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Doppelspiel der Leidenschaft (German Edition)

Doppelspiel der Leidenschaft (German Edition)

Titel: Doppelspiel der Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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der seine zukünftige Frau mehr oder weniger erpresst hatte. Sie hatte zuerst für die Konkurrenz gearbeitet und war dann auf Sevs Drängen hin zu „Dante“ gewechselt. Außerdem hatte er sie zu einer vorgetäuschten Verlobung genötigt. Letztendlich hatten die beiden geheiratet.
    Klarer Fall, dachte Nicolò, das Inferno stellt seltsame Dinge mit den Menschen an, die es verbindet. „Und als ihr euch berührt habt, ist etwas passiert, oder?“
    „Ja. Eine Art elektrische Entladung.“
    Bei der Erinnerung daran rieb Sev seine rechte Handfläche mit den Fingern der linken. Nicht nur er hatte diese Angewohnheit, sondern auch Marco und Primo. Und alle drei behaupteten, diese Geste sei eine Folge des Infernos, gewissermaßen ein Überbleibsel der ersten Berührung mit der Frau ihres Lebens. Sogar Caitlyn rieb sich ab und zu die Hand!
    „Eine elektrische Entladung?“, wiederholte Nicolò fragend.
    „Ja. Nein.“ Sev verzog das Gesicht. „Na ja, irgendwie schon. Aber es tut nicht weh. Man ist nur ausgesprochen überrascht. Und damit beginnt die Verbundenheit, man kann einfach nichts dagegen tun. Ab diesem Moment gibt es kein Zurück. Du bist mit der Frau, die für dich bestimmt ist, eins bis an euer Lebensende.“
    Nur das nicht! Nicolò gefiel das Ganze kein bisschen. Er zog es nämlich vor, sich alle Möglichkeiten offen zu halten und immer die Freiheit der Wahl zu haben. Bei den Dantes galt er als der Problemlöser, denn er besaß eine wahre Begabung, Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen und Streitigkeiten beizulegen. Wenn nötig, ließ er sich hierfür einen kreativen Plan nach dem anderen einfallen.
    Die Vorstellung, so die Kontrolle zu verlieren, wie Sev es geschildert hatte, war ihm geradezu zuwider. Offenbar verwandelte das Inferno seine Opfer in willenlose Objekte.
    Zwar machte es Nicolò nichts aus, ab und zu auf Umwegen zum Ziel zu gelangen, wenn der gerade Weg versperrt war, aber unfreiwillig die Richtung zu ändern lag ihm gar nicht. Er hasste es, etwas gegen seinen eigenen Willen tun zu müssen.
    „Hoffentlich wird mich das Inferno nie, nie ereilen“, sagte er aus tiefstem Herzen. „Und jetzt zu Kiley O’Dell. Was hast du über sie herausgefunden?“
    „Nichts.“
    Nicolò hob die Brauen. „Was soll das heißen?“
    „Ich will damit sagen, dass seitdem im ‚Snitch‘ die Frage aufgetaucht ist, wem die Mine gehört –“
    „Lästiges Skandalblatt!“
    Sev schmunzelte über den Einwurf. „Jetzt klingst du wie Marco.“ Er wurde wieder ernst. „Aber du hast ja recht, auf diese Art von Berichterstattung können wir wirklich verzichten. Und ganz offensichtlich liest diese O’Dell den ‚Snitch‘. Sie hat uns um einen Termin gebeten, um alles zu besprechen. Und du wirst ihn wahrnehmen. Leider haben wir nichts Brauchbares über sie herausfinden können, zumindest bis jetzt nicht.“
    Nicolò riss die Augen auf. „Du meinst, ich soll mich unvorbereitet mit ihr treffen?“
    „Ich fürchte, ja. Versuch, sie ein bisschen auszuhorchen. Primo hat damals die Mine ehrlich erworben. Warum glaubt diese O’Dell, dass ihrer Familie nach all den Jahren ein Anteil davon zusteht? Vielleicht kannst du etwas auf Zeit spielen, damit wir einen Privatdetektiv darauf ansetzen können.“ Und mit grimmiger Miene fügte er hinzu: „Ich muss dir nicht erst erklären, dass wir einpacken können, sollte sich der Anspruch als berechtigt herausstellen.“
    „Und das wäre das Ende von ‚Dante‘.“
    Sev nickte. „Die ganze Arbeit der letzten Jahre, der Wiederaufbau der Firma … alles umsonst. Mal sehen, welche Beweise diese O’Dell überhaupt für ihre Behauptung hat. Und während sich die selbst ernannte Miteigentümerin in Sicherheit wiegt, werden wir beginnen gegen sie vorzugehen.“
    „Darum werde ich mich schon kümmern“, sagte Nicolò entschlossen.
    „Ach, Nic –“
    „Schon klar, die Sache ist von höchster Wichtigkeit.“ Er konnte sich an keine heiklere und schwierigere Aufgabe erinnern. „Irgendwie werde ich diese Frau ausschalten.“
    „Sachte, sachte“, mahnte Sev. Auf Nicolòs fragenden Blick erklärte er: „Vergiss nicht, ihre Ansprüche könnten auch berechtigt sein. Darum sollten wir sie besser nicht gegen uns aufbringen. Wir brauchen eine einvernehmliche Lösung, keine Kämpfe.“
    Nicolò schüttelte den Kopf. „Dann hätte Ms. O’Dell uns besser in Ruhe lassen sollen. Denn so oder so werde ich dem Ganzen ein Ende bereiten.“

1. KAPITEL
    Kiley O’Dell war so ganz anders, als

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