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Dornröschens Erlösung

Dornröschens Erlösung

Titel: Dornröschens Erlösung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Roquelaure
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von den
Mauern ausging, drohte die Sklaven zu verschlingen.
    Als sie tiefer und tiefer in das Labyrinth vorstießen, blieben
die Pagen zurück, nur noch ein eifriger Peiniger, der den Riemen schwang, war
bei ihnen und trieb sie vorwärts. Einige seltsame Skulpturen thronten in den
Nischen. Plötzlich begriff Dornröschen, dass dies keine Statuen waren. In den
Nischen saßen Sklaven! Sie betrachtete sie genauer, während sie versuchte, das
Tempo zu halten. Abwechselnd Männer und Frauen, auf beiden Seiten der Halle, standen
stumm in ihren Nischen.
    Jede Figur war vom Nacken bis zu den Zehen in goldgefärbtes
Leinen gewickelt. Ihre Köpfe wurden von hohen, verzierten Spangen
aufrechtgehalten und ihre Geschlechtsorgane waren mit Goldbronze angemalt. Dornröschen
senkte den Blick und rang nach Atem. Aber wie unter Zwang sah sie sofort wieder
auf. Die Beine der Männer waren aneinander gefesselt, und ihre Schwänze ragten
weit aus den Leinengewändern. Die Frauen standen mit gespreizten Beinen da, und
ihre Geschlechter waren unbedeckt. Alle standen sie regungslos; ihre langen, wohlgeformten
goldenen Nackenspangen waren an der Wand mit einer Stange befestigt, die ihnen
augenscheinlich sicheren Halt gab.
    Manche schienen zu schlafen, während andere auf den Boden
starrten. Viele waren dunkelhäutig wie die Pagen oder die Bewohner der Wüste. Kaum
einer war blond wie Dornröschen und Tristan. In stiller Furcht erinnerte sich
Dornröschen der Worte des königlichen Abgesandten, an das, was er ihnen auf dem
Schiff eröffnet hatte, bevor sie das Hoheitsgebiet ihrer Königin verlassen
hatten:
    „Obwohl der Sultan viele Sklaven aus seinem eigenen Land
besitzt, seid ihr eine Art besondere Delikatesse und eine große Kuriosität.“
    Dann werden wir sicher nicht in Nischen angebunden und
aufgestellt, um einen Korridor zu schmücken, dachte Dornröschen. Dornröschen
erkannte die bittere Wahrheit. Der Sultan besaß eine solch riesige Anzahl an
Sklaven, dass ihr und ihren Mitgefangenen alles Mögliche widerfahren konnte. Ihre
Hände und Knie waren schon wundgescheuert, aber Dornröschen kroch ohne Klagen
weiter und musterte die reglosen Sklaven. Sie hatten die Arme auf dem Rücken
verschränkt, und sie waren gefesselt. Ihr Haar war zurückgekämmt, damit die
Ohren gut zu sehen waren, die mit funkelnden Juwelen geschmückt waren. Wie
wundervoll sie aussahen!
    Dornröschen schauderte bei dem Gedanken, was Tristan wohl
fühlen würde - Tristan, der die Liebe eines Herrn so sehr brauchte. Und was war
mit Laurent? Wie beurteilte er die neue Situation nach seinem Erlebnis auf dem
Kreuz im Dorf? Da war das scharfe Ziehen an den Ketten wieder. Ihre Brustwarzen
brannten. Und der Peitschenriemen schlängelte sich plötzlich zwischen ihre
Beine, strich über ihre Schamlippen und ihren Anus.
    Du kleiner Teufel, fluchte sie lautlos. Warme, prickelnde
Schauer durchfuhren Dornröschen, und schon bog sie den Rücken, zwang die
Pobacken in die Höhe und kroch mit noch schwungvolleren Bewegungen weiter. Sie
kamen zu einer Flügeltür. Und mit Schrecken sah Dornröschen, dass an die eine
Tür ein männlicher und an die andere ein weiblicher Sklave gekettet war. Sie
waren beinahe völlig nackt. Nur einige Goldbänder an der Stirn, den Beinen, Taillen,
Nacken und Zehen zierten sie. Ihre Beine waren weit gespreizt, die Arme hatten
sie über den Kopf ausgestreckt. Die Handflächen zeigten nach außen. Ihre
Gesichter waren ausdruckslos und die Lider gesenkt. Sie hielten kunstvoll arrangierte
Büschel aus vergoldeten Weintrauben und Blättern im Mund.
    Die Türen wurden geöffnet. Und geschwind wie der Blitz
krochen die Sklaven an den beiden stillen Wächtern vorbei. Dann verlangsamte
sich ihr Tempo. Sie befanden sich in einem riesigen Hof mit Palmen, Blumenbeeten
und Marmorwegen. Der Duft der Blumen erfrischte Dornröschen, und sie betrachtete
die üppigen Blüten. Einen Augenblick später gewahrte sie die vergoldeten
Sklaven, die zum Teil in Käfigen saßen und zum Teil in erhabenen Stellungen auf
Marmorsockeln standen. Die Neuankömmlinge wurden angehalten, und man nahm ihnen
die Zügel aus dem Mund. Dornröschen sah, wie ihr Page ihre Zügel an sich nahm. Der
Riemen spielte zwischen ihren Schenkeln, kitzelte sie und drängte ihre Beine
ein wenig auseinander. Dann streichelte eine Hand zärtlich über ihr Haar. Die
neuen Sklaven bildeten einen losen Kreis. Mit einem Mal brachen die Pagen in
Gelächter aus und plapperten aufgeregt durcheinander, als ob

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