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Dornen der Leidenschaft

Dornen der Leidenschaft

Titel: Dornen der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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würde.
    Sie war nicht mehr im Urwald, sondern in der Stadt Belém. Hier mußte es Leute geben, die ihr halfen – wenn sie nur fliehen könnte. Aurora wußte nicht genau, wo sie gefangengehalten wurde. Doch aus den Geräuschen, die von außen an ihr Ohr drangen, schloß sie, daß sie irgendwo an der Küste sein mußte. Sie begann in dem kleinen Raum, in dem sie eingesperrt war, nach etwas zu suchen, was ihr einen Ausbruch ermöglichen würde. Sie mußte einfach etwas finden – und zwar schnell.
     
    Leise schlich sich Salvador an Paul Van Klaas heran. Er näherte sich dem blonden Mann von hinten, denn seine Chancen, in einem Handgemenge Sieger zu bleiben, waren, wie er wußte, gering. Paul war viel größer und kräftiger als Salvador, obwohl auch der Visconde ein hochgewachsener, muskulöser Mann war.
    Langsam zog der Visconde den schwarzen Revolver und preßte den Lauf in Pauls Rücken.
    »Keine Bewegung, und geben Sie keinen Ton von sich«, zischte er leise. Paul warf seine Pistole auf die Erde. »Jetzt greifen Sie mit der linken Hand an den Gürtel, und werfen Sie auch das Messer weg. Dann heben Sie Ihre Hände und drehen Sie sich um. Bueno. Das machen Sie wirklich gut, Paul Van Klaas. Gehen Sie zurück. So, das ist weit genug. Was haben Sie mit meiner Frau gemacht, Sie Mistkerl!«
    Paul sah keinen Grund zu lügen.
    »Ich hab’ sie bei vier meiner Männer gelassen, die sie den Amazonas runter nach Belém gebracht haben.«
    »Aber … warum?« fragte der Visconde erstaunt. »Warum haben Sie sie nicht einfach gegen die Besitzurkunde von Esplendor eingetauscht. Das hatten Sie doch vor, oder? Sie wollen in den Besitz der Plantage gelangen, damit Sie nach diesem verdammten, nicht existierenden Schatz suchen können. Warum haben Sie meine Frau nach Belém bringen lassen?«
    Der Holländer grinste auf eine Art, daß es Salvador kalt über den Rücken lief.
    »Weil Ihr Halbbruder Don Juan in Belém ist«, antwortete Van Klaas höhnisch.
    »Santa María! « entfuhr es Salvador. »Sie Bastard! Ich sollte Sie sofort über den Haufen schießen.«
    Vielleicht befürchtete der Holländer, daß der Visconde dies in seiner Wut tatsächlich tat. Jedenfalls sprang Paul auf Salvador zu und schlug ihn nieder. Sein Revolver flog ihm im hohen Bogen aus der Hand. Die beiden kämpfenden Männer rollten hin und her und schlugen aufeinander ein.
    Der Visconde keuchte, da ihn der Kampf mit dem schweren Mann sehr zu schaffen machte. Er spürte, daß wohl schon einige seiner Rippen gebrochen waren; und auch ein Auge hatte etwas abbekommen. Blut, das aus seiner geplatzten Augenbraue quoll, lief in sein geschwollenes Auge, so daß er fast nichts mehr sehen konnte. Sein Kiefer fühlte sich so an, als würde er nie mehr so sein, wie er einmal gewesen war. Doch er kämpfte verbissen weiter, da er wußte, daß Auroras Leben von seinem Sieg abhing.
    Plötzlich ließ der Holländer ihn unerwartet los. Salvador schüttelte seinen Kopf, um wieder klar denken zu können. Als er wieder richtig bei Bewußtsein war, sah er sich in der Dunkelheit nach Van Klaas um.
    Obwohl er seinem Feind den Tod gewünscht hatte, war er doch entsetzt von dem, was er sah.
    Der Lärm, den die beiden kämpfenden Männer verursacht hatten, hatte eine tödliche Anakonda gestört. Sie kroch aus ihrem Versteck, umschlang den Holländer und würgte ihn. Die Schlange war riesig, fast zwei Meter lang und so stark, daß nicht einmal Paul eine Chance hatte. Salvador sah die Augen des Reptils funkeln, als sie ihr wehrloses Opfer schließlich zu Tode quetschte.
    Der Visconde suchte den Boden verzweifelt nach seiner Pistole ab. Heridas de Cristo! Wo ist sie? Wo ist sie?
    Doch bevor er nach der Waffe greifen konnte, erschien plötzlich einer von Van Klaas’ Männern. Er richtete sein Gewehr auf Salvador. Der Visconde wußte, daß er ein toter Mann war.
    Er dachte an Aurora, seine Geliebte, dann schloß er die Augen und schickte in Erwartung des Schusses, der ihn töten würde, ein stilles Gebet zu Gott.
    Plötzlich war ein Zischen zu hören – danach Stille. Salvador erschrak. Befremdet über die Tatsache, daß er noch am Leben und unversehrt war, öffnete er die Augen. Der Mann lag zusammengekrümmt auf der Erde, und Nicolas stürmte aus dem Gebüsch. Er fragte besorgt, ob mit seinem Schwager alles in Ordnung sei.
    »Was – was ist passiert?« fragte Salvador und deutete auf den Toten.
    »Ich habe ihn umgebracht«, entgegnete Nicolas gelassen und steckte seine Waffe wieder an

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