Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
Vom Netzwerk:
Wenn ja, ist Haplo
womöglich in Gefahr…«
    »Keine Elften, Ojehren.« Lof schüttelte den
Kopf. »Ich habe keine Elften mehr gesehen, seit die Maschine stehengeblieben
ist. Ich… Autsch!«
    Jarre hatte ihm gegen das Schienbein getreten.
    »Wofür war das jetzt?« brüllte er.
    Jarre gab keine Antwort, sondern marschierte an
ihm und den anderen vorbei, ohne sie eines Blickes zu würdigen. In der Tür zum
HEIZUNGSRAUM blieb sie stehen, fuhr herum und deutete mit einem bebenden Finger
auf Limbeck. »Er wird unser Untergang sein. Wartet’s ab!«
    Sie schlug die Tür zu.
    Die Zwerge standen stockstill, keiner rührte
sich: Jarre hatte die Fackel mitgenommen.
    Limbeck runzelte die Stirn, schüttelte den Kopf,
zuckte mit den Schultern und beendete seinen angefangenen Satz. »… ist Haplo
womöglich in Gefahr. Die Elfen dürfen ihn nicht kriegen.«
    »Hat jemand Licht?« erkundigte sich eine schüchterne
Stimme.
    Limbeck wischte die Frage als unerheblich
beiseite. »Wir müssen hinausgehen und ihn retten.«
    »Nach draußen gehen?« Die Zwerge waren entgeistert.
    »Ich bin schon draußen gewesen«,
erinnerte Limbeck sie spitz.
    »Gut. Dann gehst du raus und holst ihn. Wir
schauen zu«, meinte Lof.
    »Ohne Licht?« knurrte eine weniger schüchterne
Stimme aus dem Hintergrund.
    Limbeck strafte seine hasenherzigen Landsleute
mit einem wahren Basiliskenblick, aber im Finstern war die Wirkung leider
gleich Null.
    Lof, der dem Problem anscheinend ein paar
Gedanken gewidmet hatte, meldete sich zu Wort. »Dieser Haplo ist doch ein
Gott…«
    »Es gibt keine Götter«, fuhr ihm Limbeck über
den Mund.
    »Ja, schon gut.« Lof ließ sich nicht entmutigen.
»Aber es ist doch der Haplo, der gegen diesen Zauberer gekämpft hat, von dem
du immer erzählst?«
    »Sinistrad. Ja, das ist Haplo. Jetzt verstehst
du…«
    »Dann ist es nicht nötig, ihn zu retten!« schloß
Lof triumphierend. »Er kann sich selbst retten!«
    »Jeder, der es mit einem Zauberer aufnehmen
kann, kann auch mit ein paar Elfen fertig werden«, pflichtete ihm ein anderer
im Brustton der Überzeugung bei (desjenigen, der nie einen Elfen aus der Nähe
gesehen hatte). »Sie sind gar nicht so schlimm.«
    Limbeck unterdrückte den Impuls, seine
Mitstreiter im Kampf gegen die Tyrannei zu erdrosseln, einen nach dem anderen.
Statt dessen nahm er die Brille ab und polierte sie wild mit dem großen weißen
Tuch. Er liebte seine neue Brille. Sie half ihm, klar zu sehen. Unbequem war
nur, daß sie ihm wegen der dicken Gläser dauernd von der Nase rutschte und von
starken Draht-bügeln hinter den Ohren an Ort und Stelle gehalten werden mußte.
Die Bügel zwickten, er litt wegen der starken Gläser häufig unter
Kopfschmerzen, und der Nasensteg drückte, aber sehen konnte er wirklich ausgezeichnet.
    Hin und wieder fragte er sich allerdings, wozu
die Mühe.
    Irgendwie war die Revolution einem führerlosen
Lektrofloß gleich aus der Bahn gekommen und entgleist. Limbeck hatte versucht,
sie auf Kurs zu halten, aber nichts fruchtete. Jetzt endlich sah er einen
Hoffnungsschimmer. Noch war nicht alles verloren. Und was ihm erst als
Katastrophe erschienen war – das Hinscheiden des Allüberall –, mochte dazu
beitragen, die Revolution wieder in Schwung zu bringen. Er setzte die Brille
auf.
    »Wir haben deshalb kein Licht, weil…«
    »Jarre die Fackel genommen hat?« schlug Lof vor.
    »Nein!« Limbeck holte tief Atem und ballte die
Hände zu Fäusten, um nicht etwas zu tun, das er später bereute (vielleicht).
»Weil die Elfen das Allüberall sabotiert haben.«
    Schweigen. Dann: »Bist du sicher?« Lofs Stimme
klang zweifelnd.
    »Welch andere Erklärung könnte es geben? Die
Elfen haben es sabotiert. Sie wollen uns aushungern, uns zermürben. Womöglich
haben sie vor, von ihrer Magie Gebrauch zu machen, um im Dunkeln über uns herzufallen.
Sollen wir hier tatenlos sitzen und warten, oder sollen wir kämpfen?«
    »Kämpfen!« schrien die Zwerge. Aufgewühlte
Emotionen dräuten in dem finsteren Gang wie die Sturmwolken oben.
    »Und darum brauchen wir Haplo. Kann ich auf euch
zählen?«
    »Ja, Ojehren!« riefen die Mitstreiter.
    Ihr Enthusiasmus erfuhr einen gründlichen
Dämpfer, als zwei von ihnen gleich losmarschieren wollten und stracks gegen
eine Wand liefen.
    »Wie sollen wir kämpfen, wenn wir nichts sehen
können?« murrte Lof.
    »Wir können sehen«, entgegnete Limbeck kategorisch.
»Von Haplo weiß ich, daß vor langer Zeit

Weitere Kostenlose Bücher