Drachenbraut
Hatte seine Entscheidungen frei treffen können, war nur dieser Welt verpflichtet.
Plötzlich hatte er etwas zu verlieren. Was weit mehr wert war als nur sein Leben.
Ihre Augen trafen sich für einen kurzen Moment. Ein minimales, fast nicht wahrnehmbares Lächeln erschien in ihren Mundwinkeln. Er spürte, wie augenblicklich aus dem leisen Knistern in ihm eine aufwallende Stichflamme wurde, als hätte ein Windstoß die glimmenden Kohlen erneuten zum Erwachen gebracht. Er hatte sie zu verlieren. Aber er würde sich von ihr verabschieden. Wie ein Drache sich vor einer Schlacht von seiner Vesna verabschiedete.
Ihr Nicken war das Einverständnis auf seine ungestellte Frage.
Kapitel 27
Josefine war vor ihm die breite Treppe zu seinem Schlafzimmer hinaufgelaufen, während der Rat das Haus verlassen hatte. Der Drache drängte ihn zur Eile, trieb ihn mit weitausholenden Schritten an, immer zwei Stufen auf einmal zu nehmen. Das Feuer in seinem Innersten brannte lichterloh, als sie die Zimmertür nachdrücklich hinter ihm schloss.
Sie war bei ihm, noch bevor er etwas sagen konnte. Ihre Finger wanderten über seine Arme und hinterließen eine Spur aus purer Hitze auf seiner Haut. Ihre vollen Brüste zeichneten sich deutlich unter dem weichen Stoff des Shirts ab. Offensichtlich trug sie keinen BH.
«Es ist verrückt, jetzt an so etwas zu denken, oder?»
Ihre Stimme klang rau.
«Nein», murmelt er und seine Stimme klang ebenso heiser. «Es ist völlig normal.»
Denn es gab in diesem Moment nichts Wichtigeres, als mit ihr zusammen zu sein. Er wollte die letzten Minuten und Stunden mit ihr verbringen. Sie auskosten, sie spüren, mit jeder Faser seines Körpers.
Der Drache strich durch seine Wahrnehmung, drängte ihn, sie zu berühren, aber er zögerte. Sein erster Impuls war, ihn niederzukämpfen, wie er es Jahrhunderte getan hatte. Eine fast schon automatische Handlung, die sie allerdings abrupt beendete, indem sie ihre Lippen auf seinen Mund senkte. Ihre Zunge eroberte ihn, bevor er auch nur einatmen konnte. Er packte sie und trug sie zum Bett. Und auch hier kam sie ihm zuvor. Energisch drückte sie ihn auf die Matratze. Er wollte etwas sagen, aber sie schnitt ihm vehement das Wort ab, als ihre Hand sich in Richtung seiner Hose aufmachte.
Kaum hatten ihre Finger den Reißverschluss erreicht, war er auch schon gewillt, über sie herzufallen. Zum Teufel mit seiner Selbstkontrolle!
Sie schob sich auf ihn, ihre Augen ein Spiegel seiner eigenen Lust. Er hob die Hände und schickte sie auf Wanderschaft über ihren Körper, streichelte sanft die Haut unter dem Shirt. Der Drache gab ein dunkles Fauchen von sich. Sie fühlte sich unter seinen Fingern wie Seide an. Kostbar und wertvoll. Seine Drachennatur verlangte nach mehr von diesem Schatz.
Sie schnappte nach Luft, als er ihr grob den Stoff vom Leib riss. Sanft umfasste seine Hand ihre rechte Brust und senkte seinen Mund auf die rosige Spitze. Gott, sie schmeckte so, wie sie sich anfühlte. Erlesen und einmalig.
«Valentin», flüsterte sie.
Er hob kurz den Kopf.
«Ich …», setzte sie an, doch er legte nur sanft eine Hand auf ihren Mund.
Es gab jetzt keine Worte mehr. Dies war ein Moment, der nur ihnen gehörte. Ein Moment, in dem nur das Hier und Jetzt zählte. Ein kostbarer Schatz, den er in seinem Herzen hüten würde, egal, wie diese Nacht ausginge. Viel zu lange hatte er sich beherrscht, und in gewisser Weise war sie wie er. Sie hatte Angst, sich hinzugeben und fallen zu lassen. Aber für diesen Moment gab es nur noch sie und nichts anderes als völlige Hingabe.
Sein Mund senkte sich wieder auf ihre Brust, seine Finger glitten über ihre makellose Haut. Mit einem Ruck drehte er sie auf den Rücken, schob sich über sie. Sie wurde für einen Moment ganz still, verharrte regungslos in seinem Arm, aber er sah das Einverständnis in ihren Augen glitzern. Sie wollte ihn.
Übergangslos übermannte ihn der Drache, trat einfach vor, schob sich kraftvoll in sein Bewusstsein, ohne dass er auch nur auf die Idee kam, ihn zurückzuweisen.
Er brauchte zwei Handgriffe, um sie aus der Hose zu schälen. Nackt lag sie vor ihm und ein letztes Mal riss er sich zusammen. Dies war ihr Moment und er wollte nicht über sie herfallen. Sie einfach so zu nehmen, hätte bedeutet, dass diese kostbare Zeit viel zu schnell vorbei wäre.
Sie bewegte sich unter seinem Körper. Der Sonnenschein, der durch die Vorhänge fiel, brach sich auf ihrer samtigen Haut und zauberte einen sanften
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