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Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Titel: Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Heßmann-Ziegler
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Großvater wirkte heute sehr bleich und in sich zusammengesunken. Die zumeist schwungvoll wehenden weißen Haare lagen wie hingeklatscht an seinem Kopf und seine gewöhnlich klangvolle, energische Stimme hörte sich matt und leise an. „Was ist mit Andreas?“
    Sein Zustand verwirrte Nymus. Trotzdem antwortete er: „Er ist doch verschwunden, vielleicht sogar entführt worden.“
    Er merkte sofort, dass das nicht das Thema der Großeltern war. Denn seine Großmutter erkundigte
sich: „Meinst du den Jungen aus dem Erdgeschoss, der ebenso braune und lange Haare hat wie du und auch etwa deine Größe?“
    „ Ja.“ Er schaute unsicher von der Großmutter zum Großvater und wieder zur Großmutter.
    „ Setz dich an den Tisch, iss und erzähl!“, forderte ihn die Großmutter auf.
    Nymus gehorchte. Aber das Nudelgericht wollte ihm heute gar nicht schmecken. Er stocherte in seinem Essen herum und berichtete mit wenigen Worten, was sich ereignet hatte. Von den Krähen und Manuelas Beobachtungen erwähnte er nichts.
    „Hast du eine Idee, was der Grund für eine Entführung sein könnte?“, fragte der Großvater.
    Was war nur mit Großvater los? Diese schwache Stimme brachte Nymus durcheinander.
    „Nein“, antwortete er knapp.
    „ Er ist ein Junge aus unserem Haus. Nimm dich in Acht, nicht dass auch du ein Opfer wirst! Du musst unbedingt ab sofort den Zauberunterricht im hiesigen Magierkreis besuchen, damit du dich wehren kannst, falls sie dich angreifen. - Ach, hätte ich doch mehr Wert darauf gelegt, dich regelmäßig zum Magierkreis zu bringen!“ Er seufzte tief. Dann fasste er an seine linke Seite in die Höhe des Herzens und verzog schmerzlich sein Gesicht.
    Der Großvater litt schon seit einigen Jahren an Herzproblemen. Er hatte oft Schmerzen, und das Herz schlug unregelmäßig. Einmal hatte er sogar einen Herzinfarkt gehabt, was aber erst später festgestellt wurde. Zauberer gingen normalerweise nicht zum Arzt. Sie besuchten Kolleginnen oder Kollegen, die die Heilzauber gut beherrschten. So hielt es auch der Großvater.
    Nymus aß schnell seine Nudeln und seinen Salat auf. Er wollte jetzt endlich wissen, was seine Großeltern so bedrückte. Und bevor sein Teller nicht leer war, würden sie nicht mit der Sprache herausrücken. Er ahnte, dass es mit Großvaters Zustand zusammenhing.
    Er stand auf und trug seinen Teller in die Küche. Als er zurückkam, fragte er direkt: „Also, was ist los, dass ihr so bekümmert seid. Dir geht es schlechter, Großvater, nicht wahr? Ist das der Grund? Lässt du dich operieren?“
    Großmutter wischte sich die Tränen weg, während Großvater sich räusperte: „Hör zu, Nymus! Es geht zu Ende mit mir. Das Jenseits ruft mich. Ich werde dich nicht länger begleiten können, und wir müssen darüber reden, wie es mit dir und mit deiner Ausbildung weitergeht. Deshalb war ich heute früh bei einem der Ältesten des hiesigen Magierkreises Süd. Mir ist wichtig, dass du dich in Zauberkunde bildest, auch wenn deine Mutter davon nicht begeistert ist. Sie hat die Begabung der Hexerei nicht geerbt. Du weißt ja, dass deine Großmutter nicht zu den Magiern gehört. Warum deine Mutter die Zauberei ablehnt, ist mir nicht klar. Vielleicht hat es etwas mit deinem Vater zu tun, der mit ziemlicher Sicherheit ein Zauberer ist, denn sonst hättest du die Gabe nicht. Also: Ich habe gebeten, dass sich jemand aus dem Magierkreis deiner annimmt und dich zu den regelmäßigen Treffen bringt. Ich habe dich leider hier nicht eingeführt. Ich hätte nicht auf Cordelia, deine Mutter, hören sollen. Na ja und mein Herz hat mir auch immer Schwierigkeiten gemacht; du weißt es ja. Trotzdem hätte ich mich mehr kümmern müssen. Ich mache mir große Vorwürfe. Nein, du brauchst nicht zu beschwichtigen! Es war eben nicht genug, dass ich dich immer wieder einige Zauberkünste gelehrt habe.“
    Der Großvater atmete ein paar Mal tief durch, ehe er fortfuhr: „Spätestens auf meiner Beerdigung wird dich jemand ansprechen, der sozusagen das Patenamt übernimmt. Ich hoffe, er wird ein Zauberer sein, dem du vertrauen kannst und den du magst.“
    Wieder fasste er sich ans Herz und stöhnte.
    „ Großvater, du redest von deiner Beerdigung!“ Nymus war aufgesprungen und hatte sich dann neben Großvaters Stuhl auf seine Knie niedergelassen. Er griff nach dessen freier Hand.
    „ Nymus, das Sterben ist nicht so schlimm, wie du denkst“, flüsterte der Großvater. „Es ist ein Übergang in einen anderen Zustand,

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