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Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Titel: Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Heßmann-Ziegler
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darum, ob du unter diesen Umständen das Klassenziel erreichen kannst, ob und wie man dir Arbeitsmaterial übermitteln könnte, ob du überhaupt fähig seist, in dieser Situation etwas für deine Schulbildung zu tun. Der Direktor hat schon gewusst, dass ich mehr Kenntnis über dich habe, und mich aufgefordert, meine Einschätzung darzulegen. Ich habe um Arbeitsmaterial gebeten und versprochen, mich zu kümmern.“
    Nymus seufzte. „Bis ich wieder in der Schule bin, hat meine Klasse wahrscheinlich in allen Fächern Klassenarbeiten gehabt. Muss ich die dann alle nachschreiben?“
    „Ich denke nicht. Wenn du Ende Mai / Anfang Juni, wie ich hoffe, in die Schule zurückkehrst, haben die Lehrer noch genug Zeit, Noten von dir zu bekommen“, tröstete Poptlok. „Bestimmt bist du bis dahin topfit in den Hauptfächern, denn du bekommst ja jetzt exquisiten Privatunterricht.“ Er lächelte Tarmak an und erhob sich. „Räumen wir ab? Wir müssen nachher Nymus' Stein besprechen, Zawarima. Und noch etwas, Tarmak: Du hast Nymus letzte Woche diesen Schutzzauber diktiert. Ich glaube, der wirkt erst richtig, wenn ein anderer ihn über der Person vollzogen hat, die geschützt werden soll. Anders kann ich mir nicht erklären, dass auch seine Wirkung so gering ausfällt.“
    „ Ja, ich habe ebenfalls darüber nachgedacht, warum dieser Zauber bei Nymus so schlecht hilft. Du könntest Recht haben“, nickte Tarmak.
    Nachdem sie aufgeräumt hatten, legten Zawarima und Poptlok je einen Liebeszauber auf Nymus' Stein, so dass der wieder ein vollkommener Schutzstein wurde. Zawarima zauberte ein Loch durch seine obere Hälfte und fädelte ein dünnes Lederband durch, damit Nymus den Stein um den Hals tragen konnte. Sodann führte Tarmak den Schutzzauber über seinen Sohn aus und Nymus diesen über seinen Vater. Anschließend sprachen die beiden ihn auch über Poptlok und Zawarima.
    „Jetzt wird bestimmt alles gut!“, gab sich Zawarima hoffnungsvoll.
    „ Bestimmt“, bekräftigte Poptlok. „Und nun, wie versprochen, noch eine Stunde Latein, Nymus.“

Tarmaks Beerdigung
    „Ich bin schrecklich nervös“, bekannte Tarmak am nächsten Morgen, als er seinen Sohn dabei beobachtete, wie der widerwillig in die schwarzen Kleider schlüpfte, die ihm seine Mutter schon für die Beerdigung des Großvaters in die Reisetasche gelegt hatte. Diesmal sollte und wollte er 'er selbst' sein.
    „ Du gehst doch gar nicht mit“, wunderte sich Nymus.
    „ Zum einen habe ich Sorge um dich und Cordelia, zum anderen steckt in mir die Furcht, dass am Ende mein Schwindel doch auffliegen und der Kreationszauber durchschaut werden könnte“, erklärte Tarmak.
    „ Aber warum denn? Du hast ihn doch gerade eben nochmal erneuert!“
    „ Trotzdem. Ruhig werde ich erst, wenn du wohlbehalten hier wieder auftauchst und mir sagst, dass die Beerdigung ordnungsgemäß vonstatten gegangen ist.“ Tarmak ergriff fahrig Nymus' Armbanduhr, die auf dem Schreibtisch lag, und warf zum wiederholten Mal einen Blick darauf. „Viertel nach zehn. Du musst los.“
    „ Ja, gleich.“ Nymus schaute unglücklich an sich herunter. Er schien wirklich gewachsen zu sein. Oder waren die Kleider geschrumpft? „Kennst du einen Zauber, mit dem man Hosenbeine und Jackenärmel verlängern kann?“
    Jetzt bemerkte auch Tarmak, dass die Kleidungsstücke zu klein waren. „Du liebe Zeit! Die Ärmel und die Hosenbeine sind ja mindestens zwanzig Zentimeter zu kurz! Und die Jacke kriegst du vorne nie und nimmer zu! Leider kenne ich keinen Vergrößerungszauber für Kleidungsstücke. Ich weiß gar nicht, ob es einen solchen überhaupt gibt. Nimm doch einfach dieses dunkelrote Hemd deines Großvaters; das sieht ein wenig nach Jacke aus. Du kannst die Ärmel ein paar Mal umschlagen, und vorn lässt du es offen. Ich färbe es dir gleich schwarz.“ Er zog aus der Reisetasche, die ihm Zawarima vollgestopft mitgebracht hatte, ein Hemd, das er jetzt Nymus reichte.
    Der tat wie geheißen. Tarmak half ihm mit den Ärmeln und sprach den Farbzauber. Natürlich  war das Hemd ein bisschen groß, aber dadurch wirkte es recht flott. Die Hose vertauschte Nymus gegen seine beige, über die sein Vater ebenfalls den Farbzauber ausführte.
    „ Quäl dich nicht“, riet Nymus ihm. „Es wird schon alles klappen. Vielleicht solltest du in der Zeit der Beerdigung einfach schlafen. Du hast schwarze Ringe unter den Augen. Das ist nicht gesund.“
    „ Als ob ich schlafen könnte, wenn ich dich in so großer Gefahr

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