Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
Vom Netzwerk:
Klimaanlage. Im Gegensatz zu denen in den unteren Stockwerken, in die lediglich ein künstlich erzeugtes Luftgemisch geblasen wurde. Absolut ausreichend, um zu atmen, ja – aber meilenweit entfernt von echter, frischer Luft. Und jetzt stand dieser Tanner schon wieder vor ihm und ergötzte sich an der Echt-Luft in seinem Büro. Seiner Echt-Luft.
    Willis' Oberhemd klebte an seinem verschwitzten Rücken trotz des Tausend-Dollar-Bürostuhls mit den luftdurchlässigen Maschen an Sitz und Lehne. Er hatte seine Krawatte gelockert und die oberen beiden Knöpfe des Hemds geöffnet – er machte sich keine Illusionen über den Geruch im Büro, Luftumwälzer hin oder her. Aber dieser Tanner war ein anderes Kaliber, er stank förmlich zum Himmel , und Gott allein wusste, wonach. Es war jedenfalls nicht der Geruch von Schweiß, der aufgrund ehrlicher körperlicher Arbeit geflossen war, stellte Willis fest. Nein, dieser Typ roch vielmehr, als käme er aus einer Zeit, in der es weder fließendes Wasser noch Seife gab. Direkt aus dem beschissenen Mittelalter. Oder der Steinzeit, als seinesgleichen noch auf Bäumen herumgetobt war und sich die Läuse aus dem Fell gelesen hatte, zumindest in Willis' Vorstellung. Und vielleicht lag es auch einfach nur daran, dass Tanner ein verdammter Nigger war. Darüber musste Willis innerlich ein bisschen schmunzeln. Ja, aller Wahrscheinlichkeit nach war genau das der Grund für den Geruch, den dieser Tanner verströmte. Ekelhaft.
    Nun, die Leute waren schließlich nicht hier, um angenehm zu riechen (auch wenn es in Willis' Augen sicher nicht geschadet hätte, ein paar mehr richtige Menschen anstatt der Nigger einzustellen), sondern um zu arbeiten.
    »Also – was gibt's Neues von der Krankenstation, Dr. Tanner, konnten Sie unseren kleinen Problemfall endlich isolieren?«, fragte Willis ungeduldig und gab sich Mühe, seine Stimme möglichst gönnerhaft klingen zu lassen.
    »Ehrlich gesagt, nein. Wir können machen, was wir wollen, aber Mr. Redmans Körper nimmt die Sporen einfach nicht an. Alle anderen, äh, Organismen waren sofort infiziert, aber bei ihm wird das Virus auf der Stelle isoliert und ausgeschieden. Er scheint tatsächlich immun zu sein. Spricht auf keine Dosis oder Behandlung an.«
    »Das heißt, er pisst und scheißt das Virus einfach wieder aus?«, fragte Willis. Er hasste es, wenn ein Nigger versuchte, wie ein gebildeter Mensch zu klingen.
    »Äh, gewissermaßen, ja.«
    »Na schön, Tanner. Und wie zum Teufel macht der Bursche das?«
    »Da liegt ja das Problem«, grinste Tanner unsicher. Dabei entblößten seine Lippen zwei Reihen großer, blendend weißer Zähne. Wieso grinste dieser Typ eigentlich jedes Mal so dämlich, wenn er schlechte Nachrichten überbrachte? Und wieso überbrachte er eigentlich so verdammt oft schlechte Nachrichten?
    »Ich habe keine Ahnung, ehrlich gesagt. Wir haben alles an ihm untersucht, sein Blut ist genau wie bei allen anderen, er bekommt dieselbe Nahrung und war auch sonst normal. Alles total auf Linie. Der wandelnde Durchschnittsbürger, sozusagen«, erklärte Tanner und grinste noch ein wenig breiter und nervtötender.
    »Na gut«, sagte Willis und widerstand dem Impuls, Tanner das dumme Grinsen mit der Faust aus dem Gesicht zu wischen. Aus dem Nigger -Gesicht. »Wir müssen trotzdem wissen, was ihn immun macht. Finden Sie es raus, forschen Sie weiter, treten Sie Ihren Leuten gehörig in den Arsch! Und denken Sie dran: Uns läuft die Zeit davon. In zwei Tagen kommt die Lieferung und dann müssen wir wissen, wie Mr. Redman seinen kleinen Trick vollführt, verstanden?«
    »Die Lieferung, äh ja. Dieses Wesen aus dem Tikaboo-Peak, natürlich. Ähm … Ist es eigentlich wirklich ein Außerirdischer?«, fragte Tanner interessiert. Bekam richtig große Augen, dieser Tanner-Boy. Der neugierige Ausdruck in seinen kohlrabenschwarzen Augen stand ihm kein bisschen, fand Willis. Stand ihm überhaupt kein bisschen.
    Willis schaute nachdenklich von seinen Papieren hoch und musterte den Chefarzt der Humanlabore. Wer hatte diesen Tanner eigentlich rekrutiert? Er selbst? Hoffentlich nicht. Die mittelschwere Katastrophe zu vertuschen, die vor ein paar Tagen bei den Deutschen passiert war, hatte wahrlich genügend Ressourcen gekostet. Fehlte noch, dass er sich ebenfalls einen Schnitzer leistete, und solche Idioten wie Tanner draußen herumliefen und Blödsinn von irgendwelchen Außerirdischen verbreiteten! Und die Tatsache, dass dieser Blödsinn eigentlich gar kein so

Weitere Kostenlose Bücher