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Drachenei

Drachenei

Titel: Drachenei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert L. Forward
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schließlich einholen werdet.«
    Ein Ton erklang, und eine kurze Botschaft erschien auf dem Schirm.
    SPEICHERKRISTALL VOLL .
    » Jetzt seid ihr auf euch selbst gestellt«, sagte Himmelslehrer, der den Ton gehört hatte. » Doch wir haben ein letztes Geschenk für euch. Ihr werdet Zehntausende von Jahren brauchen, um euch voll zu entwickeln, und kleine Ärgernisse wie Eiszeiten auf eurem Planeten werden euch aufhalten. Als wir das Innere eurer Sonne erforschten, fanden wir fünf kleine Schwarze Löcher. Es waren die vier, von denen ihr bereits wusstet, und noch ein weiteres, viel kleineres. Da sie die Fusionsreaktionen in eurer Sonne störten, haben wir sie für euch entfernt. Jetzt wird die Sonne stabil bleiben, während ihr nach den Speicherkristallen lernt.«
    » Wir danken euch«, stammelte Pierre, überwältigt von der Macht, die aus der einfachen Erklärung sprach.
    » Und wir danken euch«, erwiderte Himmelslehrer. » Aber der Zeitpunkt ist nahe, an dem ihr aufbrechen müsst. So lebt wohl, meine Freunde.«
    » Leb wohl«, sagte Pierre, und der Schirm wurde leer.
    Er wandte sich Amalita zu. » Ich werde den Speicherkristall wegbringen, und du fängst an, die Schutztanks zu überprüfen. Jetzt geht’s nach Hause!«

Wissenschaftlicher Anhang
    Die folgenden Abschnitte sind der Science Encyclopedia, Ausgabe von 2064, erschienen bei Random House Interplanetary, New York, Erde, entnommen.
    Das Drachenei
    Das Drachenei ist ein naher Neutronenstern. Es hat etwa die Hälfte der Sonnenmasse, aber einen Durchmesser von nur 20 Kilometern. Es rotiert mit 5,0183405 Umdrehungen pro Sekunde, hat an seiner Oberfläche ein Gravitationsfeld von 67 Milliarden g und ein Magnetfeld von nahezu einer Trillion Gauß. Wie auf Abb. 1 dargestellt, besitzt der Stern vier Pole. Zusätzlich zu dem Nord- und dem Südpol, den normalen Rotationspolen, kommen der »östliche« und der »westliche« magnetische Pol dazu. Beide liegen fast genau auf dem Äquator. Die auf der Abbildung 1 vom Ostpol ausgehenden Linien zeigen die magnetische Länge an. Das Magnetfeld ist dreidimensional und erstreckt sich ein gutes Stück in den Raum um den Stern hinaus.

    Abb. 1. Das Drachenei
    Die innere Struktur des Dracheneis zeigt Abb. 2. In der Mitte befindet sich ein flüssiger Kern mit 7 km Radius, der supraleitende Neutronen, eine kleine Menge supraleitender Protonen und genug normalleitende Elektronen enthält, um die Ladung der Protonen im Gleichgewicht zu halten. Genau in der Mitte des Sterns, wo Dichte und Drücke die höchsten Werte erreichen, sind verschiedene fremdartige Elementarteilchen zwischen die Neutronen gemischt.
    Über diesem Kern flüssiger Neutronen liegt ein 2 km dicker Mantel aus kristallinen Neutronen und Nuklei. Die kristalline Kruste variiert von reinen Neutronen in der Nähe des flüssigen Kerns zu fast reinen Nuklei am oberen Rand des Mantels. Die äußere Kruste des Sterns besteht aus neutronenreichen Nuklei (zumeist Eisen) mit einer Dichte von rund 7 Millionen Gramm pro Kubikzentimeter nahe der Oberfläche. Die Zahl der Neutronen in den Nuklei der äußeren Kruste nimmt mit der Tiefe zu, während die Abstände zwischen den Nuklei geringer werden.
    Die Grenze zwischen der äußeren Kruste und dem Mantel ist die »Neutronentropfregion«, wo die Neutronen aus den sehr neutronenreichen Nuklei tropfen und zu benachbarten Nuklei wandern können.
    Kruste und Mantel sind feste Materie über einem flüssigen Kern. Während der Stern abkühlt und schrumpft, reißt die Kruste und wölbt Gebirgsketten auf. Die Berge haben Höhen von einigen wenigen Millimetern bis zu 10 Zentimetern. Die höchsten Spitzen ragen über die hauptsächlich aus Eisendampf bestehende Atmosphäre, die bei circa 5 cm Höhe kaum noch wahrnehmbar ist, hinaus.
    Der große Exodus-Vulkan auf der nördlichen Hemisphäre des Dracheneis bildete sich über einem tiefen Spalt in der Kruste. Die flüssige Materie aus den tieferen Schichten steigt darin auf. Wegen des Temperaturunterschieds der einzelnen Schichten und des Beta-Verfalls, dem die Nuklei beim Aufstieg in Regionen geringerer Dichte unterworfen sind, kann die Lava genug Energie freisetzen, um ihren Fluss entgegen der Schwerkraft aufrechtzuerhalten.

    Abb. 2. Innere Struktur des Dracheneis
    Vulkane wie der Exodus können ein Lavaschelf von vielen Zentimetern Höhe und Hunderten von Metern Durchmesser aufbauen und werden letzten Endes ein Sternbeben hervorrufen.
    Zu den Sternbeben gehört, dass ein Lavaschelf oder eine

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