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Drachen, Orks und Magier

Drachen, Orks und Magier

Titel: Drachen, Orks und Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Pause ehe er schließlich fortfuhr.
    "So ein Führer wird sein Geld wert sein, glaubt mir. Im Übrigen wäre zu überlegen, ob wir nicht an der Küste entlang weiter bis nach Mokanesh segeln."
    Mokanesh - der Name dieser Weltstadt war auch Kirad ein Begriff. Ihr Hafen im Westen des Jasabil-Deltas war einer der wichtigsten Handelsplätze an der Küste des Meeres der Sieben Winde.
    "Vor langen Jahren bin ich einmal in Mokanesh gewesen", erklärte Kirad. "Es war in jener Zeit als ich an Bord des Handelsschiffs diente, das mein Onkel befehligte. Es ist eine gewaltige Stadt, gewaltiger als alles was ich zuvor gesehen hatte."
    An-Shar nickte. "Ja, das ist wahr. Eine, der größten Städte der Welt und das seid sehr, sehr langer Zeit."
    Ein verlorener, in sich gekehrter Blick stand jetzt in An-Shars Gesicht. Er wirkte fast ein wenig entrückt, gefangen von Erinnerungen. Ein eigenartiges Lächeln spielte um seine dünnen Lippen.
    An-Shar schien seine ganz persönlichen Erinnerungen an Mokanesh zu haben.
    "Aber die Reise nach Mokanesh wäre ein Umweg", stellte Kirad fest.
    "Das ist richtig", bestätigte An-Shar. "Aber der Seitenarm des Jasabil an dem Mokanesh liegt, erlaubt Schiffen einen wesentlich größeren Tiefgang."

    Kirad machte eine wegwerfende Handbewegung.
    "Die Schiffe der Orks sind für ihren geringen Tiefgang bekannt und wenn es sein muss ziehen wir sie sogar an Seilen über Baumstämme, wenn es darum geht eine Landenge zu überwinden."
    An-Shar hob die Augenbrauen.
    "Wie auch immer. Du musst mit Untiefen rechnen, Kapitän, aber wenn wir einen guten Führer finden wird das kein Problem sein, wie ich hoffe."
    Wenig später hatte die ORKZAHN an der Kaimauer des Hafens von El-Daribar festgemacht. Selbstverständlich erregte das Ork-Schiff hier wesentlich mehr Aufmerksamkeit im weltläufigeren Mokanesh der Fall gewesen wäre.
    "Ich schlage vor, du lässt deine Männer an Bord und erlaubst ihnen keinen Landgang", erklärte An-Shar.
    Kirad nickte. Er hatte von der Strenge gehört mit der die Bewohner Elbenoi s bisweilen ihren Glauben pflegten. Din Mogul-Ulali hieß die Religion der heiligen Zweiheit. Nach dieser Lehre stand dem Lichtgott Aammmut der Herr der Finsternis Ouuul gegenüber. Wobei beide einander brauchten, um das Gleichgewicht der Welt aufrecht zu erhalten. Mit teilweise drakonischen Strafen mussten auch Ausländer rechnen, sofern sie die Gebote des Din Mogul-Ulali nicht beachteten.
    Unwissenheit schützte hier vor Strafe nicht.
    "Sag deinen Männern, dass sie niemals ein Herd- oder Lagerfeuer löschen sollen", wandte sich An-Shar noch einmal an den Kapitän. "Der Lichtgott Aammmut ist auch der Gott des Herdfeuers und wer so etwas tut begeht einen schweren Frevel für den man sterben kann. Und auf die Spitzfindigkeit ob diese Gesetze auch an Bord eines orkischen Schiffes anzuwenden sind, wollen wir uns besser gar nicht erst einlassen."
    "Ich werde es den Männern sagen", erklärte Kirad.

    *
    Nur einige kleine Schiffe aus Relian, Bryseia und den Küstenstaaten lagen in dem Hafen von El-Daribar.
    Kirad begleitete An-Shar an Land.
    An-Shar grinste.
    "Du hast Angst, dass ich mich einfach aus dem Staub mache, Ork", stellte er fest.
    "Ist diese Angst denn unbegründet?"
    "Ich bin froh, dass ich ein Schiff habe und sofern du mich bei dieser Unternehmung als Partner betrachtest und nicht länger als Gefangener, habe ich keinen Grund, dich zu betrügen."
    Kirad reichte dem Magier die Hand.
    "Also gut", sagte er, "wir sind Partner."

    "Aber mein Wort gilt trotzdem", erwiderte An-Shar. "Du kannst das gesamte Gold haben, das wir finden. Ich bin nicht daran interessiert. Nur an jener gewissen Kleinigkeit, die ich für meine Studienzwecke brauche."
    "Ich hoffe, du erinnerst dich noch an dieses Wort, wenn wir die Schätze an Bord der ORKZAHN laden."
    "Ich vergesse nie etwas", erwiderte An-Shar.
    "Ich will es hoffen. Andernfalls..."
    "Andernfalls wirst du mir drohen, mich zu töten, ich weiß", sagte An-Shar.
    Ein zynisches Lächeln umspielte seine Lippen. "Ich schätze den Optimismus bei euch Orksn."
    "Optimismus?", echote Kirad.
    "Ja, in zweifacher Hinsicht: Erstens gehst du davon aus, dass du mich so einfach töten kannst."
    "Und zweitens?"
    "Zweitens hast du Angst davor, dass ich, den du gefangen genommen hast, dir entfliehen könnte, aber vielleicht ist es auch genau umgekehrt und du bist mein Gefangener ohne es zu merken und meine Magie hat dir die Sinne vernebelt."
    "Ich schätze deinen Humor nicht, Magier."
    Sie

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