Drachenblut 2 - Linien | textBLOXX
immer noch ein echtes Monster, allerdings ein, dass sogar lachen konnte. Ein lachender Uruk war sicherlich nicht sehr orktypisch.
»Es ist meine Art, derartige Details so bemerken.«, Uskav zuckte mit seinen breiten Schultern, was ganze Berge von Muskeln in Wallung brachte, »Immerhin weiß ich jetzt, warum dich dieser kleine Drachenreiter die ganze Zeit angehimmelt hat.«
Gildofal wurde heiß: »Wer?«
Uskavs Lippen umspielte ein bösartiges Grinsen: »Was, du hast es nicht bemerkt. Gilfea himmelt dich an. Mein lycanthropischer Freund, du hast einen Verehrer.«
»Ach du Scheiße!«, meinte Gildofal, worauf Uskav schallend loslachte.
»Wie man hört, fühlt sich zumindest unser erster orksche Bürger wohl.«, Roderick, Thonfilas, Gilfea, Turondur und ein junger, in dunkler Klerikerkleidung gehüllter Mann, den sie nicht kannten, kam auf sie zu. Turondur sprach weiter: »Wie ich höre, wollt ihr bei uns bleiben?«
»Ja, diese Stadt ist ein Traum.«, antwortete Uskav, »Außerdem glaube ich, dass wir die gleichen Ziele verfolgen. Die Drachen und ihre Reiter kämpfen für Frieden und Freiheit. Ich kämpfe für die Freiheit meiner Brüder. Wir Orks sind ein versklavtes Volk, auch wenn unsere Ketten magisch und geistig sind. Sie von diese Fesseln zu befreien, würde nicht nur den Orks den Frieden bringen.«
»Uskav, mit jedem Wort, dass du sprichst, beeindruckst du mich mehr.«, Turondur war ganz in seiner Rolle des Ratsvorsitzenden verfallen, »Deine Freunde haben wirklich nicht untertrieben.«
»Freunde? Welche Freunde?«, fragte Uskav verwirrt. Er wusste gar nicht, dass er welche hatte.
»Wir sind deine Freunde!«, meldete sich Roderick zu Wort, »Thonfilas, Gilfea und ich betrachten dich als einen Freund.«
Für einen langen Moment war der mächtige General Uskav sprachlos. Alles was er konnte, war den drei einen dankbaren Blick zuwerfen.
»Kommen wir nochmal aufs Thema zurück. Du willst für die Freiheit deiner Leute kämpfen? Wie?«, fragte der unbekannte Junge, dem plötzlich einfiel, dass Uskav ihn noch nicht kannte: »Oh, entschuldige, ich bin Franciscus, Guldurs Seele.«
»Ein Kleriker? Hier in Daelbar?«
Franciscus lächelte gequält: »Sagen wir lieber. Ich wurde von Priestern der Kirche erzogen, bis ich endlich fliehen konnte.«
»Ihr wollt wissen, wie ich kämpfen will? Seht mich an, ich bin ein Uruk.«, bemerkte Uskav das offensichtliche und zog demonstrativ sein Schwert, um süffisant hinzuzufügen, »Oder geht es viel mehr darum, dass ihr auf meine strategischen und taktischen Fähigkeiten anspielt?«
Turondur begann breit zu grinsen: »General Uskav, währt Ihr bereit den Oberbefehl zu übernehmen?«
»Ich bin kein General mehr. Außerdem, Oberbefehl über was? Ihr habt keine Armee.«, Uskav war hundertprozentig bei der Sache.
Thonfilas erlauterte: »Wie haben aber ein Problem. Unser Kampf mit der Orkmeute auf dem Weg nach Daelbar hat uns unsere Schwächen gezeigt. Wir sind zwar in der Lage uns gegen Angriffe zu verteidigen. Aber unsere ganze Stärke hängt von den Drachen ab. Im Luftkampf kann nichts und niemand mit uns konkurieren, aber was ist am Boden. Ohne dich hätten weder Roderick noch ich eine Chance gegen die Orks gehabt, von unserem jungen Gilfea ganz zu schweigen. Wir brachen jemand, der uns zeigt, worauf es im Kampf ankommt, wie man die Pläne des Gegners erkennt und durchkreuzt. Alle Zeichen deuten darauf hin, dass uns allen ein großer Krieg bevorsteht. Etwas Dunkles braut sich zusammen, dessen Finger bereits an die Rändern Daelbars vorsichtig abtasten. Diese Stadt wird belauert und bewacht. Wir brauchen jemanden, der weiß, was zu tun ist. «
»Ihr wollt wirklich, dass ich euer General werde?«
»Das war unsere Idee.«, gestand Turondur.
»Ok!«, meinte Uskav knapp, machte eine kleine rethorische Pause, um dann fortzufahren: »Ich brauche ein Team. Ich wäre froh, wenn mir Roderick und Thonfilas zur Seite stehen könnte?«
»Es wäre mir eine Ehre!«, kam prompt Thonfilas Antwort. Roderick beließ es bei einem zustimmenden Nicken.
Uksav schüttelte seinen Kopf: »Ihr seid doch verrückt. Immerhin, es ist eine Herausforderung. Wie sehen die Drachen die Sache?«
»Die finden die Idee genau so verrückt und sind allein deswegen schon dafür.«
Man erörterte noch ein paar Detail, dann war alles geklärt. Turondur lud alle für den nächsten Tag zu sich zum Essen ein, dort könne man sich dann noch etwas besser kennen lernen. Für Gildofal war es ein langer Tag
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