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Dornen der Leidenschaft

Dornen der Leidenschaft

Titel: Dornen der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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Señor. Sí. So ist’s gut.«
    Danach paddelten alle Männer schweigend, um möglichst schnell wegzukommen.
    Fernando hockte zitternd in einem Busch am Ufer und weinte vor Angst. Trotz Auroras Erlaubnis, zum Fest zurückzukehren, war er ihr nach einiger Zeit gefolgt. Und jetzt wußte er nicht, was er tun sollte. Er hatte nicht gesehen, daß die Männer Aurora betäubt und in das Boot gehoben hatten. Für ihn sah es so aus, als ob seine Herrin willig in den Armen des Holländers Señor Van Klaas lag. Der Junge hatte Angst, Don Salvador davon zu erzählen. El patron war sehr eifersüchtig, das wußte er. Er wäre außer sich, wenn er erführe, daß la patrona mit einem anderen Mann durchgebrannt war. Fernando beschloß, den Mund zu halten. Nach dem Fest würde er seine Mutter fragen, was er tun sollte.
     
    Natividad rang die Hände, als sie mit niedergeschlagenen Augen vor Salvador stand. Hinter ihr versteckte sich zitternd vor Angst Fernando, der einen Wutausbruch seines Herrn fürchtete.
    Aber der Visconde war nicht wütend, nur entsetzlich besorgt. Salvador hatte schon alle nach Aurora gefragt und seine Männer ausgeschickt, um nach ihr zu suchen. Natividad war außer sich gewesen, als Fernando ihr kurz zuvor alles erzählt hatte! Einen Augenblick lang hatte er befürchtet, daß sie ihn verprügeln würde, weil er nicht sofort el patron erzählt hatte, was er gesehen hatte. Aber seine Mutter hatte schnell begriffen, warum er es unterlassen hatte.
    »Don – Don Salvador«, stammelte sie. »Ich – es tut mir leid, Sie stören zu müssen, besonders jetzt, wo la patrona verschwunden ist. Aber ich – ich glaube, Señor, Sie brauchen Ihre Frau nicht suchen zu lassen.«
    »Warum? Was weißt du, Natividad?« fragte Salvador erregt. »Sag es mir, schnell!«
    »Ach, Señor!« meinte die Frau. »Seien Sie bitte nicht böse auf Fernando! Er ist nur ein kleiner Junge, und er hatte so große Angst …« Sie begann zu weinen.
    Der Visconde sagte leise: »Natividad, ich gebe niemandem Schuld am Verschwinden meiner Frau. Ich mache mir nur Sorgen um sie. Sie ist blind und schwanger. Was immer du weißt, ganz egal wie schlimm es ist, du mußt es mir sofort erzählen. Verstehst du mich?«
    »Sí, sí, Señor.« Die Frau atmete tief durch und fuhr dann fort. »Ein paar Männer kamen während des Festes hier an, sie baten Fernando, Doña Aurora zum Anlegesteg zu holen. Sie sagten, sie müßten mit ihr reden. Fernando erinnerte sich an Ihren Befehl, la patrona überallhin zu begleiten. Aber sie – sie sagte, das wäre nicht nötig, und schickte ihn weg.«
    »Ich verstehe«, sagte Salvador. Natürlich, Aurora hatte mehr an Fernando als an sich selbst gedacht. »Bitte erzähl weiter, Natividad.«
    »Obwohl Doña Aurora ihm die Erlaubnis gegeben hatte, aufs Fest zurückzukehren, machte sich Fernando doch Sorgen. Als sie nicht gleich zurückkam, lief er zum Landungssteg. Dort sah er sie in einem Einbaum sitzen, der sich gerade entfernte. Ach, Señor! La patrona ist mit Señor Van Klaas durchgebrannt!«
    »Das ist eine Lüge!« schrie der Visconde laut.
    »Nein, nein, Señor! Es ist die Wahrheit!« rief Fernando und trat hinter seiner Mutter hervor, um sie besser verteidigen zu können. »Der Holländer hatte Doña Aurora einen Arm um die Taille gelegt. Und ihr Kopf lag an seiner Schulter. Und er – er hat sie geküßt, Señor!«
    »Nein! Das glaube ich nicht«, erklärte Salvador mit leiser Stimme. Keinen Augenblick lang würde er sich erlauben, diese Geschichte für wahr zu halten. Ein einziges Mal hatte er Aurora mißtraut, deshalb war sie verunglückt. Er würde ihr nie wieder mißtrauen. »Fernando, wenn du meine Frau tatsächlich mit Señor Van Klaas gesehen hast – und das glaube ich dir –, dann muß die Sache in Wirklichkeit anders abgelaufen sein. Er hat sie entführt! Aus irgendeinem Grund hat er meine Frau entführt.«
    Salvador dachte: Zweimal hat der Holländer versucht, mich zu töten, vielleicht will er Aurora jetzt als Geisel benutzen, um in den Besitz von Esplendor zu gelangen. Er will die Plantage haben, damit er ungehindert nach dem Schatz suchen kann, der seiner Meinung hier irgendwo vergraben liegt.
    »Fernando, ich gebe dir keinerlei Schuld«, sagte der Visconde. »Lauf und bitte Daniel, Niebio zu satteln. Ich reite nach Capricho, vielleicht kann ich dort etwas herausfinden.«
     
    Völlig entmutigt kam Salvador nach Esplendor zurück. Er hatte von Heidi Van Klaas so gut wie nichts erfahren können. Soviel sie

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