Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Doppelbelichtung

Titel: Doppelbelichtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
Vom Netzwerk:
tatsächlich gemacht?«
    »Nein, aber ernsthaft erwogen.«
    »Mein Foto habe ich von der Titelseite von Beautiful Living .«
    »Ich hoffe, du hast irgendwo Platz dafür gefunden«, entgegnete sie trocken. »Bei seiner Größe von zwei Zentimetern ...«
    Seine Lippen liebkosten ihr Schläfe, seine Samtstimme flüsterte: »Ich möchte ein größeres Bild, das dich zeigt, wie du im Mondlicht strahlst, wenn ich dich in den Armen halte.« Corey bemühte sich aufrichtig, sich von ihm in keiner Weise beeindrucken zu lassen, aber merkwürdige Wärme durchzog ihren ganzen Körper, und als er seine Arme um ihre Taille schlang, spürte sie, daß Verlangen in ihr hochstieg. »Ich bin verrückt nach dir«, flüsterte er.
    »Spencer«, bat sie leise, »tu mir das nicht an.« Aber es war zu spät. Er drehte sie bereits zu sich herum, und als sich sein Mund auf ihre Lippen senkte, gab sich Corey seinem leidenschaftlichen Kuß, seinen Händen, die ihre Brüste umfaßten, ihr über den Rücken strichen und an seinen harten Körper zogen, bedenkenlos hin. Als er seinen Mund schließlich von ihren Lippen löste, fühlte sich Corey von seinem Kuß wie verbrannt.
    »Bleib doch noch ein paar Tage«, flüsterte er.
    Ein paar Tage ... Sie verdiente ein paar bittersüße Tage, um sich an sie erinnern zu können. Und zu bedauern. »Ich ... habe Verpflichtungen ... Ich muß mir meinen Lebensunterhalt verdienen ...«
    Er schob seine Hände in ihre Haare und zwang sie dazu, ihn wieder anzusehen. »Mach mich zu deiner Verpflichtung. Ich habe Arbeit für dich.«
    Sie hielt es für einen Scherz und lehnte ihre Stirn an seine Brust. Sie würde bei ihm bleiben. Gott helfe ihr, aber sie würde es tun. »Was du für mich hast, nennt man nicht Arbeit«, sagte sie mit vor Furcht und Liebe bebender Stimme. Spencer spürte, daß sie schwankend wurde, und wollte seinen Vorteil nutzen, bevor sie ihre Meinung wieder ändern konnte. »Ich meine es ernst«, sagte er und brachte damit die einzige Idee vor, die ihm gekommen war, um sie zum Bleiben zu bewegen. »Ich habe Informationen für ein Buch über dieses Haus und andere gesammelt, die um die gleiche Zeit entstanden sind. Ich muß den Text illustrieren, und du könntest ...«
    Sie stieß ihn so heftig von sich, daß er fast das Gleichgewicht verlor. »Also das ist der Sinn dieser ganzen romantischen Verführungsarie!« Sie verschränkte die Arme und wich weiter von ihm zurück. »Du willst etwas von mir!« Er griff nach ihr, aber sie riß sich los. »Verschwinde!«
    »Hör mich an!« Hinter der offenstehenden Tür holte er sie ein. »Ich liebe dich!«
    »Wenn du Fotos von diesem Haus willst, dann ruf die William Morris Agentur in New York an und rede mit meinem Agenten, aber zunächst solltest du ihm einen Blankoscheck schicken!«
    »Corey, hör mir endlich zu. Das mit dem Buch habe ich mir doch nur ausgedacht. Ich liebe dich!«
    »Du widerlicher, hinterlistiger Lügner! Verschwinde endlich!«
    Sie bemühte sich so verdammt hart, nicht zu weinen, und er wußte, daß sie ihn noch mehr verabscheuen würde, wenn sie vor seinen Augen zusammenbrach. Er ließ die Arme sinken, gab aber nicht auf. »Wir reden morgen noch einmal darüber.« Als Spencer sein Zimmer erreicht hatte, wurde ihm das ganze Ausmaß seines Fehlers erst richtig bewußt. Ganz gleich, was er ihr morgen auch sagte, sie würde ihm nicht glauben.
    Außer sich vor Wut über seine Dummheit schleuderte er sein Jackett von sich und knöpfte sich das Hemd auf, während er über die unangenehme Möglichkeit nachgrübelte, die schon die ganze Zeit in seinem Hinterkopf lauerte: Corey liebte ihn nicht. Irgend etwas empfand sie für ihn, das hatte er in dem Moment gemerkt, als er sie berührte. Aber er konnte dieses »etwas« unmöglich für Liebe halten. Er war auf dem Weg zum Barschrank, als er den Brief auf seinem Kopfkissen entdeckte.
    Es war eine hastig gekritzelte Nachricht von Joy, die ihm mitteilte, daß sie mit Will Marcillo durchbrennen würde, dem Sohn des Mannes, der das Essen für ihre Hochzeit lieferte. Und sie bat Spencer, ihre Mutter am Morgen davon in Kenntnis zu setzen. Der Rest des Briefes bestand in dem unzulänglichen Versuch seiner Nichte, Spencer begreiflich zu machen, daß eine Unterhaltung mit Corey sie davon überzeugt hätte, den Mann heiraten zu müssen, den sie nun einmal liebte. Joys Gestammel zufolge hatte Corey ihr gestanden, nie einen anderen Mann als Spencer geliebt zu haben, von ihm Kinder bekommen zu wollen, sich aber vor

Weitere Kostenlose Bücher