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Dornen der Leidenschaft

Dornen der Leidenschaft

Titel: Dornen der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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wußte, war Paul immer noch in Belém, sie erwartete ihn aber jeden Tag zurück.
    Der Visconde wollte sie nicht unnötig aufregen und hatte ihr gegenüber keinen Verdacht gegen ihren Mann geäußert. Er hatte ihr nur gesagt, daß Aurora verschwunden war, und sie gebeten, nach ihr zu suchen. Dann war er wieder weggeritten.
    Jetzt saß er niedergeschlagen im Schlafzimmer. Aurora konnte nicht freiwillig mit dem Holländer weggegangen sein, dessen war sich Salvador ganz sicher. Aurora hatte ihn nicht betrogen. Sie liebte ihn.
    Und ich liebe sie, dachte Salvador. Das Leben ist ohne sie nichts wert. Ich werde es nicht zulassen, daß jemand sie mir wegnimmt. Der Visconde rief seine Männer und ordnete an, daß sie den Amazonas hinunterfuhren, um seine Frau zu suchen.
     
    Als Aurora zu sich kam, schrie sie, schlug um sich und fragte nach dem Grund, warum sie entführt worden war – aber es nützte alles nichts. Paul Van Klaas hatte sie mit seinen riesigen Händen, die ihr immer so unsympathisch gewesen waren, fast erdrosselt und ihr gedroht, sie zu töten, wenn sie nicht still wäre.
    Jetzt saß sie ängstlich zusammengekauert in dem Einbaum, der sie immer mehr von Salvador trennte. Wohin brachten sie diese Männer – und warum?
    Wollte man sie töten? Oder sollte sie nur als Geisel benutzt werden? Und warum, warum machte Paul Van Klaas bei einer so entsetzlichen Sache mit? Was für einen Vorteil versprach er sich davon?
    Aurora konnte sich keine der Fragen beantworten. Das einzige, was sie sicher wußte, war, daß sie ihren Entführern hilflos ausgeliefert war. Und das allerschlimmste war, daß sie blind und schwanger war.
    Aurora hatte sich noch niemals in ihrem Leben so allein und so hilflos gefühlt.

37. KAPITEL
Belém, Brasilien, 1851
    Mario hastete durch die Dunkelheit und stolperte immer wieder über die unregelmäßigen Pflastersteine der Straßen, die sich zwischen den Häusern von Belém durchschlängelten.
    Jetzt konnte er das Geräusch der stampfenden Füße hinter sich nicht mehr hören. Er merkte, daß die Männer, die ihn so hartnäckig verfolgt hatten, letzten Endes aufgegeben hatten. Er blieb stehen und lehnte sich gegen eine Wand, während er nach Luft rang. Schließlich beruhigte sich das wilde Pochen seines Herzens. Gütiger Himmel! Der Marqués von Llavero war wirklich ein Mann, den man nie mehr vergaß, wenn man ihm einmal begegnet war. Mario konnte nur dankbar sein, daß er von Don Salvador rechtzeitig vor Don Juans Rachsucht gewarnt worden war.
    Anstatt nach Hause zurückzukehren, ging er in die Wohnung eines Freundes, dem er einmal das Leben gerettet hatte und dem er deshalb voll vertrauen konnte. Danach begann er, das Mietshaus, in dem er jetzt lebte, auszuspionieren. Bestimmt waren schon ein paar düstere Gestalten aufgetaucht, die nach ihm gefragt hatten. Aber niemand hatte ihn verraten, und der Marqués hatte nichts in Erfahrung bringen können. Es war reiner Zufall, daß Don Juans Spitzel Mario heute gesehen und versucht hatten, ihn zu fangen. Zum Glück konnte er entkommen. Nun, so dachte er, war es Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen. Er fand heraus, in welchem Hotel sich Don Juan aufhielt, und Mario entschied, nun selbst ein paar Nachforschungen anzustellen. Der Marqués sollte nun erfahren, daß er, Mario, genauso gefährlich sein konnte wie Don Juan!
     
    »Legt hier an!« befahl Paul Van Klaas den Männern im Einbaum. Als sich das Boot dem Ufer näherte, wandte sich der Holländer an Aurora. »Hier werde ich Sie verlassen, Señora,« sagte er der verängstigten jungen Frau. »Adiós und bueno viaje. «
    »Nein, warten Sie!« rief Aurora. »Gehen Sie nicht! Oh, bitte Paul …« Sie biß sich auf die Lippe und fuhr nach einer Weile fort: »Sie und Heidi waren unsere Freunde, Paul. Warum tun Sie mir das an? Nehmen Sie mich mit. Bitte, lassen Sie mich nicht hier mit diesen Männern allein!«
    »Es ist zu spät, Aurora«, antwortete der Holländer abweisend. Er zerstörte so ihre letzte Hoffnung, daß sie ihn doch noch überreden könnte, sie nach Esplendor zurückzubringen. »Was geschehen ist, ist geschehen. Ich bin schon zu weit gegangen, um umzukehren. Wenn Sie doch nur Esplendor verlassen hätten, als Ijada Sie fortschicken wollte. All dies wäre nicht geschehen. Aber Sie wollten unbedingt bleiben.«
    Aurora wußte, daß Paul nicht an der Plantage interessiert war. Es war der Schatz, der, wie er glaubte, dort vergraben lag. Er war besessen davon, seine Gier machte ihn wahnsinnig, wie so

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