Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dornröschens Erlösung

Dornröschens Erlösung

Titel: Dornröschens Erlösung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Roquelaure
Vom Netzwerk:
Zedernholz und Rosen. Die Frauen
streichelten sie, als sie hochgehoben und zu dem Durchgang gebracht wurde. Sie
wollte nicht gehen, ihre Begierde erwachte erneut, doch dann dachte sie an
Lexius. Und sicher würden die Frauen ihn wissen lassen, wie sehr sie, Dornröschen,
ihnen gefallen hatte. Gehorsam kniete sie nieder. Doch bevor sie die Passage
betrat, blickte sie noch einmal zurück in den dämmrigen Raum, und in einer Ecke
sah sie die Beobachterin stehen.
    Diesmal gab es keinen Wandschirm, der sie verdeckte. Sie war
in blaue Seide gekleidet, so blau wie ihre Augen, und ihr breiter, mit
Goldplatten verzierter Gürtel umspannte ihre Taille wie ein Schild. Wie öffnet
sie den Gürtel, wie nimmt sie ihn ab? fragte sich Dornröschen. Der Kopf der
Frau war ein wenig abgewandt, als wollte sie ihre Faszination für Dornröschen
verbergen; es schien, dass ihre Brüste unter ihrem reichbestickten schweren
Mieder sichtbar anschwollen. Die Ovale an ihren Ohren zitterten, so als wollten
sie die geheime Erregung der Frau andeuten, die sie wahrscheinlich niemandem
enthüllen würde.
    Vielleicht war es nur das schmeichelnde Licht - Dornröschen wusste
es nicht -, aber diese Frau erschien verführerischer als die übrigen, wie eine
große, purpurrote tropische Blüte auf einer Wiesevoller Lilien. Die Frauen
drängten Dornröschen unter Küssen weiter. Sie musste gehen. Sie senkte den Kopf
und betrat den Gang, ihr Körper prickelte noch von den Berührungen. Schnell
erreichte sie die andere Seite, wo zwei männliche Diener sie bereits erwarteten.
Es war Abend, und Fackeln beleuchteten das Bad. Nachdem Dornröschen eingeölt, parfümiert
und frisiert war, wurde sie von drei Pagen auf den strahlendsten Korridor, den
sie jemals erblickt hatte, geführt. Der Flur war prachtvoll mit gefesselten
Sklaven und Mosaikwerk verziert.
    Dornröschen wurde immer ängstlicher. Wo war Lexius? Wohin
wurde sie gebracht? Die Pagen hatten eine Schatulle bei sich, und Dornröschen
befürchtete, den Inhalt bereits zu kennen. Schließlich erreichten sie ein
Zimmer mit einem Paar massiver Flügeltüren zur Rechten, eine Art Vorhalle, deren
Dach sich zum Himmel öffnete. Dornröschen konnte die Sterne sehen, und sie spürte
die warme Luft.
    Als sie die Nische in der Wand erblickte, direkt gegenüber
der Tür, die einzige Nische im ganzen Raum, überfiel sie Panik. Die Pagen
setzten die Schatulle ab und entnahmen ihr mit flinken Handgriffen einen
Goldkragen und ein ganzes Bündel Silberfesseln. Sie belächelten ihre Angst. Und
platzierten Dornröschen in der Nische, verschränkten ihr die Arme im Rücken und
legten ihr schnell den hohen, pelzbesetzten Goldkragen um; sein breiter Rand drückte
sich unter ihr Kinn und hob es leicht an. Sie konnte den Kopf nun weder drehen
noch zu Boden schauen. Der Kragen wurde hinter ihr an der Wand eingehängt. Selbst
wenn sie ihre Füße vom Boden heben würde, hielte der Kragen sie fest.
    Die Burschen hoben ihre Füße für sie hoch, umwickelten sie
mit den langen silbernen Bändern. Sie arbeiteten sich an ihren Beinen hinauf, ließen
ihr Geschlecht frei; die Fesseln wurden enger und enger. In Sekunden waren ihre
Hüften und ihre Taille bedeckt, ihre Arme an ihren Rücken gefesselt, ihre
Brüste überkreuz umschlungen, damit sie nackt blieben. Die Seidenstreifen waren
so fest gewickelte dass sie gerade noch atmen konnte.
    Ihr Körper war steif und fühlte sich fast schwerelos an. Sie
schwebte in ihrer Nische - ein eingewickeltes, hilfloses Ding, unfähig, ihre
nackte Scham, ihre Brüste oder ihren Po zu schützen. Ihre Beine waren jetzt
gespreizt, und ihre Füße waren mit Bändern an den Boden gefesselt. Der hohe
Kragen und sein Haken wurden ein letztes Mal ausgerichtet. Dornröschen zitterte
am ganzen Leib und wimmerte. Die Pagen schenkten ihr wenig Beachtung. Sie
bürsteten ihr das Haar über die Schultern, schminkten ihre Lippen mit
schimmerndem Rouge, kämmten ihr Schamhaar, aber sie ignorierten ihr Stöhnen. Zum
Schluss küssten sie sie und ermahnten sie, sich vollkommen still zu verhalten.
    Sie verschwanden auf dem Korridor und ließen sie im
Fackelschein allein; nun war sie ein Kunstwerk unter hundert anderen, die sie
zuvor in den Gängen gesehen hatte. Ihr Körper schien unter seinen Fesseln zu
wachsen. Jeder Zentimeter ihres Fleisches schien sich gegen seine feste
Ummantelung zu wehren. Die Fackeln zu beiden Seiten der Flügeltür ergossen ihr
flackerndes Licht auf Dornröschen, und es schien ihr, als wäre sie

Weitere Kostenlose Bücher