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Donner: Die Chroniken von Hara 3

Donner: Die Chroniken von Hara 3

Titel: Donner: Die Chroniken von Hara 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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überstehen wir nicht. Außerdem haben sie einen Nekromanten.«
    Bei der Erwähnung des Magiers fielen Rando sofort wieder die Untoten ein. Wenn sie aus dem Keller herausgekommen wären, hätte es das Ende der Einheit bedeutet. Jurgon hatte behauptet, im Keller des Tempels habe es von diesen Kreaturen nur so gewimmelt. Ihre Vermutung, die Bauern seien in den Wald gezogen, war also falsch gewesen. Niemand hatte das Dorf verlassen. Die Gehenkten waren längst nicht die einzigen Opfer in diesem Dorf – sondern letzten Endes nur diejenigen, die noch recht glimpflich davongekommen waren. Die übrigen Dorfbewohner hatte der Feind in den Keller geworfen. Ob sie da schon tot gewesen waren oder noch lebten, würde wohl niemand mehr herausfinden. Danach hatte sich der Nekromant der Sache angenommen …
    »Warum sind diese Biester nicht schon vorher aus dem Keller ausgebrochen?«, fragte Lofer, einer der erfahrensten Leoparden.
    »Das weiß Meloth allein«, bemerkte Othor seufzend.
    »Meloth hilft uns hier auch nicht weiter. Er hat die Untoten nämlich nicht aufgehalten«, sagte Jurgon, der gerade hereinkam und sich einen Platz suchte. »Ein Nekromant lenkt seine Kraft gern auf eine große Zahl von Leichen, statt sie zu vergeuden, indem er die Straßen nach einzelnen Toten durchkämmt. Und wie wir erlebt haben, versteht unser Freund seine Sache vortrefflich.«
    »Kannst du diesen Nekromanten besiegen?«, fragte Woder, den Blick auf seine gewaltigen, vom Streithammer verhornten Pranken gerichtet.
    Der Glimmende grinste unfroh und fuhr sich mit der Hand durch das nasse Haar, sodass es ihm zu Berge stand. »Bei den vielen Toten, die er auf einen Schlag hat wiederauferstehen lassen, muss er sehr stark sein. Deshalb nehme ich an, er gehört dem Siebten oder Achten Kreis an. Damit dürfte ich ihm in einem offenen Duell kaum etwas entgegenzusetzen haben.«
    »Warum hat er uns dann nicht alle auf der Stelle niedergemacht?«, knurrte Woder.
    »Woher soll ich das wissen? Möglicherweise hat er uns überschätzt, uns für gefährlicher gehalten, als wir es gegenwärtig sind, und lässt deshalb Vorsicht walten. Vielleicht spielt er aber auch einfach nur mit uns. Oder er wartet auf jemanden. Oder dieser Bogenschütze von Glum hat sich nicht geirrt und den Mistkerl tatsächlich verletzt.«
    »Wir müssen dieses Dorf sofort verlassen«, bemerkte Glum leise. Offenbar befürchtete er, man könnte ihn wegen dieser Worte der Feigheit bezichtigen.
    »Stimmt«, unterstützte ihn Woder und blickte noch finsterer drein, »nur wie? Die Nabatorer haben uns in diesem Kaff eingekesselt.«
    »Dann sollten wir uns durch den Wald schlagen.«
    »Mit den Pferden? Und unseren Verwundeten?«, fragte Rando kopfschüttelnd. »Abgesehen davon kennt niemand von uns diesen Wald. Vermutlich würden wir bis zum Einbruch des Winters in den Kiefern herumirren. Nein, wir müssen die Straße nach Osten nehmen. Sie biegt an den Blinden Bergen gen Norden ab und führt zu den Katuger Bergen. Wenn wir dann ihren Ausläufern zurück nach Westen folgen, kommen wir womöglich noch über den Pass bei Burg Donnerhauer.«
    Doch weder Rando noch seine Gefährten glaubten daran.
    »Wenn wir in diesem Nest nicht verrecken wollen, sollten wir wohl Späher ausschicken, die die Oststraße erkunden«, brummte Woder und erhob sich schwer von seinem Platz. »Wer weiß, vielleicht finden wir ja doch noch einen Weg heraus. Ich werde mich gleich darum kümmern.«
    »Und ihr schnappt euch ein paar Männer«, wandte sich Rando an die Leoparden. »Bringt die Toten in eine Hütte am Dorfrand und verbrennt sie. Und zwar alle«, stellte er klar, als er sah, wie die Gesichter der Männer versteinerten. »Ja, ihr habt richtig gehört. Alle. Unsere genauso wie die der Feinde.«
    »Das ist unmenschlich, Mylord«, erwiderte Glum. »Wir können doch nicht unsere eigenen …«
    »Hast du vergessen, dass ein Nekromant in der Nähe lauert? Wenn der seine Kraft noch einmal einsetzt, werden uns diese Toten fressen, als seien wir Schweinswurst. Das werde ich mit allen Mitteln zu verhindern wissen.«
    »Er hat recht, Glum«, mischte sich Jurgon ein. »Ich würde den gleichen Befehl erteilen. Begleite also die Leoparden und erläutere unseren Männern, wie notwendig dieser Schritt ist.«
    Sobald die Tür hinter den Männern ins Schloss gefallen war, wandte sich Rando an den Glimmenden.
    »Hast du das gleiche ungute Gefühl wie ich?«
    »Du hast die richtigen Befehle erteilt«, versicherte Jurgon. »Das darfst du

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