Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)
Obersten einstecken müssen und vermutlich mit einer Woche Kerker bestraft werden.
Tarmak beeilte sich, den Nicht-Denken-an-Zauber zu sprechen. Der Kommissar sollte keinen Kontakt zu ihm aufnehmen können und auch nicht die Krähen, die jetzt über dem Platz kreisten.
„ Irgendjemand ist mir auf recht ungewöhnliche Weise zur Hilfe gekommen. Wer war das?“, rief der Kommissar.
Aber niemand nahm Tarmak mehr wahr, der sich langsam entfernte und den Schal wieder von seinem Gesicht nahm. Er hörte noch, wie jemand rief, dass der Mann am Boden noch lebte. Die Schwarzmagier würden ihn spätestens am Abend aus dem Krankenhaus holen, damit er keine Aussagen machen konnte. Jetzt waren auch Signaltöne der Polizeiautos zu vernehmen, die sich rasch näherten.
An Einkaufen an den Marktständen war nicht mehr zu denken, da die Leute von dem Geschehen abgelenkt waren und entweder zu dem Schauplatz liefen oder aufgeregt darüber redeten.
Deshalb suchte Tarmak das Obst- und Gemüsegeschäft auf, das er unterwegs gesehen hatte, und erledigte dort alles, was er von Zawarima hatte aufgetragen bekommen.
Unter dem Schutz des Nicht-Denken-an-Zaubers erreichte er schließlich wieder den Brunnen im Garten der Praxis, stieg hinunter und im Brunnen von Poptloks Burg unbeschadet wieder hoch, wo er den Zauber endlich löste.
Sofort, nachdem Nymus ihn wahrgenommen hatte, sauste er ihm entgegen. „Wie war's? Du warst lange weg. Und du hattest oft den Nicht-Denken-an-Zauber aktiviert, denn meine Gedanken an dich waren häufig einfach weg, was ich immer erst hinterher festgestellt habe.“
Tarmak nahm seinen Sohn in die Arme und schlang sie fest um ihn. „Sie dürfen dich nicht finden!Nein, das darf einfach nicht geschehen!“
„ Aber Vater, was ist denn los? Du bist ja ganz außer dir!“
„ Nymus, du bist in großer Gefahr. Sie suchen dich überall. Sie sind offenbar in der ganzen Stadt unterwegs.“ Und Tarmak erzählte ihm von seinen Erlebnissen.
Nymus wurde blass. Es war ihm klar gewesen, dass die Schwarzmagier ihn noch suchten, aber dass sie dafür so viele Mitglieder organisierten, hatte er doch nicht erwartet. Es schnürte ihm die Kehle zu. „Haben sie dich gesehen?“
„Ich glaube nicht, dass sie mich bewusst wahrgenommen haben“, antwortete Tarmak.
„ Ich schicke Poptlok eine Gedankenbotschaft“, beschloss Nymus. „Der Kommissar ist ja jetzt auch in großer Gefahr. Poptlok sollte das vielleicht wissen.“
Poptlok kehrte wenige Stunden später mit Sorgenfalten im Gesicht zurück. Vor dem Burgfried auf der Bank ließ er sich sogleich von Tarmak selbst alles berichten.
„ Mir ist nicht recht klar, warum diese massive Suche nach dir, Nymus, überhaupt noch möglich ist. Du hast doch einen Schutzstein und den Schutzzauber hast du auch ausgeführt.“ Poptlok drehte nachdenklich an einer Schnurrbartspitze. „Mich suchen sie nicht mal mehr auf, um mich etwas zu fragen, was sie ja durchaus könnten. Schön, mein Schutzstein wirkt auch schon länger.“
„ Vielleicht ist es so etwas wie ein nochmal Sich-Aufbäumen, bevor es nicht mehr geht. Möglicherweise spüren sie ja, dass sie Nymus nicht mehr lange verfolgen können“, mutmaßte Tarmak.
„ Die Frage ist auch, wie sie reagieren würden, wenn wir wirklich aufeinander träfen“, überlegte Nymus.
„ Ja, schon richtig. Trotzdem gefällt mir die Sache nicht. Zeig mir noch mal deinen Stein, Nymus!“, verlangte Poptlok.
Er schaute ihn genau von allen Seiten an, als Nymus ihm den gereicht hatte. „Er sieht eigentlich in Ordnung aus. Halt, da fühle ich eine Unregelmäßigkeit.“ Er stand auf und entfernte sich einige Schritte. Eine Weile stand er vollkommen still, als würde er lauschen; die rechte Hand hielt er über den Stein auf seiner linken.
Er schüttelte den Kopf und seine Falten zwischen den Augenbrauen vertieften sich ungläubig und betroffen zugleich. Er setzte sich wieder zu den beiden Wartenden, die ihn gespannt ansahen.
„ Nur dein Schutzzauber liegt auf dem Stein, Tarmak. Die anderen drei sind weg“, verkündete Poptlok das Ergebnis seiner Nachforschung.
Nymus erbleichte. „Wie ist das möglich?“
„Tarmak, können Schwarzmagier Liebeszauber auflösen oder entfernen?“, fragte Poptlok.
„ Du meinst, die Schwarzmagier haben ein Gegenmittel gegen die Schutzsteine entwickelt?“ Tarmak strich sich über die Stirn. „Ich war seit dem Kampf gegen euch vom schwarzmagischen Geschehen ziemlich ausgeschlossen. Es ist denkbar, dass die
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