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Downtown Blues

Downtown Blues

Titel: Downtown Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myra Cakan
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mich in eine der Nischen und bestellt die Hausmarke, die in Tassen serviert wird, sehr trendy, sehr blöd, finde ich. Dann drückt sie ihr SCom auf eine öffentliche Kontaktstelle und steigt in die UPTN-Datenzentrale ein. Es gibt keinen Zugriffskode, den meine Partnerin nicht knacken kann. Wer so erfolgreich sein will wie sie, muss viele Talente haben.
    »Wie hieß dieser Cop?«
    »Williams, ZKWIL, Detective«, sage ich.
    Jede Wette, dass sie es wusste. Ist das noch ein Test? Ich mag diese Spielchen nicht. Glaubt sie, ich verlier den Überblick? Sie ist verändert, seit wir an dieser Sache dran sind, irgendwie verbissen. Aber vielleicht bin ich es, die sich verändert hat. Vier Monate CF-Agent in den Straßen der Downtown, da bleibt an jedem was hängen, sogar an der zähen Straßenratte Donovan.
    Zeke Williams – Detective 1st Grd. – Block C 378 – Apt. 78069 – Partnerkontrakt mit Cinthi Gover, steht auf dem Display.
    »Das reicht fürs Erste«, sagte DelMonico und loggt sich aus. »C-Sektor, nicht schlecht für einen Cop. Nein, wirklich nicht. Möchte wissen, was dahinter steckt. Los, trink aus, Donovan, wir geh’n.«

    Eine Stunde später in Williams’ Apartment: viel Stahl und Glas, ein Fenster mit Aussicht und zwei Mavrides, Originale, an den Wänden. Cinthi Gover, ZKWILs Partnerkontrakt, in echter Seide und echtem Parfüm, hat uns reingelassen. Serviert uns Süßes, Kaltes in hohen, beschlagenen Gläsern. Ich sitze in einem Sessel, spiele mit meinem Glas, nippe vorsichtig an dem süßen, kalten Zeug und fühl mich in der reichen Umgebung unbehaglich. Del besieht sich ungeniert die Einrichtung, sie hat alle Zeit der Welt. Ich kann sehen, wie es in ihr arbeitet. So eine Wohnung, so eine Frau, das hat seinen Preis. Wie hoch mag der Preis für ZKWIL wohl gewesen sein?
    »Zeke ist kurz weggegangen. Er hat mal von Ihnen gesprochen, CF-Agent DelMonico, glaube ich.« Cinthi lächelt, abwesend. Horcht auf die Türmechanik, horcht auf vertraute Schritte.
    Williams, Detective, kommt herein, Ärger im Gesicht. Was, jetzt auch noch Besuch?
    »City Force?« Er bemerkt das CF-Abzeichen auf unseren Jacken. Sieht uns an, ratlos und genervt. Wieder einer dieser Tage. Und jetzt warten auch noch die Cops in seinem Wohnzimmer, trinken seine Vorräte aus. Er geht zur versenkbaren Hausbar und mixt sich einen Drink.
    »DelMonico, meine Partnerin Donovan«, sagt Del und grinst.
    »Etwa die alte Del aus DWNTN-Sektor vierundsiebzig?« Seine Stimmung schlägt um. Wiedererkennen. Er grinst zurück. »Was macht der fette Daniels?«
    »Wird fetter.« Sie beugt sich nach vorn. »Können wir kurz reden?«
    »Kein Problem. Soll ich raten, worum’s geht?« Er steht auf, ein großer Mann mit Sorgen. »Stardust?«
    Sie nickt.
    »Dacht ich’s mir doch.« Er verzieht das Gesicht, geht zur Hausbar und schenkt sich noch einen ein, trinkt hastig, setzt das Glas ab und sieht Del an. »Soll ich noch mal raten? In der Zentrale wussten sie von nichts.«
    Del nickt wieder.
    »Warum bin ich jetzt nicht überrascht …« Er hat den Zynismus aller Cops, die zu lange dabei sind, die zu lange zusehen mussten, wie brandheiße Fälle von höchster Stelle vertuscht wurden. »Aber du fragst den Falschen.«
    Del hebt ganz leicht die Augenbraue. Noch einer, der einen Rückzieher macht? Meine Partnerin mag keine Spielchen, es sei denn, sie macht die Regeln.
    Williams liest ihre Gedanken, schüttelt den Kopf. Nein, diesmal sieht er nicht wegs. »Es war Cinthi, die mich drauf gebracht hat.«
    Die kühle, gestylte Cinthi. Warum auch nicht. Wenn einer die Kontakte nach oben hat in dieser Beziehung, dann sie. Das ist ihre Welt. Frauen wie Cinthi Gover kommen schon in Designerklamotten auf die Welt, gehen auf Eliteschulen, leben ein Eliteleben. Wie passt da jemand wie Detective Williams rein? Seltsam.
    »Harding Jones«, sagt Cinthi. Nur ein Name, nur ein anderes Wort für viel Geld und noch mehr Einfluss. »Ihn müsst ihr fragen.« Sie sagt es so beiläufig, als würden Typen wie Del und ich diesem Jones jeden Tag auf dem Weg zum Job begegnen. Klar, kein Problem, fragen wir eben unseren alten Kumpel H. J., was es mit Stardust auf sich hat.
    »Sehr witzig«, zischt DelMonico. »Aber nehmen wir mal an, er will nicht mit uns reden – wer ist der Nächste auf der Liste?«
    »Vielleicht sein Neffe.« Sie zuckt die Schultern.
    Ich spür ein Kribbeln im Nacken. Große Namen kommen hier ins Spiel. Das könnte wirklich ’ne Nummer zu groß für uns werden.
    »Winston Jay

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