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Doppelspiel

Doppelspiel

Titel: Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Cafés und bestellte den größten Teller, den sie hatten. Doch als das Essen kam, starrte er es nur an und trank zwei Tassen schwarzen Kaffee. Schließlich warf er ein paar britische Banknoten auf den Tisch und ging.
    Shaw ging an der Themse entlang und fand die Stelle, wo er und Katie gestanden hatten, als plötzlich ein Schuss erklungen und ein Mann tot in den Fluss gefallen war. Dann ging er in eine andere Straße, wo Katie fast von einem Mann mit einer Spritze ermordet worden wäre, wenn er nur eine Sekunde später gekommen wäre. Er ging an dem Laden vorbei, wo sie zusammen zu Abend gegessen hatten, und schließlich zu dem Hotel, wo er wütend ihr Frühstück gegen die Wand geworfen hatte, woraufhin sie ihm nur ruhig eine Tasse Kaffee eingeschenkt hatte. All diese Erinnerungen ließen ihn lächeln, aber nur kurz. Bei derselben Begegnung hatte Katie ihm die Schussverletzung an ihrem Oberarm gezeigt und ihm die Geschichte von dem afghanischen Jungen erzählt, der hatte sterben müssen, nur weil sie voller Ehrgeiz hinter einer Story hergejagt war.
    Katie war sofort über den Atlantik geflogen, als er sie gebraucht hatte. Sie war stets da gewesen, wenn er sie gebraucht hatte. Und jetzt lag sie mit einem Loch in der Brust im Krankenhaus und alles nur wegen ihm. Shaw wankte in eine Gasse, lehnte sich an ein schmutziges Gebäude und schluchzte so heftig, dass seine Kehle irgendwann ausgetrocknet war.
    Später, am Trafalgar Square, setzte er sich mit blutunterlaufenen Augen zu den Tauben und starrte zu Lord Nelson hinauf, bis ihn der Nacken schmerzte. Er wusste schlicht nicht, wo er sonst hätte hinschauen sollen. London erwachte allmählich zum Leben, und die ersten Pendler füllten die Straßen. Als die Sonne aufging, wurde es wärmer. Nach allem, was geschehen war, konnte man nur schwer glauben, dass sie immer noch Sommer hatten. Gordes, ja sogar Kanada schien schon eine Ewigkeit zurückzuliegen.
    Shaw stand auf, schaute sich um und dachte darüber nach, wo er als Nächstes hingehen sollte. Plötzlich erstarrte er. Reggie beobachtete ihn von der anderen Seite des Platzes aus. Er machte sich in die entgegengesetzte Richtung auf den Weg, doch irgendetwas ließ ihn wieder umkehren.
    »Woher hast du das gewusst?«
    »Geraten«, antwortete sie. »Und ich habe Frank angerufen. Er hat mir gesagt, dass du wieder in London bist.«
    »Wie geht es Whit?«
    »Das Bein ist steif, aber er ist okay. Ich bin froh, dass auch Katie wieder gesund werden wird.«
    Shaw nickte gedankenverloren.
    Reggie trug die weiße Jeans, die sie auch in Gordes getragen hatte, dazu eine blaue Baumwollbluse und flache schwarze Schuhe. Das Haar fiel ihr offen auf die Schultern. Sie sah jedoch irgendwie älter aus, dachte Shaw. Himmel, sie sahen alle irgendwie älter aus. Er selbst fühlte sich wie hundert.
    »Ich habe versucht, dich anzurufen, aber du bist nicht drangegangen.«
    »Ich hatte wohl keinen Empfang«, sagte er.
    Shaw setzte sich in Bewegung, und Reggie schloss sich ihm an.
    »Danke, dass du Kuchin erledigt hast«, sagte er. »Das waren drei verdammt gute Schüsse.«
    »Ich hätte schneller sein müssen, dann hätte ich Katie …«
    Shaw rückte ein Stück von ihr weg. »Nicht, Reggie. Lass es einfach.«
    Sie verstummte, und sie gingen The Strand hinauf.
    »Hat man Dominics Leiche je gefunden?«, fragte er.
    »Nein. Und das Schlimmste ist, dass seine Eltern nie erfahren werden, was wirklich mit ihm passiert ist.«
    »Das tut mir leid.«
    Reggie senkte den Blick. Offenbar suchte sie nach den richtigen Worten. »Frank diskutiert mit uns über eine Zusammenarbeit mit dir.«
    Shaw blieb stehen und schaute sie kalt an. »Mit mir ?«
    »Nein, ich meinte mit ihm. Mit seiner Organisation«, erklärte Reggie rasch.
    Shaw setzte sich wieder in Bewegung. »Ich wüsste nicht, wie das möglich sein sollte.«
    Reggie sprach schnell. »Wir müssten natürlich unseren Modus Operandi ändern. Ich meine, wir können die Jobs jetzt ja nicht mehr so erledigen wie früher. Aber er hat gesagt, unser Informantennetzwerk und unsere wissenschaftliche Expertise seien durchaus nützlich, wenn wir bestimmte …«
    Shaw hob die Hand, um sie zum Schweigen zu bringen. »Das ist mir egal, okay?«
    Das schien Reggie zu treffen, aber sie sagte: »Okay. Sicher. Das verstehe ich.«
    Sie kamen zu einem Park, und Shaw setzte sich auf eine Bank. Reggie zögerte. Sie wusste nicht, ob er wollte, dass sie sich zu ihm setzte oder nicht. Schließlich setzte sie sich einfach, hielt aber

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