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Dornröschens Erlösung

Dornröschens Erlösung

Titel: Dornröschens Erlösung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Roquelaure
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befestigt, doch
diesmal waren keine Zügel an ihnen, sondern kleine Gewichte. Ich wimmerte, als
sie mir angelegt wurden. Und Lexius hörte es.
    Ich wagte es nicht, aufzuschauen, aber ich spürte, wie er
sich mir zuwandte, und plötzlich fühlte ich seine Hand auf meinem Kopf. Er
strich über mein Haar. Dann stupste er das kleine Gewicht an, das von meiner
linken Brustwarze hing, und ließ es an seinem Haken schwingen. Wieder wimmerte
ich, errötete und erinnerte mich, was er uns gesagt hatte über die lautlosen
Beweise unserer Leidenschaft. Das war nicht schwer. Ich fühlte mich innerlich
und äußerlich gereinigt und hatte nicht die Absicht, seine Macht über mich zu
leugnen.
    Die Leidenschaft nagte in meinen Lenden, und plötzlich flossen
mir Tränen über das Gesicht. Er drückte seinen Handrücken gegen meine Lippen, und
ich küsste ihn. Dann machte er dasselbe mit Tristan, und mir schien, dass der
ihn mit einer würdevolleren Geste küsste. Tristans Körper streckte sich unserem
Herrn entgegen. Ich spürte, wie meine Tränen heißer wurden und schneller flossen.
    Was geschah mit mir in diesem seltsamen Palast? Wieso wurde
ich durch diese simplen Vorspiele erniedrigt? Schließlich war ich der
Entflohene, der Rebell. Aber ich war hier - zum Leiden verurteilt. Ich ließ
mich neben Tristan auf meine Hände und Knie fallen, die Stirn auf dem Boden. Und
beide folgten wir Lexius aus dem Bad auf den Korridor. Wir erreichten einen
großen Garten, mit niedrigen Feigenbäumen und Blumenbeeten, und ein Blick genügte
mir, um zu erkennen, was mit uns geschehen würde. Aber um sicherzugehen, dass wir
verstanden, hielt uns Lexius den Lederriemen unter das Kinn, damit wir den Kopf
hoben. Wir schauten geradeaus, und dann führte er uns auf einen Pfad. Wir
konnten uns die Sklaven genauer anschauen, die den Garten ausschmückten. Es
waren mindestens zwanzig männliche Sklaven, die mit Goldbronze eingerieben waren.
jeder war auf ein glattes Holzkreuz gebunden, das zwischen Blumen und Gras und
unter den schweren Ästen der Feigenbäume in den Boden gerammt war.
    Die Kreuze waren nicht wie das Bestrafungskreuz des Dorfes. Hochsitzende
Balken führten unter den Armen der Sklaven hindurch, die daran gefesselt waren.
Breite, gebogene Haken aus poliertem Messing hielten das Gewicht der
gespreizten Beine; die Fußsohlen eines jeden Sklaven waren aneinandergepresst, die
Knöchel gefesselt. Ihre Köpfe hingen vornüber, so dass sie ihre eigenen steifen
Schwänze sehen konnten, und ihre Handgelenke waren mit Ketten gefesselt, die
mit den vergoldeten Phalli verbunden waren, die aus ihren Gesäßen hervorragten.
Nicht einer wagte es aufzuschauen, als wir unseren kleinen Spaziergang durch
den Garten machten.
    Ich beobachtete, wie schweigende Diener in schwerer Kleidung
mit enormer Geschwindigkeit farbenfrohe Teppiche auf dem Rasen ausbreiteten und
kleine Tische darauf stellten, wie für ein Festmahl. Messinglampen wurden in
die Bäume gehängt und Fackeln an den Wänden des Palastes platziert. Überall
wurden Kissen verteilt. Silberne und goldene Weinkrüge wurden zurechtgerückt, und
auf den Tischen standen Reihen von Kelchen.
    Ohne Zweifel sollte hier bei Einbruch der Nacht einmal serviert
werden. Ich konnte mir das Gefühl des Kreuzbalkens unter meinen Armen
vorstellen, spürte fast das kalte Messing der Haken, die sich um meine Schenkel
bogen und den Phallus. Im Schein der Lampen würde der Anblick der aufgebockten
Sklaven überwältigend sein. Und hier würden die Hoheiten dinieren und sich an
den lebenden Statuen erfreuen. Bis zum Einbruch der Nacht dauerte es noch lang.
Ich wollte nicht auf dieses Kreuz gebunden werden - leidend, wartend -, die
schimmernden Körper der anderen sehen, ihre erregten Schwänze- nein, das wäre zu
viel, dachte ich. Ich konnte es nicht ertragen.
    Unser eleganter, hochmütiger Herr führte uns direkt in die
Mitte des Gartens. Die Luft war warm und süß, nur eine sanfte Brise wehte. Da
war Dimitri - bereits auf dem Kreuz - und ein anderer hellhäutiger europäischer
Sklave mit dunkelrotem Haar, vielleicht war auch er ein Prinz aus dem Reich
unserer wohlwollenden Königin; und da waren zwei leere Kreuze, die auf Tristan
und mich warteten. Zwei Pagen erschienen und hoben Tristan hoch. Sie fesselten
ihn flink und behänd auf das Kreuz, führten den Phallus aber nicht eher ein, als
bis sie seine Schenkel bequem auf die gebogenen Messinghaken platziert hatten;
als ich die Größe des Phallus sah, wimmerte ich.
    In

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