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Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Titel: Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Heßmann-Ziegler
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habe.“
    Diese Antwort überraschte Nymus. „Aber das hier ist Verrat!“
    „ Verrat ist ein Fehler, ist Schuld, die jemand auf sich lädt. Ich glaube, jeder Fehler lässt sich auf eine einzige Ursache zurückführen, und die ist mangelndes Vertrauen in die große Kraft, die uns umgibt, also Angst.“
    Nymus blieb stumm. Darüber musste er erst nachdenken. Dennoch wirkten die Worte seines Vaters auf ihn: Er spürte, wie seine Verhärtung aufweichte, auch wenn seine Enttäuschung nicht verschwamm.
     
    Den Nachmittag verbrachten Nymus und Tarmak zwischen Mathematik und Englisch, denn Tar mak meinte, dass sie an ihrem Ziel festhalten müssten, auch wenn äußere Umstände sie schwächen wollten.
    „ Es würde dich noch weiter runterziehen, wenn du das Schuljahr nicht schaffen würdest, und ich hätte ein furchtbar schlechtes Gewissen“, erklärte Tarmak. „Auch mir tut diese Arbeit mit dir gut.“
    Er blühte richtig auf, während er neben seinem Sohn saß und ihm sein Wissen weitergeben durfte, dass er Nymus mit seinem Eifer ansteckte und keiner von beiden merkte, wie der Abend langsam hereinbrach. Erst als Poptlok und gleich darauf Zawarima zurückkehrten, legten sie die Bücher und Hefte zur Seite.
    Sie richteten alle zusammen das Abendessen, das sie gemeinsam wieder am Fuß des Burgfrieds verspeisten.
    Zawarima war schockiert, als sie von dem Verdacht der drei Männer gegen mindestens ein Mitglied des Magierkreises erfuhr.
    „Rodubert und Herzelind waren auch ziemlich erschrocken“, berichtete Poptlok. „Rodubert hat mir verraten, dass er schon seit längerer Zeit Misstrauen gegen eine Person hege, hat mir aber nicht mitgeteilt, um wen es sich handelt. Er wisse schließlich nicht, ob es einen Zusammenhang zwischen dieser Person und dem Angriff auf Nymus' Schutzstein gebe.“
    „ Was hat er dazu gesagt, dass wir Irmhild und Bernward für am meisten verdächtig halten?“, fragte Nymus und spürte schon wieder Traurigkeit aus der Tiefe seines Herzens heraufsteigen.
    „ Er wollte sich dazu nicht äußern“, antwortete Poptlok.
    „ Vielleicht verhält sich alles auch völlig anders. Seid vorsichtig mit euren Vermutungen!“, mahnte Zawarima. „Zu schnell kann man damit Beziehungen zerstören. Natürlich müssen wir alle jetzt aber  besonders wachsam sein.“
    Sie sprachen noch eine Weile über dieses Thema, um dann auf den Kommissar zu kommen.
    „Er hat mich mitten in einer Sportstunde aufgesucht“, erzählte Poptlok. „Ich war gerade mit meiner Klasse auf dem Schulsportplatz. Er hat mir erklärt, dass er den Fall „Andreas / Nymus“ nicht einfach ruhen lassen könne. Er müsse ihn irgendwie abschließen. Ob ich noch ein paar Informationen hätte, die ihm dabei helfen könnten. Ich habe ihm klar gemacht, dass Nymus weiterhin in großer Gefahr ist und deshalb noch länger unter unserem Schutz stehen muss, das heißt nicht in die Schule gehen kann. Auch habe ich ein paar Dinge wiedergegeben, die wir am Montag im Totholzer Forst erlauscht haben – selbstverständlich habe ich ihm den Ort nicht genannt. Dass die beiden Verfolger, die Nymus entführen wollten, inzwischen verstorben sind, hat ihn stutzig gemacht. Natürlich wollte er sofort die Namen wissen. Ich habe ja keine Ahnung, habe ihm aber versprochen, darüber nachzudenken; möglicherweise fielen sie mir wieder ein. Kennst du ihre Namen, Tarmak?“
    Tarmak nannte sie ihm.
    „Gut. Wenn ich ihm die weitergebe, hilft ihm das eventuell, den Fall zu beenden. Der Kommissar hat mich darauf hingewiesen, dass sich das Jugendamt eingeschaltet hätte und nicht hinnehmen wolle, dass Nymus von einer möglicherweise zweifelhaften Gruppe versteckt werde. Inzwischen hat sich Rodubert der Sache angenommen. Sein Name ist weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt; er ist schließlich ein renommierter Mathematikprofessor. Er tritt sozusagen als Bürge auf. Nach unserem Gespräch hat der Kommissar den Direktor aufgesucht, um ihn zu unterrichten, dass Nymus noch weiter unter Schutz stehen müsse, woraufhin der Direktor für die Lehrer der 6a eine Lehrerkonferenz anberaumt hat. Nach dem Überfall muss der Kommissar nochmal in der Schule angerufen haben, denn der Direktor wusste schon davon und hat Nymus' Situation entsprechend dramatisch dargestellt.“
    Nymus schluckte. „Eine Lehrerkonferenz wegen mir?“
    „Ja, deinetwegen“, bestätigte Poptlok. „Zuerst schwiegen alle recht betreten, als ihnen klar wurde, in welch großer Gefahr du steckst. Dann ging es

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