, selbst wenn es nicht nur unsere Männer waren, die verbrannt wurden, sondern auch Nabatorer. Doch Meloth lehrt uns, unseren Feinden zu vergeben. Vor allem, wenn sie bereits tot sind«, stieß Othor mit einem heiseren Lachen aus. »Zuweilen erheitert mich das Buch der Schöpfung ungemein. Derjenige, der es verfasst hat, muss viel vom täglichen Leben verstanden haben.«
    »Dass Ihr Euch immer so gotteslästerlich äußern müsst.«
    »Oh, das verzeiht Meloth seinem Diener. Das tut er immer, solange wir nichts Böses im Schilde führen«, erwiderte der Priester, ohne in seiner Arbeit innezuhalten. »Habt Ihr vielleicht Jurgon gesehen? Ich würde gern mit ihm über den niedergebrannten Tempel sprechen.«
    »Da hatte er vermutlich keine andere Wahl.«
    »Das glaube ich auch. Deshalb muss ich ihm erklären, dass er keine Sünde auf sich geladen hat. Das Haus Meloths ist eine heilige Stätte, trotzdem wird er das Feuer niemandem verübeln. Die Seelen, die der Nekromant aus den Glücklichen Gärten gerissen hat, haben nun, nachdem sie durch die reinigenden Flammen gegangen sind, endlich Ruhe gefunden. Daher war das Feuer ein Segen für sie. Jurgons Herz sollte also nicht von Schuldgefühlen gequält werden. Er muss wissen, dass ihn Gott jetzt nicht weniger liebt als zuvor.«
    Rando zog es vor, nicht in Worte zu kleiden, was er gerade dachte: Der Glimmende würde im Moment wohl kaum unter Gewissensbissen leiden.
    »Ich werde ihm Eure Worte übermitteln.«
    Othor schnaubte zufrieden und setzte zum nächsten Spatenstich an.
    Obwohl der Morgen Regen verheißen hatte, war es bislang trocken geblieben und hatte sich sogar überraschend aufgeklart. Der Wind trieb die grauen Wolken nach Osten, hinter die Blinden Berge, und legte einen herbstlich blauen Himmel frei. Die Sonnenstrahlen wärmten die matschige Erde, fast schien es, als hätte es die verregneten, grauen Tage nie gegeben. In Augenblicken wie diesen war die Verlockung groß, das Leben sorglos zu genießen und sich einem trügerischen Gefühl von Sicherheit zu überlassen. Doch alle wussten, was das hieße: sich im Nu in einen Toten zu verwandeln.
    Denn noch immer lauerte der Nekromant in der Nähe.
    »Die Zeit rinnt uns davon«, sagte Rando zu Woder.
    Die beiden verschafften sich gerade einen Eindruck, wie die Arbeiten an

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