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Drachen, Orks und Magier

Drachen, Orks und Magier

Titel: Drachen, Orks und Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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relianische Imperium heute herrschte, stellte nur einen Abklatsch der einstigen Größe dar. Nominell unterstanden dem Imperium zwar noch immer die Küstenstaaten im Norden Lamarans, aber faktisch waren diese seit langem vollkommen unabhängig. Auf einen kärglichen Rest der ehemaligen Größe war das ruhmreiche Imperium geschrumpft und doch waren die Relianer noch eine bedeutende Seefahrernation, deren Schiffe an allen Küsten Midgards zu finden waren.
    Ihre schnellen und wendigen Kriegsschiffe waren berüchtigt und bei den Gegnern gefürchtet.
    Unter normalen Umständen wäre die Skaid der Orks gegenüber den Kriegsgaleeren im Vorteil gewesen, sofern es Wind gegeben hätte, wäre die ORKZAHN um einiges schneller als diese relianischen Kriegsgaleeren. Aber es herrschte Flaute, absolute Windstille und das Meer war spiegelglatt.
    Das bedeutete, dass die größere Zahl der Ruderer über das Tempo entschied und dieser Vorteil lag nun eindeutig auf Seiten der Relianer.
    Sie kamen rasch heran. Die Trommeln, die den Rhythmus für die Ruderer angaben, waren bereits dumpf zu hören.
    Den Männern an Bord der ORKZAHN war ziemlich schnell klar, dass sie gegen diese Übermacht keine Chance hatten, wenn es zum Kampf kam. So gab es nur die Flucht.
    Die Galeeren näherten sich. Der Trommelrhythmus wurde beschleunigt.
    Offenbar strebten die Relianer an, das Tempo noch weiter zu erhöhen.
    Es ist die Frage, wie lange sie es durchhalten können, dachte Kirad.
    Sie bewegten sich in einer weit auseinander gezogenen, halbkreisförmigen Formation und versuchten ganz offensichtlich der orkischen Skaid den Weg abzuschneiden.

    Kirad gab Anweisung den Kurs entsprechend zu ändern, aber auch das konnte nichts daran ändern, dass die Relianer immer mehr aufholten.
    Wind hätte sie vielleicht retten können, aber es sah nicht danach aus, als ob sich etwas an der Flaute ändern würde.
    Die Stunden krochen dahin.
    Die Orks an Bord der ORKZAHN legten sich nach Kräften in die Riemen, aber die relianischen Galeeren holten immer mehr auf. Gleichgültig, wohin diese Flotte unterwegs war, ein einzelnes Drachenschiff der Orks würden sie sich auf keinen Fall entgehen lassen.
    Zu oft hatten orkische Piraten auch die Gewässer Relians unsicher gemacht, Schiffe aufgebracht, brennend zurückgelassen und Siedlungen geplündert.
    Was die Wendigkeit und die seglerischen Qualitäten anging, waren die orkischen Skaids den relianischen Galeeren natürlich überlegen, aber der fehlende Wind machte diesen Vorteil so gut wie vollkommen wett und wenn es einer der Galeeren erst einmal gelang einen Rammstoß gegen die ORKZAHN
    auszuführen, war das Schicksal von Kirad Kiradssohn Elbenschlächter und seiner Mannschaft besiegelt.
    An-Shar stand mit geschlossenen Augen da, während auf den Galeeren damit begonnen wurde, die Katapulte zu bestücken. Die ersten dieser Geschosse schlugen links und rechts neben der ORKZAHN ein, zumeist wurden Steinbrocken oder brennendes Pech verwendet. Ein einziges dieser Steingeschosse reichte schon, um ein furchtbares Loch in die Außenwandung der ORKZAHN zu reißen.
    Ein Hagel von Pfeilen regnete als nächstes auf die ORKZAHN nieder.
    Dutzende von Bogenschützen hatten sich auf den beiden am nächsten herangekommenen Galeeren aufgestellt. Manche dieser Pfeile brannten.
    Die Ruderer der ORKZAHN verkrochen sich hinter ihren Schilden, der Rhythmus verlangsamte sich. Überall gingen die Pfeile nieder, blieben zitternd im Holz stecken oder bohrten sich in die Körper der Orks.
    Erste Todesschreie gellten. Brandpfeile fetzten durch das Segel hindurch, das innerhalb weniger Augenblicke in Flammen stand.
    Die wenigen Bogenschützen an Bord der ORKZAHN versuchten den Beschuss durch die Relianer zu erwidern so gut es ging, aber die Übermacht war erdrückend.
    An-Shar blieb vollkommen ruhig. Er stand mit geschlossenen Augen da, schien wie entrückt zu sein.
    Links und rechts von ihm zuckten die Pfeile vorbei. Das schien den Magier von geheimnisvoller Herkunft nicht im Mindesten zu stören.
    Er breitete die Arme aus. Eine Falte erschien auf seiner Stirn. Er murmelte eigenartige Formeln vor sich hin, die wie sinnlos aneinander gereihte Silben klangen.
    "Er soll uns Wind bringen, dieser fremde Hexer", reif Krune Drygvarrson,
    "und wenn die finsteren Mächte, zu denen er betet dazu nicht in der Lage sind, dann ist wahrscheinlich auch seine Geschichte von dem sagenhaften Schatz nichts weiter als eine Fabel."
    Immer näher kamen die Galeeren heran.

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